The repeated number of 500 000 Romani deaths in the Porrajmos is becoming the conventional, accepted total. But we do not know this for a fact. The documentation has not been completely located nor analyzed. We must guard against this figure becoming the accepted total, appearing in the (small number of) books that even acknowledge the genocide of our people. Is it a move to diminish the extent of the mass murder, the samudaripen, in the eyes of the world? If this low estimate can be shown to be true, this is surely a cause for gladness. But the number, in reality, was in fact much higher.
Nobel prize-winner Günther Grass asked: “Were the fates of the Jews and of the Roma and Sinti identical? We can only estimate the number, many more than one million Roma and Sinti were annihilated. But that is not the point. For me the decisive issue is the will to destroy, which was practiced in different ways.”
The question of the numbers of Romanies who were killed in the Holocaust is a vexed one. Given the nature of their mode of life, no reliable estimate of the pre-war European Romani population exists. Similarly, the circumstances of their dispatch at the hands of the Nazis make this a question which can never be fully answered. This was dealt with in some detail in Hancock (1988b) [„Uniqueness, Gypsies and Jews“, in Yehuda Bauer et al., Remembering for the future: Jews and Christians during and after the Holocaust], but relies here on König’s statement that Continue reading Ian Hancock: 500 000 Romani Holocaust victims? There could have been twice that
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Ian Hancock: 500 000 Romani Holocaust victims? There could have been twice that
The repeated number of 500 000 Romani deaths in the Porrajmos is becoming the conventional, accepted total. But we do not know this for a fact. The documentation has not been completely located nor analyzed. We must guard against this figure becoming the accepted total, appearing in the (small number of) books that even acknowledge the genocide of our people. Is it a move to diminish the extent of the mass murder, the samudaripen, in the eyes of the world? If this low estimate can be shown to be true, this is surely a cause for gladness. But the number, in reality, was in fact much higher.
Nobel prize-winner Günther Grass asked: “Were the fates of the Jews and of the Roma and Sinti identical? We can only estimate the number, many more than one million Roma and Sinti were annihilated. But that is not the point. For me the decisive issue is the will to destroy, which was practiced in different ways.”
The question of the numbers of Romanies who were killed in the Holocaust is a vexed one. Given the nature of their mode of life, no reliable estimate of the pre-war European Romani population exists. Similarly, the circumstances of their dispatch at the hands of the Nazis make this a question which can never be fully answered. This was dealt with in some detail in Hancock (1988b) [„Uniqueness, Gypsies and Jews“, in Yehuda Bauer et al., Remembering for the future: Jews and Christians during and after the Holocaust], but relies here on König’s statement that Continue reading Ian Hancock: 500 000 Romani Holocaust victims? There could have been twice that
Kinder und Jugendliche attackieren in der Silberhöhe Roma-Frau und ihr Kind
Am Donnerstagnachmittag kam es in der Silberhöhe zu einer ausländerfeindlichen Attacke auf eine Roma-Frau. Die 26-Jährige saß mit ihrem kleinen Sohn auf den Treppenstufen eines leerstehenden Hauses in der Staßfurter Straße.
Gegen 15.45 Uhr kam laut Polizei eine Gruppe von etwa sechs bis acht Kindern und Jugendlichen im Alter von circa 10 bis 13 Jahren. Diese versuchten zunächst, die Frau zu bespucken, schlugen danach das zweieinhalbjährige Kleinkind der Frau mit einem Gegenstand. Zudem warfen sie mit einem Gegenstand nach der Frau, als diese der Gruppe nachlief. Auch ausländerfeindliche Parolen wurden durch die Gruppe gerufen. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Volksverhetzung gegen Unbekannt.
Es ist nicht die erste ausländerfeindliche Attacke im Stadtteil. So wurden bereits Hakenkreuze und “Roma raus”-Sprüche geschmiert. Bei einer Anwohnerdemo gegen die Einquartierung von Roma wurden zudem ausländerfeindliche Sprüche gebrüllt, auch durch Kinder. Daneben kündigten Anwohner an, eine Bürgerwehr gründen zu wollen, um gegen die Roma vorzugehen.
