Category Archives: Antiziganistische Übergriffe

Police: Suspects fire on Roma family with machine gun

UNKNOWN suspects allegedly fired 22 shots from a machine gun into the courtyard of a Roma family home in Horná Kráľová near Šaľa while shouting “dirty Gypsies come out” on July 31. Nobody was hurt during the attack. Police officials said they are not considering it a hate crime, but rather a case of causing damage to private property, according to the daily Sme.

According to witnesses, at approximately 3 a.m. two cars stopped in front of the house with angry men who firstly poured inflammable liquid at the gates and then started firing at the house and car of the 35-year old resident. Some reports are linking the incident to an earlier fight at a local pub over a broken glass, according to TV Markíza.

There are two generations of people living in the house who were hiding under the beds during the attack, Sme reported.

The suspects damaged a car, the gate and windows of the house; and the crime scene technician detained 22 cartridges from type-58 machine gun, Božena Bruchterová, the Police Department in Nitra spokesperson told the SITA newswire. Police are still investigating a motive. The suspects allegedly left the scene before police arrived and were not masked, according to Sme.

Source: The slovak spectator
Date: 01.08.2013

Rassistische Parolen ans Duisburger Roma-Haus geschmiert

Die Duisburger Polizei ermittelt in einem weiteren Fall von ausländerfeindlicher Hetze rund um das Haus In den Peschen in Rheinhausen. Unbekannte hatten dort am Dienstag anti-ziganistische Parolen an die Wände geschmiert. Stimmungsmacher könnte die rechtspopulistische Pro-Deutschland-Bewegung sein.

Nach den verbalen Attacken gegen die Bewohner des Hauses In den Peschen bei Facebook, meldet die Polizei am Mittwoch einen weiteren Vorfall mit ausländerfeindlichem Hintergrund am sogenannten „Problemhaus“. Dort hatten Unbekannte am Dienstag im Umfeld des Hauses mehrere bis zu zehn Meter lange Schriftzüge mit rassistischen Parolen an die Wände gesprüht. Bürger hatten diese anti-ziganistischen Schmierereien entdeckt und der Polizei gemeldet. Die Beamten veranlassten die Beseitigung der Schriftzüge. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren ein, es ist das zweite wegen ausländerfeindlicher Hetze gegen die Bewohner des Wohnblocks.

Bei der Staatsanwaltschaft ist mittlerweile das Verfahren anhängig, bei dem die Behörden wegen rassistischer Äußerungen in der offenen Facebook-Gruppe ermitteln, deren Zugriffszahlen insbesondere in den vergangenen Tagen regelrecht nach oben geschossen sind. Nach hetzerischen Aufrufen, das Haus niederzubrennen , hatte der Staatsschutz zu Wochenbeginn die Ermittlungen aufgenommen.

Polizei ist mehrmals täglich am Haus In den Peschen im Einsatz

In dem Meinungsforum finden sich auch einige Einträge von Facebook-Nutzern, die auf Internet-Inhalte der rechtspopulistischen Vereinigung Pro Deutschland verlinken. Diese selbst ernannte Bürgerbewegung ist aus der Gruppierung „Pro Köln“ hervorgegangen und wie „Pro NRW“ in einem gemeinsamen Dachverband organisiert. Es erweckt den Anschein, als ob die vom Verfassungsschutz beobachtete Bewegung, die auch bei der Bundestagswahl antritt, hier Stimmung machen will.

Schließlich war es auch die Partei Pro NRW, die im März zu einer Demo am Haus In den Peschen aufgerufen hatte, rund 300 Gegendemonstranten eines Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage hatten sich damals den wenigen Aktivisten von Pro NRW entgegengestellt.

Da die Duisburger Polizei nach Aussage von Sprecher van der Maat mehrmals täglich an dem Wohnblock im Einsatz ist, habe man die Lage und Entwicklungen dort im Blick.

