Archiv

Autor Archiv

Der IS, der Imperialismus und der kurdische Nationalismus I

21. Januar 2015 1 Kommentar

Wir veröffentlichen hier den zweiten Teil des Textes „Der kurdische Nationalismus als ein Feind des Weltproletariats“. Im Artikel werden wir das imperialistische Gerangel und die Zusammenarbeit zwischen den demokratischen Großmächten, ihren Verbündeten in der arabischen Welt, der IS-Terromilliz und den kurdischen NationalistInnen untersuchen. Die Fortsetzung „Der IS, der Imperialismus und der kurdische Nationalismus II“ könnt ihr hier bei Soziale Befreiung weiter lesen.

Shia-Miliz
Kämpfer von schiitischer Mehdi-Miliz während der Militärparade in Sadr-City, Bagdad , 21. Juni 2014. REUTERS

Nachdem wir den kurdischen Nationalismus in der Türkei sowie im Nordirak und in Nordsyrien unter die Lupe genommen haben, wollen wir jetzt dessen Einbindung in die verschiedenen imperialistischen Strategien untersuchen. Unter Imperialismus verstehen wir die ökonomische, politisch-diplomatische und militärische Expansion von Nationalstaaten bzw. Nationalkapitalen. Die internationalen Beziehungen sind nackte Gewaltverhältnisse zwischen den verschiedenen Nationalstaaten und jenen Nationalismen, die noch keinen eigenen Staat hervorgebracht haben. In den ökonomischen, politisch-diplomatischen, ideologischen und militärischen Konkurrenzkämpfen der Nationalismen geht es um Rohstoffquellen, Absatzmärkte, Investitionsstandorte für den Kapitalexport und geostrategische Positionen. Dieser permanente globale Konkurrenzkampf der Nationalismen wird auf Kosten des Weltproletariats geführt, welches durch das Kapital, die Staaten sowie die privatkapitalistischen und staatlichen Medien und Ideologieapparate gespalten und gegeneinander aufgehetzt wird. Das Weltproletariat produziert den Reichtum des Weltkapitalismus und seiner Durchsetzungsformen, die verschiedenen Nationalismen. Es zahlt bereits im ökonomischen Konkurrenzkampf mit seinem Lebensglück, seiner Gesundheit und seinem Leben – zum Wohle der Nationalkapitale. Mehr…

Der kurdische Nationalismus als ein Feind des Weltproletariats

4. Januar 2015 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen hier den ersten Teil einer Reihe von Texten unter der gemeinsamen Überschrift „Der kurdische Nationalismus als ein Feind des Weltproletariats“. Im zweiten Teil wollen wir das imperialistische Gerangel und die Zusammenarbeit zwischen den demokratischen Großmächten, ihren Verbündeten in der arabischen Welt, der IS-Terromilliz und der kurdische NationalistInnen untersuchen. Der dritte Teil besteht aus einer vernichtenden Kritik am Internationalismus der kleinbürgerlichen politischen Linken in Westeuropa und in Nordamerika und unserer sozialrevolutionär-antinationalen Position zur Kurdischen Frage.