Quelle: Halle Spektrum
Stand: 12.09.2014
Rassistische Attacken gegen Roma in Halle (Saale)
In Halle an der Saale wurde eine Romni und ihr zweijähriges Kind von mehreren Kindern und Jugendlichen rassistisch beschimpft, bespuckt und mit Schlägen attackiert, wie mdr und Halle Spektrum gestern berichteten. Der Vorfall wird auf Facebook reihenweise rassistisch kommentiert, was einen exemplarischen Eindruck der herrschenden Stimmung gegen Roma vermittelt.
Einen Tag vor der gestrigen Attacke hatte der mdr gemeldet, die Anwohner_innen von Halle-Silberhöhe planten die Bildung einer “Bürgerwehr gegen Sinti und Roma“. Das lässt aufhorchen. Denn es sind “Bürgerwehren”, die z.B. in Ungarn mit Gewaltaktionen gegen Roma in Erscheinung treten. Und zur Erinnerung: den Rostocker Pogromen 1992 ging die Gründung einer Lichtenhagener Bürgerwehr voraus, deren Zweck es war “aufzuräumen”.
Während die Ereignisse in Halle eine konkrete rassistische Bedrohungslage belegen, spricht der mdr fortwährend verharmlosend von einem “Konflikt zwischen Anwohnern und Zuwanderern” und beschreibt in den beiden verlinkten Beiträgen ausschließlich die Sicht der “Anwohner”.
Quelle + weiterführende Links: Der Paria
Stand: 13.09.2014
Roma in Ungarn: Kein Interesse für die Opfer
Fünf Jahre nach der rechtsextremistischen Mordserie
Im August 2009 wurden in Ungarn mehrere Rechtsterroristen gefasst: Sie hatten sechs willkürlich ausgewählte Roma erschossen und 55 Menschen verletzt, ebenfalls fast alle Roma. Die Mordserie ist bis heute nur ansatzweise aufgearbeitet.
„Schlaft, es ist nur der Wind!“, sagt die Mutter zu ihren Kindern. Doch der Junge hört sie kommen.
„Sie sind da“, schreit der Junge. „Raus, raus!“ Sie laufen aus dem Haus, direkt vor die Schrotflinten der heimtückischen Mörder, die im Dunkel der Nacht lauern.
So passiert es in der vorletzten Szene des Filmes „Nur der Wind“ des ungarischen Regisseurs Bence Fliegauf. Der international preisgekrönte Spielfilm erzählt die fiktive Geschichte einer Roma-Familie, die von rassistischen Mördern erschossen wird. Sie basiert auf wahren Ereignissen. In den Jahren 2008/2009 ermordeten rechtsextreme Terroristen in Ungarn bei Anschlägen sechs Roma, darunter einen vierjährigen Jungen, und verletzten 55 Menschen, ebenfalls fast alle Roma, zum Teil lebensgefährlich. Den letzten Mordanschlag verübten sie am 3. August 2009, drei Wochen später wurden sie gefasst: vier Männer mittleren Alters mit einschlägiger rechtsextremer Vergangenheit.
Heute, fünf Jahre später, ist die Geschichte dieser Mordserie in Ungarn nur ansatzweise aufgearbeitet: Zwar wurden drei Täter vergangenes Jahr zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt, ein Komplize zu 13 Jahren, jedoch steht ein langes Berufungsverfahren bevor. Zum anderen spielten ungarische Geheimdienste während der Romamordserie, ähnlich wie bei den NSU-Morden, eine zwiespältige Rolle: So etwa gaben sie während der Mordserie wichtige Erkenntnisse über die Täter nicht an die Ermittler weiter. Die genauen Umstände werden derzeit untersucht. Außerdem fahnden Ermittler noch nach mutmaßlichen Mittätern und Helfershelfern. Vor allem aber: Die meisten überlebenden Opfer und Angehörigen der Mordserie leben in tiefster Armut – eine Folge der Anschläge, aber auch des öffentlichen Desinteresses an den Opfern.