Quelle: WAZ
Stand: 14.08.2013

Facebook-Hetze gegen Roma-Haus ist „Aufruf zum Mord“

Nach rassistischen Facebook-Kommentaren, in denen unter anderen dazu aufgerufen wird, das Haus In den Peschen 3-5 in Duisburg-Rheinhausen niederzubrennen, ermittelt nun der Staatsschutz. Diese Art der Hetze sei laut Polizei neu und erstmals am vergangenen Wochenende aufgefallen.

Die Kommentare könnten rassistischer und menschenverachtender kaum sein. Im sozialen Netzwerk Facebook rufen Nutzer dazu auf, das Haus In den Peschen anzuzünden, „dann ist endlich Ruhe da“. Die im Februar 2013 eingerichtete offene Diskussionsgruppe „In den Peschen 3-5“ hatte bislang eher einen wenig ausländerfreundlichen, aber keinen offen rassistischen Unterton. Diese Art der Hetze sei laut Polizeiangaben neu und erstmals am vergangenen Wochenende aufgefallen.

„Wir haben etliche Anzeigen vorliegen“, sagt Polizeisprecher Ramon van der Maat. Der Fall wurde inzwischen an den Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft übergeben. Diese beiden Abteilungen hätten jetzt zu beurteilen, ob die Einträge bereits einen Straftatbestand erfüllen und inwiefern zu Straftaten aufgerufen werde. Wann ein Ergebnis vorliege, konnte van der Maat am Dienstag nicht sagen.

Verein Bürger für Bürger spricht sogar von Aufruf zum Mord

„Für mich ist das Aufruf zur Brandstiftung und somit auch Aufruf zum Mord“, kommentiert Rolf Karling vom Verein Bürger für Bürger aus Rheinhausen die Einträge in dem sozialen Netzwerk. Er und weitere Ehrenamtler waren in der Vergangenheit rund um das Haus unterwegs, um Bäume zu schneiden und die Keller zu entrümpeln. „Ich bin froh, dass wir das gemacht haben, um den Brandschutz besser zu gewährleisten.“

Laut Informationen der Redaktion ist aktuell ein Handwerkertrupp in dem Mehrfamilienhaus In den Peschen zu Gange. Unter anderem werden, offenbar nach Auftrag des Vermieters, brandsichere Türen in den Kellern installiert.

Quelle: WAZ
Stand: 13.08.2013

Czech Republic: Neo-Nazis repeatedly assault Romani social worker in Duchcov

Jan Dufek and Jindřich „Pinďa“ Svoboda, two antigypsyists known for having said they want Romani people to be murdered off, have been targeting Štefan Horvát of Duchcov, who works for the Květina (Flower) civic association as a field social worker. Horvát says these men have been the protagonists in two incidents of both physical and verbal assault against him.

The persecution began during an anti-Romani event earlier this summer, when neo-Nazis threw a plastic bottle at the social worker. In mid-July about 70 Romani people had gathered on Karel Čapek Street in Duchcov in response to a neo-Nazi gathering supported by several local „whites“.

Some of the right-wing extremists set out for Karel Čapek Street after gathering on the main square. Police prevented them from marching into the Romani neighborhood.

„A small group of neo-Nazis and locals from Duchcov came here and started cursing at me. Then a black car drove up with four people inside, two guys and two females. One guy pulled out a plastic bottle half full of beer and threw it at me,“ Štefan Horvát told news server Romea.cz at the time.

Social worker Zlatuše Tomášová confirmed Horvát’s account, adding that „police detained the Nazis and took them in for interrogation along with the victim.“ Police had to address two such incidents related to the assembly in Duchcov that day. Continue reading Czech Republic: Neo-Nazis repeatedly assault Romani social worker in Duchcov

Rechtsradikale Roma-Mörder bedauern nichts

Wegen der Ermordung von sechs Roma hat ein Gericht in Budapest drei Männer zu lebenslanger Haft verurteilt, ein Komplize bekam eine Haftstrafe von 13 Jahren. Aber einige Täter sind bis heute nicht gefasst.