Kurden feiern im südtürkischen Diyarbakir das Nowruzfest, 23. März 2013 © AFP

Der kurdische Nationalismus

Bevor wir uns den kurdischen Nationalismus in der Türkei, sowie im Nordirak und in Nordsyrien als eine besondere Form des Nationalismus ansehen, werden wir dessen allgemeine Form analysieren und kritisieren. Diese Herangehensweise empfiehlt sich auch deshalb, weil der kurdische Linksnationalismus entgegen den Behauptungen seines linksbürgerlichen Lautsprechers in Deutschland ein ganz normaler Nationalismus ist.
Die Nation ist nicht älter als der Kapitalismus. Ihre ersten Ansätze entstanden in der Übergangszeit zwischen Feudalismus und Kapitalismus mit dem Absolutismus, der Ideologie und Praxis eines starken Zentralstaates gegen die feudalen Lokalmächte. Der entstehende Zentralstaat stärkte auch das Handelskapital, was zur weiteren Entwicklung einheitliche Maße, Gewichte, Zölle und Geldeinheiten brauchte. Auch unterstützten einige MonarchInnen mehr oder weniger die Entwicklung des Kapitalismus. Doch ab einem bestimmten Entwicklungsmoment behinderte der feudale Zentralstaat die weitere kapitalistische Entwicklung. Holland erkämpfte sich zum Beispiel im Konflikt mit Spanien (1581-1621) die nationale Unabhängigkeit. Der Kampf um nationale Selbstbestimmung der holländischen Bourgeoisie war zugleich der Kampf um die erste vollständig handelskapitalistische Nation in Europa. Die nationale Ideologie formte aus den holländischen Bourgeois, KleinbürgerInnen und LohnarbeiterInnen eine scheinbare Schicksalsgemeinschaft, die holländische Nation. Als Teil der spanischen Monarchie waren die HolländerInnen nicht mehr als eine Sprach- und Religionsgemeinschaft, der Unabhängigkeitskrieg formierte sie zur Nation, diesem wahren Schein und dieser scheinbaren Wahrheit einer Schicksalsgemeinschaft aus Oben und Unten, AusbeuterInnen und Ausgebeuteten, UnterdrückerInnen und Unterdrückten. Indem der holländische Unabhängigkeitskampf die erste kapitalistische Nation hervorbrachte, die auf Ausbeutung und Unterdrückung beruhte, war er selbstverständlich objektiv sozialreaktionär. Wenn die bürgerliche Ideologie und auch viele MarxistInnen den ersten nationalen Unabhängigkeitskrieg in der Geschichte als „fortschrittlich“ anpreisen, dann müssen wir SozialrevolutionärInnen nach dem Klassencharakter dieses „Fortschrittes“ fragen. Dass Kapitalismus und Bourgeoisie ursprünglich mal revolutionär gewesen sein sollen, ist ein marxistischer Geschichtsmythos, den unser nachmarxistischer und nachanarchistischer Kommunismus unbarmherzig zerstören muss. Genauso sieht es mit Nation und nationaler Befreiung aus. Der nationale Befreiungskrieg, den die holländische Bourgeoisie mit dem Ergebnis einer ersten kapitalistischen Nation in Europa führte, war durch und durch sozialreaktionär. Der Kolonialismus und die Ausbeutung des Proletariats durch die holländische Bourgeoisie waren die Folgen dieser Herausbildung der Nation der Niederlande. Mehr…

Neue Broschüre: Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)

25. November 2014 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)“ (ca. 122 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung
1. Das deutsche Kaiserreich
2. Marxismus und Anarchismus vor dem Ersten Weltkrieg
3. Die weltgeschichtliche Periode zwischen 1914 und 19451
4. Die Novemberrevolution
5. Die Formierung der revolutionären und konterrevolutionären Kräfte
6. Die Januarkämpfe in Berlin
7. Die Bremer „Räterepublik“
8. Das Hamburger Rätesystem
9. Massenstreiks und bewaffnete Kämpfe
10. Generalstreik und Märzkämpfe in Berlin
11. Die Bayerische „Räterepublik“
12. Stärken und Schwächen der Rätebewegung von 1918/19
13. Die „K“PD gegen die „Ultralinken“
14. Der Kapp-Putsch
15. Die Rote Ruhrarmee
16. Die Herausbildung der FAUD (S), des Unionismus und der KAPD
17. Die Märzkämpfe von 1921
18. Die angeblich „revolutionäre Situation“ von 1923
19. Das geistige Erbe der revolutionären Nachkriegskrise

Die weltgeschichtliche Periode zwischen 1914 und 1945

Um die weltgeschichtliche Bedeutung der revolutionären Nachkriegskrise in Deutschland zu verstehen, ist es zum einen notwendig sie als Teil der europäischen Nachkriegskrise zu betrachten und zweitens erforderlich die letztgenannte im Rahmen der Periode zwischen 1914 und 1945 zu analysieren. Wir wollen dies in dieser Broschüre relativ kurzgefasst tun. Die interessierten LeserInnen seien auf die ausführlicheren Darstellungen dieser welthistorischen Periode in der Broschüre Klassenkämpfe in Griechenland (2008-2013), Soziale Befreiung, Bad Salzungen 2013, S. 10-18 und in dem Text Imperialistischer Krieg und proletarischer Klassenkampf in: Nelke, Schriften zum Klassenkampf III, 2014, S. 58-90 verwiesen. Während der erstgenannte Text sich stärker auf die sozialökonomischen Bedingungen dieser Periode konzentriert, legt die zweite Schrift mehr Wert auf die Schilderung der Klassenkämpfe in diesem Zeitraum. Mehr…

Diskussionsveranstaltung

4. November 2014 Keine Kommentare

Diskussionsveranstaltung der Gruppe Sozialer Widerstand
Thema: Angriffe von oben zurückschlagen – Massenstreik vorbereiten!