Erinnerungen eines Anschlagopfers
Krisztián Rontó schaut aus dem Fenster seines Wohnzimmers. Der junge Mann zeigt auf den Tatort. Da drüben, auf der anderen Seite des Flusses, stand der Schütze, 70 Meter entfernt, versteckt zwischen Büschen:
„Der Anschlag war am 15. Dezember 2008, es regnete und war schon dunkel, es passierte so gegen vier, halb fünf. Ich ging nach draußen, um Holz zu zersägen. Da kam der erste Schuss. Das Projektil schlug in die Mauer ein. Ich dachte, jemand spielt mit Böllern. Ich ging auf die Straße, um nachzuschauen, sah aber nichts. Dann nahm ich das Holz auf den Arm und wollte ins Haus gehen. Als ich vor der Tür stand, kam der zweite Schuss. Auch da dachte ich, es ist ein Böller, diesmal, dass ich auf ihn getreten sei, denn ich hatte ein Gefühl im linken Bein, als ob ich einen Stromschlag bekommen hätte. Plötzlich spürte ich etwas Heißes in der Beckengegend. Blut floss an mir herunter. Dann verlor ich das Bewusstsein und brach zusammen. Ich wachte erst wieder auf der Intensivstation auf.“
Krisztián Rontó, 25 Jahre alt, schmal, hoch aufgeschossen, dunkelblondes Haar, wohnt in dem nordostungarischen Dorf Alsózsolca. Er wirkt völlig arglos und noch fast jungenhaft. Rontó hat die 8. Klasse abgeschlossen und ein paar Jahre lang auf Baustellen gejobbt. Drei Monate vor dem Mordanschlag hatte er eine spezielle Berufsschulausbildung für Roma-Jugendliche in der nahegelegenen Großstadt Miskolc begonnen – er träumte davon, die neunte und zehnte Klasse zu schaffen und Malermeister zu werden. Doch die Mörder zerstörten seinen Traum: Nach dem Anschlag kämpften die Ärzte tagelang um sein Leben, es dauerte Monate, bis er wieder normal essen und laufen konnte.
Länger andauernde körperliche Arbeit kann Krisztián Rontó nicht mehr verrichten und konnte deshalb auch die Berufsausbildung nicht beenden.
„Meine Harnblase, mehrere Adern und inneres Gewebe waren verletzt, mein Steißbein war zersplittert. Das Projektil war durch mich hindurchgegangen und hatte ein vier Zentimeter großes Loch hinterlassen. Innen war alles zerfetzt. Mein linkes Bein spüre ich nicht mehr, weil durch die Schussverletzung mehrere Nervenstränge zerstört wurden. Im Oberschenkel spüre ich noch etwas, aber an der Wade und Fußsohle nichts mehr. Als ich aus dem Krankenhaus kam, sagte der Arzt, dass der Zustand meines Beines sich in fünf bis zehn Jahren verschlechtern werde, ich würde Schmerzen haben, schwerer gehen und vielleicht in einen Rollstuhl kommen. Gott sei Dank ist es noch nicht so schlimm. Aber wenn ich länger laufe, dann schwillt das Bein an, im Oberschenkel spüre ich Stiche, und manchmal bekomme ich Krämpfe. Continue reading Roma in Ungarn: Kein Interesse für die Opfer
Czech hospitals refuse medical records to women sterilized against their will
Several hospitals in the Czech Republic are reportedly refusing to give women who were sterilized in their facilities without their informed consent the medical records of those procedures. In some cases records are said to no longer exist because they were destroyed during recent floods.
The Czech daily Lidové noviny (LN) reports that these women evidently will not have the opportunity to request compensation for these harms without their records. News server MedicalTribune.cz has reprinted an excerpt from the LN article online.
The article tells the story of a 55-year-old woman named Lenka who lives in Prague and gave birth in a hospital there during the 1980s. Doctors decided to perform a Caesarean section, and after the baby was delivered, they sterilized her.
She did not learn that she had been sterilized until she came out of the anaesthesia. The doctors never consulted the surgery with her.