Ein winziger Gerichtssaal, in den bei Gedränge 150 Menschen passen. Der Blick fällt wie in eine Arena. Dort sitzen Richter, Staatsanwalt, Anwälte, Angeklagte und Polizisten. Wenn die Opfer aussagen, stehen die Täter einen Meter hinter ihnen. Und wenn die Prozessbeteiligten sprechen, dann so leise, dass meistens nur Satzfetzen zu verstehen sind.
Unter diesen Bedingungen fand zweieinhalb Jahre lang über fast 180 Verhandlungstage hinweg einer der wichtigsten Prozesse der ungarischen Nachkriegsgeschichte statt: der Prozess gegen die sogenannten Roma-Mörder – vier rechtsextreme Männer, denen zur Last gelegt wird, 2008/2009 sechs Roma ermordet und 55 Menschen, fast alle Roma, zum Teil lebensgefährlich verletzt zu haben.

Es war eine in der ungarischen Nachkriegsgeschichte einmalige rassistische Anschlags- und Mordserie. Meistens zündeten sie die Häuser der Opfer an und schossen dann auf die Flüchtenden.
Die Angeklagten bestritten die Taten bis zuletzt, doch an ihrer Schuld bestanden kaum Zweifel. Mittels eines DNA-Nachweises ist belegt, dass sie an den Tatorten waren und geschossen haben. Am Dienstag fiel das erstinstanzliche Urteil gegen die Täter: Drei von ihnen, die Brüder Arpad und Istvan Kiss sowie Zsolt Petö, erhielten „tatsächlich lebenslängliche“ Freiheitsstrafen, werden also, wenn das Urteil rechtskräftig ist, Zeit ihres Lebens in Haft bleiben. Die Anwälte der drei Verurteilten kündigten Berufung an. Der vierte Angeklagte, Istvan Csontos, wurde als Komplize zu 13 Jahren Haft verurteilt.
„Die Härte des Urteils ist den Taten völlig angemessen“, kommentiert der Roma-Bürgerrechtler und langjährige Prozessbeobachter Aladar Horvath das Urteil. „Unangemessen ist leider die Einstufung der Straftaten als schlichter Mord aus niederen Beweggründen. In der Anklageschrift stand, dass die Mörder einen Bürgerkrieg entfachen wollten. Sie hätten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und wegen Terrorismus mit dem Ziel des Völkermordes angeklagt werden müssen.“ Continue reading Rechtsradikale Roma-Mörder bedauern nichts

Ungarn: Lebenslang für Morde an Roma

Hauptangeklagte haben laut erstinstanzlichem Urteil aus „niedrigen Gründen“ gemordet

In Budapest wurden am Dienstag erstinstanzliche Urteile im Prozess wegen einer Mordserie an ungarischen Roma verkündet. Die drei Hauptangeklagten, die Brüder Arpad und Istvan K. sowie Zsolt P., die 2008-2009 in Ungarn sechs Angehörigen der Roma-Minderheit aus „niedrigen Gründen“ ermordet haben sollen, erhielten lebenslange Gefängnisstrafen. Die Regierung begrüßte die Urteile, für Aktivisten gehen sie nicht weit genug.

Ein Komplize der Täter, Istvan Cs., erhielt eine 13-jährige Freiheitsstrafe. Er hatte gestanden, bei den Taten als Fahrer gedient zu haben. Die sogenannte Todesbrigade ware am 21. August 2009 verhaftet worden. Die Männer, die aus der rechtsextremen Szene stammen, leugneten ihre Teilnahme an den Verbrechen.

Die Männer wurden wegen der Tötung von insgesamt sechs Menschen bei vier Attacken im Laufe mehrere Monate verurteilt, bei denen auch ein fünfjähriger Bub starb. Weitere fünf Menschen wurden schwer verletzt. Laut Anklageschrift gaben die Männer Dutzende Schüsse auf Roma ab und warfen Molotowcocktails auf Häuser von Angehörigen der Minderheit. Die Verteidiger der Verurteilten legten Berufung ein.