Das wichtigste Mittel, um als Klasse einheitlich zu handeln und alle Spaltungslinien zu überwinden, ist der Generalstreik. Alle ArbeiterInnen in Betrieben und Büros legen die Arbeit nieder und kämpfen vereint und selbstbewusst für ihre Interessen und Bedürfnisse. Ein wirklich offensiver Generalstreik muss prinzipiell unbefristet sein, darf vom uns nur beendet werden bei erheblichen Zugeständnissen der Gegenseite bzw. wenn die Repression gegen uns zu groß wird. Nur wenn unserer Klassenkampf diesen Notwendigkeiten entspricht, kann er aus der Defensive in die Offensive gelangen.

Am Samstag den 15. November 2014 um 19.30Uhr
Im Nachbarschaftshaus Gostenhof Adam-Klein Str. 6
Nürnberg

Kategoriendiskussion Tags:

Neue Online-Bezugsmöglichkeit für die Broschüren

23. Oktober 2014 Keine Kommentare


Ab jetzt könnt ihr alle unsere Broschüren für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen. Damit die alte Postlagerendadresse ist hinfällig.

Kategorienbroschüre Tags:

Buchvorstellung!!!

16. Oktober 2014 Keine Kommentare

Am Samstag, den 1. November um 15:00 Uhr im Rahmen der Linken Literaturmesse in Nürnberg Künstlerhaus K 4, Königsstraße 93, wollen wir gemeinsam mit Soziale Befreiung die Broschüre Antinationale Schriften I vorstellen. Ihr seid herzlich eingeladen zu kommen.

Anti_nation
Mit den Antinationalen Schriften bekämpfen wir konsequent den Nationalismus. Israelfahnen sind für uns genauso ein optisches Brechmittel wie Deutschlandfahnen. Auch bekämpfen wir den Nationalismus von unterdrückenden Staaten genauso konsequent wie den von nationalen Befreiungsbewegungen, die noch für einen eigenen Staat kämpfen. Wir bekämpfen also deutschen und „antideutschen“ Nationalismus, imperialistische Staaten und linksnationalen „Antiimperialismus“. Aus der Einleitung.

Angriffe von oben zurückschlagen – Massenstreik vorbereiten!

5. Oktober 2014 Keine Kommentare

Dieses Flugblatt wurde bei der Blockupy-Demo am 04. Okt. 2014 in Nürnberg verteilt.

Generallstreick USA

Die jüngste Weltwirtschaftskrise wurde von vielen Staaten dazu genutzt, um den Klassenkampf von oben zu verschärfen. Der reproduktive Klassenkampf, d.h. der Kampf im Rahmen des Kapitalismus um höhere Löhne, kürzere Arbeitszeiten, gegen höhere Mieten etc., war für unsere Klasse, dem Weltproletariat, nur teilweise erfolgreich. Aber wenn solche defensiven Klassenkämpfe von uns konsequent geführt werden, können wir auch wieder in die Offensive kommen. Allerdings nur, wenn wir uns zu einem hohen Klassenbewusstsein hin kämpfen. Dies beinhaltet auch ein absolutes Misstrauen gegen die in den Kapitalismus mehr oder weniger integrierten Gewerkschaftsapparate und alle politischen Strömungen. Denn Politik ist nichts andres als staatliche Organisation der Klassensegelschaft. Die Politik ist die Organisationsform der herrschenden Klasse, der Bourgeoisie. Der Staat ist ihr Machtapparat gegen uns. Die BerufspolitikerInnen sind Teil der Bourgeoisie. Politik heißt immer, dass wir, die unmittelbaren ProduzentInnen, uns nicht selbst organisieren können und dass PolitikerInnen mit ihren Gesetzen unsere sozialen Beziehungen wesentlich bestimmen. Weiterhin ist es notwendig, dass wir weltweit alle nationalistischen, sexistischen, kulturellen und religiösen Spaltungslinien überwinden und wirklich als Weltproletariat handeln.

Auf dem Arbeitsmarkt, auf dem wir durch den stummen Zwang der Verhältnisse unsere Arbeitskraft an die Bourgeoisie vermieten müssen, sind wir objektiv Marktsubjekte, die auch untereinander konkurrieren. Die Weltbourgeoisie nutzt ganz bewusst in den jeweiligen Nationalstaaten ArbeitsmigrantInnen als BilliglöhnerInnen um uns, das Weltproletariat, zu spalten. In den einzelnen Nationalstaaten wird nicht nur durch die bürgerliche Propaganda im Proletariat der Nationalismus geschürt und am Leben gehalten, sondern ProletarierInnen sind als kleinbürgerliche Marktsubjekte auf dem Arbeitsmarkt empfänglich für ihn. Dieser Nationalismus soll „Fremde“ vom inländischen Arbeitsmarkt fernhalten. Mehr…

Neue Broschüre: Der spanische BürgerInnenkrieg (1936-1939)