Not only did Lenka lose the chance of becoming pregnant again, her marriage fell apart as a result. Despite this, she evidently will not have the opportunity to request the compensation that victims of such unwanted sterilizations are to be awarded by a new law now being drafted by the Czech Human Rights Ministry together with the Czech Helsinki Committee.
„U Apolináře Hospital told me they lost my medical records during the floods in 2002,“ says Lenka, a college-educated woman who has decided to go public about what happened to her to show that the victims of such unwanted sterilizations were not only from the Romani community. Some hospitals are reportedly also refusing to provide the necessary medical records to their former patients.
„The hospital claimed to me that the relevant records had already been destroyed. They said they destroy them every 10 years. I went there a second time, I argued with them, and in the end they found them and gave them to me,“ says Olga Kováčiková, another victim of such treatment.
Hospitals in the Czech Republic must store medical records for at least 40 years following a patient’s most recent hospitalization or 10 years after a patient’s death. „Some hospitals are deterring patients from acquiring their medical records or denying their existence. Evidence of the fact that sterilizations were once ordinarily performed for ’social‘ reasons puts the doctors‘ work in a bad light,“ says Lucie Rybová, director of the Czech Helsinki Committee, an NGO participating in drafting the law to compensate the victims.
According to Rybová, doctors referred to state-issued „indicators“ to explain their performance of sterilizations, mainly during the 1970s. „We have evidence that the indicators according to which sterilizations were performed – i.e., if a woman had four children by the age of 35 or three children by the age of 36 – targeted certain groups in the population to make sure they did not have more children, either due to their alleged ‚inadaptability‘ or because the mothers were disabled,“ she says.
How to deal with missing records is one of the main questions being addressed by the inter-ministerial group now designing the law. The question remains open as to whether and how to draft the law so it will apply to victims of sterilization prior to 1974, i.e., for cases where hospitals are no longer required by law to have preserved the records.
Source: Romea.cz
Date: 19.08.2014
9 Years Later – Romanian Government Hasn’t Kept Its Promises
The Cluj Napoca Court of Appeal found on Friday, July 25th that the Romanian government has failed to honour its commitments in relation to a Romani community in Hădăreni, Romania, who were the target of a pogrom in 1993.
In the 1993 pogrom three Romani men were killed and 18 Romani houses were destroyed by a mob with the active participation of local police. This was one of the most notorious of some 30 incidents of mob violence directed at Romani communities in Romania in the early 1990s. Several residents took their case to the European Court of Human Rights.
In 2005 authorities made commitments before the European Court of Human Rights to take action to tackle discrimination against the community. However, 9 years later, and 21 years after the initial incidents, the government has failed to fulfil its commitments.
Friday’s judgment, which is not final, underlined the authorities’ failure to honour the 2005 commitments, aimed at improving both relations between different ethnic groups, and also general living conditions in Hădăreni. Steps which the Court of Appeal ordered the authorities to take include opening a local medical clinic, hiring a Roma expert in the municipality and a school mediator and creating employment opportunities. The Court of Appeal also awarded moral damages of EUR 1500 for each applicant.
The European Roma Rights Centre (ERRC) and Romani Criss, who brought the court challenge on behalf of the community, welcome this judgment, in particular since it highlights the role that domestic courts can play in holding states responsible for their international legal commitments. The ERRC and Romani Criss call on the Romanian authorities to live up to their promises made in 2005.
Source: ERRC
Date: 29.07.2014
Hetze gegen Roma: Sieben Männer verurteilt
Am Mittwoch wurden in Salzburg sieben Männer zu Bewährungsstrafen verurteilt, weil sie im Herbst 2013 zu Gewalt gegen Roma in Bischofshofen (Pongau) aufgerufen haben. Unter anderem war von „Endlösung“ die Rede.
Hintergrund der Drohungen auf Facebook war ein Tumult in Bischofshofen am 2. September 2013: Damals kamen Pongauer Jugendliche zu rund 200 legal am Sprungschanzengelände campierenden Roma. Die zunächst verbale Auseinandersetzung zwischen den beiden Gruppen eskalierte rasch und wurde handgreiflich. Morddrohungen wurden auch ausgesprochen. Nur mit Mühe konnte damals die Polizei die Lage unter Kontrolle bringen – nach zum Teil wilden Verfolgungsjagden zwischen den Pongauern und den Roma im Ort.
