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Wöll legt Kreistagsmandat nieder

Wie die Frankfurter Rundschau und HR Online berichten hat der ehemalige NPD-Landesvorsitzende Marcel Wöll sein Kreistagsmandat niedergelegt. Kommt er damit möglichen zukünftigen Zwängen zuvor? Er muss sich im Herbst wegen einer Messerstecherei aus dem Jahre 2004 vor dem Landgericht Wiesbaden verantworten. Würde er zu einer Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr verurteilt, müsste er sein Kreistagsmandat niederlegen… Nachrücker ist der 22-jährige stellvertretende Kreisvorsitzende Stefan Jagsch.

„Wöll gibt auf NPD-Politiker legt Kreistagsmandat nieder Der NPD-Kreistagsabgeordnete Marcel Wöll hat sein Mandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Dies berichtet die Pressestelle des Wetteraukreises. In dem Schreiben an das Kreistagsbüro begründete der frühere hessische Landeschef der NPD seine Entscheidung „mit den schweren Vorwürfen gegen seine Person“. Das Landgericht Gießen hatte den 25-Jährigen Ende Juni in einem Berufungsverfahren wegen Volksverhetzung zu vier Monaten Haft verurteilt, weil er bei einer Kreistagssitzung den Holocaust geleugnet hatte. Bei der Haushaltsberatung 2007 hatte der in Butzbach lebende Wöll die Zuschüsse für Jugendgruppen und Schulklassen für Besuche zu den Stätten nationalsozialistischen Terrors kritisiert. Er sprach unter anderem von „Gehirnwäsche“ für Jugendliche. Wöll hat nun Revision beim Oberlandesgericht Frankfurt eingelegt. Wegen des Prozesses war Wöll bereits als NPD-Landesvorsitzender zurückgetreten. Mit der Abgabe des Kreistagsmandats kommt er einem möglichen Entzug der Amtsfähigkeit zuvor. Der Landrat des Wetteraukreises, Joachim Arnold (SPD), und andere Spitzenpolitiker aus der Region äußerten sich erleichtert über die Entscheidung Wölls, den Kreistag freiwillig zu verlassen.“

© Copyright Frankfurter Rundschau
Ausgabe: Regionalausgabe Nordwest (Nr. 163)
Datum: Dienstag, den 15. Juli 2008
Seite: 41