5. September 2014 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre: „Der spanische BürgerInnenkrieg (1936-1939)“ (ca. 122 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) auch als E-Book hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

In­halt

Ein­lei­tung

Der spanische BürgerInnenkrieg als innerkapitalistischer Konflikt

1. Der spanische Kapitalismus
2. Klassenkämpfe in Spanien (1931-1936)
3. Der Putsch der Generäle
4. Die institutionalisierte ArbeiterInnenbewegung verteidigt(e) den demokratischen
Kapitalismus

Die antifaschistische Volksfront gegen das Proletariat

1. Stalinistische Mordbuben und Folterknechte
2. CNT: Gewerkschaftskapitalismus und Staatssyndikalism
3. Die POUM als linkes Feigenblatt der Konterrevolution
4. Der trotzkistische Einheitsfront-Antifaschismus

Frauen im Klassenkampf und BürgerInnenkrieg

1. Die Lage spanischer Frauen vor dem BürgerInnenkrieg
2. Spanische Frauen in BürgerInnenkrieg
3. Nach dem BürgerInnenkrieg

Der trotzkistische Einheitsfront-Antifaschismus

Trotzki schrieb ganz richtig über die bürgerlich-nationale Volksfront einschließlich ihrer anarchistischen MinisterInnen während der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts: „Was die bürgerlich-republikanischen Parteien betrifft, so besaßen sie weder eigene Ideen noch eigene politische Bedeutung und hielten sich nur auf dem Buckel der Reformisten und Anarchisten. Man kann weiterhin ohne Übertreibung sagen, die Führer des spanischen Anarchosyndikalismus haben alles getan, um ihre Doktrin zu desavouieren und praktisch ihre Bedeutung auf Null zu reduzieren. (…) Nach Auffassung der Sozialisten und Stalinisten, d.h. der Menschewiki ersten und zweiten Aufgebots, sollte die spanische Revolution nur ihre ,demokratischen‘ Aufgaben lösen, und dazu sei eine Einheitsfront mit der ,demokratischen‘ Bourgeoisie erforderlich. Jeder Versuch des Proletariats, über den Rahmen der bürgerlichen Demokratie hinauszugehen, ist von diesem Gesichtspunkt nicht nur verfrüht, sondern auch verhängnisvoll. Außerdem steht nicht die Revolution, sondern der Kampf gegen den Rebellen Franco auf der Tagesordnung. Der Faschismus ist jedoch nicht feudale, sondern bürgerliche Reaktion. Erfolgreich kann die bürgerliche Reaktion nur mit den Kräften und Methoden der proletarischen Revolution bekämpft werden. Dafür hat der Menschewismus, selbst ein Zweig des bürgerlichen Denkens, kein Verständnis und kann es auch nicht haben.“ (Leo Trotzki, Die spanische Lehre: eine letzte Warnung, a.a.O., S. 295.) Mehr…

Arbeits(des)organisation als Klassenkampf von unten

1. August 2014 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen hier einen Auszug aus der Broschüre Schriften zum Klassenkampf III. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Kampf bei Gate-GourmetStreik bei Gate Gourmet. April 2006

Im vorigen Kapitel haben wir unter anderem die veränderte Arbeitsorganisation bei Gate Gourmet Düsseldorf als verschärften Klassenkampf von oben geschildert. Auf diese extremen Angriffe von Texas Pacific Group auf die ArbeiterInnen bei Gate Gourmet Düsseldorf waren diese durch die nachhaltige Wirkung der Sozialpartnerschafts-Ideologie auf ein Teil der KollegInnen nicht gerade optimal vorbereitet. Doch das durch die kapitalistischen Angriffe veränderte proletarische Sein veränderte auch das Bewusstsein der KollegInnen. Texas Pacific Group und McKinsey als Ausdruck des Krisenkapitalismus zertrümmerten nicht schlecht die gröbsten Auswüchse der Sozialpartnerschaftsideologie bei den ArbeiterInnen. Die Angriffe des Kapitals schufen und verstärkten Klassenbewusstsein.
Gegen diese Angriffe des Kapitals wurde organisierter Widerstand entgegengesetzt. Sowohl unmittelbar sozialökonomisch organisierter in der Küchenabteilung, der alle KollegInnen dieser Abteilung umfasste, als auch vermittelter Organisation, der nicht unmittelbar im Arbeitsprozess erfolgte und KollegInnen verschiedener Abteilungen zur betrieblichen Opposition formierte, sowohl eine legale Opposition im Betriebsrat, die darauf orientierte den Betriebsratsvorsitzenden als offensichtlichen Co-Manager der Betriebsleitung loszuwerden, als auch eine illegale und konspirative Untergrundorganisation. Diesen organisierten Widerstand bei Gate Gourmet werden wir in Schriften zum Klassenkampf IV noch genauer unter die Lupe nehmen.
Doch analysieren wir jetzt den unmittelbaren sozialökonomischen Widerstand in der Küche bei Gate Gourmet. Über die Bedeutung der Küche im Gesamtarbeits-, umstrukturierungs- und Widerstandsprozess bei Gate-Gourmet Düsseldorf können wir im Buch darüber lesen: „In der Produktion wird das Essen auf den Tabletts (Trays) zusammengestellt und abgezählt in die Transportcontainer (Trolleys) verpackt. Von den warmen Essen werden heute nur noch Business-Class und Spezialessen selbst produziert. Die Masse der Essen wird tiefgekühlt angeliefert und von den ProduktionsarbeiterInnen in Ofencontainer verpackt. Die Stückzahlen werden vom Supervisor kontrolliert. Wenn auf der Maschine auffällt, dass ein Essen fehlt, muss nachbestellt und mit dem PKW aufs Vorfeld nachgeliefert werden. Mehr…