Parallel zu dem Tumult am Schanzegelände ging es auch in der offenen Facebook-Gruppe „Rennleitung Pongau“ hoch her. Obwohl nur einer der acht Angeklagten wirklich an Ort und Stelle war, schaukelte sich auch im Netz die Stimmung auf.
Anklagen wegen Postings während des Tumults
Ergebnis des Online-Tumults waren die Anklagen gegen die acht Männer wegen des Verdachts der Verhetzung: Denn in den Facebook-Kommentaren stand zu lesen, dass „Molotov-Cocktails“ in das Roma-Camp geworfen werden sollten sowie „Das Drecksgesindel gehört ausgerottet“. Ein Angeklagter forderte sogar: „Do brauchma die Endlösung“.
Diese Kommentare seien für die 2.442 Mitglieder der Facebook-Gruppe sichtbar gewesen, betonte der Staatsanwalt. Es sei zu Gewalt gegen Roma aufgerufen worden. Zudem seien diese „auf menschenunwürdige, verletzende Weise“ beschimpft worden. Die Gruppe „Rennleitung Pongau“ war ursprünglich gegründet worden, um vor Verkehrskontrollen der Polizei zu warnen.
Protokoll Attacke Endlösung RechtsradikaleAngeklagte bei Prozess kleinlaut
Bei dem Prozess am Mittwoch gaben sich die sieben erschienenen Angeklagten kleinlaut: Sie hätten mit ihrer Aktion erreichen wollen, dass „Politiker und die Polizei etwas tun“, sagte ein 18-jähriger Pongauer. Dass er die Roma in Facebook als „Hurenkinder“ bezeichnet habe, sei ihm „herausgerutscht“. Er hätte das aber auch geschrieben, wenn es keine Roma, sondern Franzosen oder Österreicher gewesen wären. Schuldig bekannte sich der 18-Jährige nicht.
Reuevoll gab sich ein 39-jähriger Tiroler: „Da ich das geschrieben habe, bekenne ich mich schuldig.“ Die Äußerungen „schlagt sie zusammen, die Roma-Lappen“ und „Dreckszigeuner, grausige Mandln“ bezeichnete er als „Unmutsäußerungen“, die nur „so dahin gesagt waren“. Ein 23-jähriger Pongauer, der „weg mit dem Dreck“ und „grausiges Gesindel“ gepostet hatte, meinte, er habe sich „bei dem Blödsinn mitreißen lassen“. Und ein zuerst nicht geständiger 22-jähriger Angeklagter aus Hallein, der gepostet hatte, es solle mit Molotov-Cocktails auf das Lager der Roma geworfen werden und „das Drecksgesindel gehört ausgerottet“, erklärte: „Das war nicht ernst gemeint. Ich bereue, was ich gesagt habe.“ Ins selbe Horn stießen auch andere Beschuldigte.
Drei, vier Monate Haft auf Bewährung
Die nun angeklagten Männer sind zwischen 18 und 39 Jahre alt. Einige sind Handwerker, unter ihnen sind aber auch ein Student und ein Großhandelskaufmann.
Ein 23-Jähriger aus dem Pongau erhielt vier Monate Haft auf Bewährung – dies war die höchste Strafe, weil der Angeklagte bereits zwei Vorstrafen im Register hat. Alle anderen Beschuldigten wurden zu drei Monaten bedingt verurteilt. Bei einem Burschen, der zur Tatzeit noch jugendlich war, erfolgte ein Schuldspruch unter Vorbehalt der Strafe mit einer dreijährigen Probezeit.
Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch alle sieben Angeklagten nahmen das Urteil an. Da aber nur drei anwaltlich vertreten waren, sind die Sprüche für die anderen vier noch nicht rechtskräftig.