Die Regierung zeigte sich mit dem Urteil zufrieden. Zwar sei in dem komplexen Fall nicht die völlige Wahrheit nicht ans Tageslicht gelangt, aber die lebenslangen Haftstrafen „stärken meinen Glauben, dass rassistische Straftäter in Ungarn einem Urteil nicht entkommen“, erklärte der für Minderheiten zuständige Minister Zoltan Balog. Er habe die Ermittlungen und auch die Familien der Opfer nach Kräften unterstützt.

Vor dem Gericht in Budapest demonstrierten mit T-Shirts mit Bildern der Opfern bekleidete Aktivisten. Sie kritisierten unter anderem, dass das Gericht die Taten nicht als rassistisch verurteilte. Artur Balogh, Leiter der Roma-Sektion der oppositionellen Sozialisten, kritisierte die schleppende Aufdeckung der brutalen Morde. Wie er der APA gegenüber betonte, hätten die Behörden immer wieder versucht, die Taten zu verschleiern. Polizisten hätten Spuren verwischt.

Die Urteilsverkündung fand vor großem Publikum statt. Die Kapazitäten des Gerichtssaals reichten für den Andrang nicht aus, es kam zu kleinen Tumulten. Augenzeugen sahen viele Roma im Publikum, aber auch Rechtsradikale, die ihre Gesinnung auf T-Shirts zur Schau stellten.

Quelle: Der Standard
Stand: 06.08.2013

Ungarn: Lebenslange Haftstrafen für Roma-Mörder

Harte Strafen für mörderische Neonazis: In Ungarn sind vier Mitglieder der rechten Szene wegen der Ermordung von sechs Roma verurteilt worden. Drei von ihnen müssen lebenslang in Haft.

Die rassistisch motivierte Mordserie hatte das ganze Land erschüttert. Bei neun Anschlägen hatten die drei Hauptangeklagten sowie ein Komplize laut Anklage insgesamt 80 Gewehrschüsse abgegeben und mit Dutzenden Molotow-Cocktails Häuser in Brand gesetzt, in denen Roma wohnten. Sechs Personen wurden bei der Anschlagsserie zwischen 2008 und 2009 getötet, zehn weitere verletzt.

Lebenslang und 13 Jahre Haft

Die drei rechtsradikalen Hauptangeklagten wurden zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihr Helfer aus der Neonazi-Szene, der an der Anschlagserie beteiligt war, wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Von dem Urteil in erster Instanz wurde auch eine politische Signalwirkung erwartet, weil Ungarns Regierung wegen ihres Umgangs mit Rechtsradikalen und Roma in der Kritik steht.

Bei zwei Taten sollen die Rechtsradikalen erst die Häuser der Roma in Brand gesetzt und dann auf die fliehenden Bewohner geschossen haben. Einer dieser Fälle hatte in Ungarn besonders viel Aufsehen erregt: Ein Vater und sein fünfjähriger Sohn waren dabei ums Leben gekommen. Bei einem weiteren Angriff schossen die Täter durch ein Fenster auf schlafende Roma, wie Korrespondent Stephan Ozsváth berichtet.

Angeklagte wollten ihren Rassismus publik machen

Zwei der Angeklagten waren Mitglieder der inzwischen verbotenen „Ungarischen Garde“, die von der rechtsextremen Parlamentspartei Jobbik gegründet worden war. Laut Staatsanwaltschaft ging es den Beschuldigten auch darum, die rassistische Botschaft ihrer Anschläge – Hass gegen Roma – in großem Stil öffentlich zu machen. So sei es unter anderem ihr Ziel gewesen, gewaltsame Reaktionen der Minderheit zu provozieren.