Neue Broschüre: Schriften zum Klassenkampf III

Unsere neue Broschüre: „Schriften zum Klassenkampf III“ (ca. 120 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

In­halt

Ein­lei­tung

Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on als Klas­sen­kampf

1. Der ka­pi­ta­lis­ti­sche Pro­duk­ti­ons­pro­zess als wi­der­sprüch­li­che Ein­heit aus Ka­pi­tal und Lohnar­beit
2. Bür­ger­li­che Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on als Klas­sen­kampf von oben
3. Ar­beits(des)or­ga­ni­sa­ti­on als Klas­sen­kampf von unten
4. Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on als Klas­sen­kampf am Bei­spiel der glo­ba­len Au­to­in­dus­trie
5. Die so­zi­al­re­vo­lu­tio­nä­re Auf­he­bung der Lohnar­beit

Tech­no­lo­gie als Waffe

1. Die ka­pi­ta­lis­ti­sche Tech­no­lo­gie als Waffe der Bour­geoi­sie
2. Der Lud­dis­mus
3. Ra­tio­na­li­sie­rung als so­zi­al­öko­no­mi­sche Kon­ter­re­vo­lu­ti­on
4. An­eig­nung und Sa­bo­ta­ge im Klas­sen­kampf

Im­pe­ria­lis­ti­scher Krieg und pro­le­ta­ri­scher Klas­sen­kampf

I. Krise, Krieg und Klas­sen­kampf (1914-​1945)
1. All­ge­mei­ne Be­trach­tung
2. Mas­sen­streiks gegen den Krieg in Deutsch­land (1914-​1918)
3. Klas­sen­kämp­fe wäh­rend des NS-​Fa­schis­mus
4. Klas­sen­kämp­fe in den USA (1914-​1945)
5. Re­vo­lu­tio­nä­re Po­si­tio­nen zum Zwei­ten Welt­krieg

II. Kal­ter Krieg und Klas­sen­kampf
1. All­ge­mei­ne Be­trach­tung
2. Der Kalte Krieg und der Rä­te­kom­mu­nis­mus
3. Kal­ter Krieg und Klas­sen­kampf in der BRD

Massenstreiks gegen den Krieg in Deutschland (1914-1918)

Als sich der deutsche Imperialismus 1914 anschickte, die Welt neu aufzuteilen, musste die Wirtschaft fit für den Krieg gemacht werden. Die Kapitalbildung musste auf Rüstungsproduktion umgestellt und durch staatliche Eingriffe zentralisiert werden. Es kam zu einer starken Verschmelzung von Staat, Militär und Kapital. Diese enorme, staatsinterventionistische Verschmelzung von ökonomischer und politischer Macht war auch notwendig um den auftretenden ökonomischen und sozialen Krisen entgegentreten zu können. Denn der Krieg, welcher die kapitalistische Krise auf national-imperialistische Weise lösen sollte, führte selbst zu einer Reihe von Krisen.
Eine davon war die Rohstoffkrise, die durch die kriegerische Störung des Welthandels ausgelöst wurde. Der deutsche Staat versuchte das Problem durch die Schaffung von zentralen Planungsinstanzen zu lösen: der „Kriegsrohstoffabteilung“ und später des „Kriegsamtes“. Diese Instanzen verfolgten die Ziele, die knapp werdenden Rohstoffe durch synthetische Ersatzstoffe zu ersetzen und schon lange gemachte Erfindungen endlich in der Rüstungsproduktion umzusetzen. Mehr…