Seit 1952 findet in der BRD jedes Jahr, zwei Sonntage vor dem ersten Advent, der Volkstrauertag statt. Dieser staatliche Gedenktag soll dazu dienen, den Toten beider Weltkriege zu gedenken. Wie kaum ein anderer Gedenktag steht dieser Tag im Zeichen der Verharmlosung der deutschen Vergangenheit. Unterschiedslos wird am Volkstrauertag jenen gedacht, die die faschistische Barbarei über Europa brachten, sechs Millionen Jüdinnen und Juden und tausende politische Gegner_innen ermordeten und jenen, die diesen Terror mit Waffengewalt niederrangen oder ihm zum Opfer fielen. Durch die Vermischung verschiedener wirklicher und vermeintlicher Opfergruppen verschwinden Ursache und Wirkung von Krieg und Massenmord in Nazideutschland. Nach den Verweisen auf „dunkle Kapitel“ deutscher Geschichte können sich die Deutschen unverblümt als Opfer inszenieren und setzen die Ermordeten von Auschwitz, Belzec, Treblinka und anderen nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern in eine Reihe mit dem Mordkollektiv, das diesen Horror erst möglich machte.
Es verwundert nicht, dass deutsche Neonazis diesen Tag für ihre Zwecke nutzen. Bei ihnen heißt der Volkstrauertag, wie schon zu NS-Zeiten, Heldengedenken. Die zentrale Veranstaltung der Thüringer Neonazis findet jährlich in Friedrichroda statt. Der Fackelmarsch in der Kleinstadt im Gothaer Landkreis ist zu einem festen Termin im Thüringer Eventkalender der Neonazis geworden. Gegen dieses Treiben existiert seit 2009 eine antifaschistische Kampagne, auf die wir an dieser Stelle aufmerksam machen wollen. Die in diesem Zusammenhang entstandene Broschüre zur Kritik des Volkstrauertages ist auch im Infoladen Hameln (dienstags, 17 – 19 Uhr, im Freiraum Hameln) erhältlich. Und auch in Hameln werden unzählige Veranstaltungen an diesem Tag stattfinden, bei denen weit rechte Reservisten und andere Deutschlandfreund*innen neben Politiker*innen von SPD und CDU in trauter Einigkeit zu sehen seien werden.
Am 19. November gehen Antifas in Friedrichroda nicht nur gegen den Aufmarsch der Nazis auf die Straße, sondern gegen eine deutsche Gedenkpolitik, die die Opfer der deutschen Vernichtungspraxis wie die Kämpfenden gegen das faschistische Deutschland verhöhnt, indem sie sie mit ihren Mördern in das gleiche Gedenken einbegreift. Der Kampf gegen den Volkstrauertag und seine Verfechter ist also ein Kampf gegen das Vergessen, gegen die deutsche Version von Versöhnung, gegen alles was sich mit der Macht der Herrschenden Geltung verschafft: Gegen Deutschland und seine Nazis!
Demo | 19.11.2017 | 16 Uhr | Bebraer Straße | Friedrichroda
Mehr Infos gibt’s hier sowie nachfolgend im Aufruf: Continue reading
Auch wenn Wien jetzt nicht gerade um die Ecke ist, halten wir die nachfolgenden Thesen für sehr gelungen und – unter Anwendung von geeigneten Ersetzungen, wie zum Beispiel: CDU statt ÖVP und AfD statt FPÖ – auch zur Analyse der aktuellen sowie sich abzeichnenden Verhältnisse hier in Kaltland für geeignet. Die Thesen unserer Genoss*innen der
Am Donnerstag, den 9. November 2017, jährt sich die Reichspogromnacht zum 79. mal. Am 9. November 1938 wurde in der Reichspogromnacht auch die Hamelner Synagoge angezündet und zerstört. In der Gedenkfeier am Mahnmal in der Bürenstr., dem Ort der früheren Synagoge, wird der ermordeten und in die Emigration getriebenen jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Hameln gedacht. Die Gedenkfeier findet am Donnerstag, den 09. November 2017, um 16:00 Uhr statt. Im Anschluss an die Gedenkstunde ist das Hamelner Forum zu Gast in der Synagoge: in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Hameln, der Christlich-Jüdischen Gesellschaft und dem Schiller-Gymnasium lädt es zu einer kostenlosen Autorenlesung ein.
Ganz im Sinne der überaus vernünftigen und objektiv naheliegenden Forderung nach einer Welt, in der Jede*r ohne Angst verschieden sein kann, rufen unsere Genoss*innen von
Im
Mit Freude nehmen wir zur Kenntnis, dass sich in Göttingen eine weitere antifaschistische Gruppe gegründet hat, die auf den Namen: „Theorie begingt Aktion“ (TBA) hört. Wir wünschen den Genoss*innen gutes Gelingen und senden solidarische Grüße nach Göttingen!
Am Mittwoch, den 18. Oktober 2017, erschien auf de.indymedia.org ein Artikel zu einer Flugblattverteilung im Vorfeld der niedersächsischen Landtagswahl 2017, die sich gegen die hohen Zustimmungswerte für die AfD wendete und einige Kritikpunkte an dieser Partei zusammenträgt. Wir dokumentieren den Beitrag nachfolgend und freuen uns, dass hier vor Ort offenbar einige motivierte Antifaschist*innen am Start sind. Weiter so und mehr davon!
Unter dem Motto „Unsere Alternative heisst Solidarität!“ mobilisiert ein breites Bündnis aus Jugendorganisationen, Gewerkschaften, Studierendenverbänden und linken Gruppen zum Protest gegen den AfD-Bundesparteitag am 2. bis 3. Dezember 2017 in Hannover. Das Bündnis ruft zu Massenblockaden und einer Großdemonstration auf. Das klingt doch schonmal nach einer Idee und einem Grund, sich diese Tage im Kalender rot zu markieren.