Die Oppositionspartei von Ex-Regierungschef Gordon Bajnai mahnte angesichts der Taten: „Sechs Ungarn sind tot, bloß deshalb, weil sie Roma waren. Diese Tragödie muss im kollektiven Gedächtnis der Nation lebendig bleiben wie alle nationalen Tragödien.“ Und die Fidesz-Politikerin und einzige Roma-Abgeordnete im Europäischen Parlament, Livia Jaroka, forderte das verpflichtende Versprechen, gegen Hass einzuschreiten.

Rechte Politiker hetzen zunehmend gegen Roma

In Ungarn machen Roma fünf bis acht Prozent der Bevölkerung aus. Sie sind zunehmend Diskriminierungen und verbalen Angriffen rechter Politiker ausgesetzt. Besonders die rechtsextreme Jobbik-Partei hetzt gegen die Minderheit. Anfang Januar hatte auch Zsolt Bayer, einer der Gründer der regierenden rechtsnationalen Fidesz-Partei von Ministerpräsident Victor Orban, provoziert, indem er Roma als „Tiere“ bezeichnete, die „liquidiert“ werden sollten.

Am vergangenen Wochenende erntete die Regierungspartei durch einen Skandal weitere Kritik für ihre Roma-Politik: Die von der Fidesz dominierte Stadtverwaltung im nordungarischen Ozd hatte die Wasserversorgung in einem armen Roma-Viertel gekappt – trotz extremer Sommerhitze. Als Grund gab die Verwaltung an, die Roma würden Wasser „verschwenden“, das sie nicht bezahlten. Beobachter erhoffen sich deswegen von dem Urteil auch ein politisches Signal an Orban, dem vorgeworfen wird, zu wenig gegen diese Vorwürfe und Ressentiments in Ungarn zu tun.

Quelle: dRadio
Stand: 06.08.2013

Urteil in Ungarn: Roma-Mörder müssen lebenslang in Haft

Sie hatten das Haus einer Familie angezündet und auf die Flüchtenden geschossen. Nun sind Rechtsextremisten, die sechs Roma aus rassistischen Motiven getötet haben, in Ungarn verurteilt worden. Drei müssen lebenslang ins Gefängnis, ein Komplize bekam eine Haftstrafe von 13 Jahren.

Im Prozess um die Roma-Morde in Ungarn ist das Urteil gefallen: Drei rechtsradikale Täter, die sechs Roma getötet haben, sind am Dienstag zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ihr Komplize, der an der Anschlagserie in den Jahren 2008 und 2009 beteiligt war, wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Männer aus rassistischen Motiven mehr als ein Jahr lang gezielt Roma in verschiedenen Gebieten Ungarns angegriffen und getötet haben.

Bei neun Anschlägen hatten die Täter laut Anklage insgesamt 78 Gewehrschüsse abgegeben und mit 11 Molotow-Cocktails Häuser in Brand gesetzt, in denen Roma wohnten. In einem Fall, in Tatárszentgyörgy bei Budapest, starb dabei ein fünfjähriges Kind mit seinem Vater im Kugelhagel. Die Rechtsradikalen hatten auf die fliehende Familie geschossen, nachdem sie deren Haus angezündet hatten.

Von dem Urteil in erster Instanz wird auch eine politische Signalwirkung erwartet, weil Ungarns Regierung wegen ihres Umgangs mit Rechtsradikalen und Roma in der Kritik steht. Etwa sieben Prozent der rund zehn Millionen Ungarn sind Roma. Sie sehen sich häufig Diskriminierungen ausgesetzt und leben überwiegend in großer Armut. Erst am Montag sorgte die Meldung für Aufsehen, dass die Behörden mitten in der Hitzewelle eine Roma-Siedlung von der Wasserversorgung abschnitten.

Die Urteilsverkündung fand vor großem Publikum statt. Die Kapazitäten des Gerichtssaals reichten für den Andrang nicht aus, es kam zu Tumulten. Nach Angaben von Augenzeugen waren viele Roma im Saal anwesend, aber auch Rechtsradikale, die ihre Gesinnung auf T-Shirts zur Schau stellten.