Quelle: ORF.at
Stand: 30.07.2014
Remembering the Sinti and Roma of Auschwitz
On August 2, 1944, Nazis liquidated the concentration camp’s Gypsy section
At twilight on the evening of Aug. 2, 1944, big, wood-sided trucks arrived at the Gypsy family camp of Auschwitz-Birkenau. The prisoners were given sausage and a piece of bread and told that they were being taken to another camp. At first, the trucks drove off in a different direction from the gas chambers and crematoria, but as they doubled back toward the killing factories, the Gypsies began to struggle and fight the guards. “Betrayal!” they screamed. “Murder!”
A Hungarian Jew who heard the clamor from a nearby barrack later said that the memory made her blood run cold. “We heard yelling, German orders, the ever, ever-present German Shepherd dogs barking,” she recalled. “And then, screaming. I never, ever forget that screaming. Terrible screams. They must have known.”
On that August night, Nazis liquidated the Gypsy camp, killing nearly 3,000 Roma and Sinti—the two major groups of European Gypsies—in the gas chambers of Birkenau. They were women and men, elderly people and children, many of whom had been victims of Nazi medical experiments and forced sterilization. Their deaths were among the 20,000 Roma and Sinti who perished at Auschwitz—but a fraction of the hundreds of thousands murdered by the Nazis in mass killings and concentration camps. Continue reading Remembering the Sinti and Roma of Auschwitz
„Adolf hat noch nicht genug von denen umgebracht“
Antiziganismus in Duisburg…
Von Michael Lausberg
Seit der EU-Erweiterung 2007 ist Duisburg so wie auch Dortmund, Berlin, Mannheim und weitere deutsche Städte mit erhöhter Migration aus Bulgarien und Rumänien konfrontiert. Die Zuwander_innen wurden und werden im Diskurs der Mehrheitsgesellschaft homogenisierend meist als (Sinti und) Roma oder in diskriminierender Weise als „Zigeuner“ identifiziert, was in Wirklichkeit nur in manchen Fällen zutrifft. Aufgrund von jahrhundertealten unhinterfragten antiziganistischen[01] Stereotypen wurden und werden sie Opfer von gesellschaftlicher Ausgrenzung. Große Teile der Mehrheitsbevölkerung Duisburgs scheinen aus der jüngeren nationalsozialistischen Vergangenheit wenig gelernt zu haben. Noch vor 80 Jahren sollte nach Vorbild der nationalsozialistischen „Rassenlehre“ Duisburg „zigeunerfrei“ werden.[02]
Antiziganistische Vorurteile wie Nomadentum, Kriminalität, Primitivität, Faulheit usw. entstanden in den vergangenen Jahrhunderten und werden seitdem wie ein „kultureller Code“ in der Gesellschaft von Generation zu Generation weiter tradiert. Wissenschaftliche Studien belegen, dass antiziganistische Einstellungsmuster nicht nur von Anhänger_innen der extremen Rechten vertreten werden, sondern fest verankert in der deutschen Gesellschaft sind.
In einer von der Universität Leipzig untersuchten Verbreitung extrem rechter Einstellungen in der so genannten „Mitte der Gesellschaft“ im Jahre 2014 bejahten 55,4% die Aussage „Ich hätte Probleme damit, wenn sich Sinti und Roma in meiner Gegend aufhalten“.[03] 47,1% forderten, Sinti und Roma sollten aus den Innenstädten verbannt werden. 55,9% waren der Auffassung, Sinti und Roma neigen zur Kriminalität. Aus einer 2011 durchgeführten Studie zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit geht hervor, dass über 40 Prozent der Bevölkerung antiziganistisch eingestellt ist.[04] Diese Einstellungsmuster sind für eine demokratische Republik, die die Unantastbarkeit der Würde des Menschen und die Gleichheit vor dem Gesetz im Grundgesetz festgeschrieben hat, mehr als beschämend.
Antiziganistischer Hass von der alltäglichen Herabwürdigung bis zur physischen Bedrohung gehört zur bundesrepublikanischen Wirklichkeit. Hier wird nun speziell auf die Ereignisse in Duisburg bis zum Frühjahr 2014 in Duisburg eingegangen. Continue reading „Adolf hat noch nicht genug von denen umgebracht“