Pressemitteilung: Free them all – Freiheit für Ava, Carlo & Ralph
Seit zwei Wochen sitzen drei Klimaaktivist*innen in Untersuchungshaft, denen vorgeworfen wird, mit der Gruppe „Unfreiwillige Feuerwehr“ das Kohlekraftwerk in Jänschwalde lahmgelegt zu haben. Die Untersuchungshaft ist auf zwei Monate befristet.
Aktivist:innen hatten an drei Stellen insgesamt über zehn Stunden lang erfolgreich die Kohlezufuhr in das Braunkohlekraftwerk blockiert. Sie ketteten sich an Förderbändern fest und blockierten mit technischen Mitteln die Gleise zwischen dem nahen Tagebau Jänschwalde und dem Kraftwerk. Die Gruppe forderte das sofortige Aus des drittgrößten Braunkohlekraftwerks in Deutschland. Das Kraftwerk hat aber nicht nur europaweit die vierthöchsten CO2-Emissionen, sondern bedroht auch massiv die Trinkwasserversorgung in der Lausitz und in Berlin . Erst im März hatte das Verwaltungsgericht Cottbus entschieden, dass der Tagebau seinen Betrieb deshalb einstellen muss. Doch seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine wiegen die Interessen der Energieversorger vor Gericht schwerer: Ihre Dreckschleudern können trotz absurder Umwelt- und Klimaschäden weiterhin auf vollen Touren laufen. Statt dessen werden allen Ernstes zusätzlich zu den vier aktiven Kraftwerksblöcken zwei Reserveblöcke reaktiviert. Continue reading
Auch von Ralph ist mittlerweile der erste Brief angekommen. Er versucht zu verfolgen, was alles so passiert – und hat seit Jahren nicht so viel Fernsehen geguckt wie aktuell. Die Zelle ist „ganz ok“, die Schließer „naja“ und das Essen „ziemlich wenig und ziemlicher Kantinenfrass.“ Veganes Essen ist beantragt, wie der aktuelle Stand da ist wissen wir nicht. In der 5-tägigen Quarantäne durfte Ralph seinen Verteidiger nicht sehen.
geschrieben am 22. September 2022
Es gibt jetzt auch einen Flyer mit den Adressen der Unfreien der Unfreiwilligen Feuerwehr, den ihr verteilen könnt, um aufmerksam zu machen:
Parallel gibt es die ersten Soli-Botschaften, wie hier aus dem Heibo: „