Quelle: Spiegel Online
Stand: 06.08.2013

Urteil in Ungarn: Roma-Mörder müssen lebenslang in Haft

Sie hatten das Haus einer Familie angezündet und auf die Flüchtenden geschossen. Nun sind Rechtsextremisten, die sechs Roma aus rassistischen Motiven getötet haben, in Ungarn verurteilt worden. Drei müssen lebenslang ins Gefängnis, ein Komplize bekam eine Haftstrafe von 13 Jahren.

Im Prozess um die Roma-Morde in Ungarn ist das Urteil gefallen: Drei rechtsradikale Täter, die sechs Roma getötet haben, sind am Dienstag zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ihr Komplize, der an der Anschlagserie in den Jahren 2008 und 2009 beteiligt war, wurde zu 13 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Männer aus rassistischen Motiven mehr als ein Jahr lang gezielt Roma in verschiedenen Gebieten Ungarns angegriffen und getötet haben.

Bei neun Anschlägen hatten die Täter laut Anklage insgesamt 78 Gewehrschüsse abgegeben und mit 11 Molotow-Cocktails Häuser in Brand gesetzt, in denen Roma wohnten. In einem Fall, in Tatárszentgyörgy bei Budapest, starb dabei ein fünfjähriges Kind mit seinem Vater im Kugelhagel. Die Rechtsradikalen hatten auf die fliehende Familie geschossen, nachdem sie deren Haus angezündet hatten.

Von dem Urteil in erster Instanz wird auch eine politische Signalwirkung erwartet, weil Ungarns Regierung wegen ihres Umgangs mit Rechtsradikalen und Roma in der Kritik steht. Etwa sieben Prozent der rund zehn Millionen Ungarn sind Roma. Sie sehen sich häufig Diskriminierungen ausgesetzt und leben überwiegend in großer Armut. Erst am Montag sorgte die Meldung für Aufsehen, dass die Behörden mitten in der Hitzewelle eine Roma-Siedlung von der Wasserversorgung abschnitten.

Die Urteilsverkündung fand vor großem Publikum statt. Die Kapazitäten des Gerichtssaals reichten für den Andrang nicht aus, es kam zu Tumulten. Nach Angaben von Augenzeugen waren viele Roma im Saal anwesend, aber auch Rechtsradikale, die ihre Gesinnung auf T-Shirts zur Schau stellten.

Quelle: Spiegel Online
Stand: 06.08.2013

Verdict in Roma killing spree expected in Hungary

A verdict in the trial of four Hungarians accused of killing six Roma in a wave of cold-blooded attacks is expected Tuesday, as the country continues to struggle with discrimination. Between July 2008 and August 2009, the men allegedly carried out nine assaults against the Roma minority in various northeastern villages, using grenades, guns and Molotov cocktails. In one of the most gruesome attacks, a father and his five-year-old son were gunned down as they tried to flee their house, which the group had set on fire. Another woman was shot in her sleep. In total, six people were killed and five injured in the year-long spree of violence.

Three of the accused — brothers Arpad and Istvan Kiss, and Zsolt Peto — face life in prison if convicted. They have denied carrying out the attacks and have pleaded not guilty to the charges. The fourth — Istvan Csontos, who served as a driver to his accomplices — has pleaded guilty to charges of collusion but insists he did not take part in the murders. He faces a lesser jail sentence. All four — aged 28 to 42 at the time of the crimes — have been in custody since their arrest in August 2009.

The case has found special resonance in a country where the Roma minority, plagued by poverty and high unemployment, is subject to regular discrimination. „Six Hungarians died just because they were Roma,“ the opposition party Together 2014 said Friday in a statement. „This tragedy should be kept alive in our nation’s collective memory, like any other national tragedy,“ it added. Continue reading Verdict in Roma killing spree expected in Hungary