Category Archives: Beiträge auf Deutsch

Sprachkritik an Traditionsessen: Hannover verbannt das Zigeunerschnitzel

Als erste Stadt Deutschlands benennt Hannover ein Traditionsessen um: Das „Zigeunerschnitzel“ fliegt von den Speisekarten aller kommunalen Einrichtungen. Doch die Debatte um die politisch korrekte Bezeichnung von Mahlzeiten geht weiter.

Es ist ein Klassiker in Imbissbuden und Kantinen, in Landgaststätten und Großküchen: das „Zigeunerschnitzel“. Paniertes Fleisch, kurz gebraten, das in roter Soße, einem Gemisch aus Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Champignons und scharfen Gewürzen, schwimmt.

Von den Speisekarten der Stadt Hannover ist das „Zigeunerschnitzel“ verschwunden. Und das nicht wegen des streitbaren Geschmacks, sondern wegen des Namens. Die niedersächsische Landeshauptstadt hat den Begriff „Zigeuner“ offiziell aus ihren kommunalen Einrichtungen verbannt. Als erste Stadt Deutschlands.

Damit reagiert sie auch auf die Forderung des Forums der Sinti und Roma in Hannover, die Mitte August die Hersteller von „Zigeunersoßen“ aufgefordert hatten, diese umzubenennen, weil der Begriff diskriminierend sei. Seitdem wird mal wieder gestritten, ob der Begriff „Zigeuner“ als Name eines Lebensmittels rassistisch ist oder nicht.

„Zigeunersauce“ wird vorerst bleiben

Seinen Namen hat das Schnitzel übrigens von der „Zigeunersauce“, die seit 1903 in Auguste Escoffiers „Guide culinaire“ belegt ist. Vom österreichisch-ungarischen Kaiserreich hatte sich das Essen einst über Europa ausgebreitet.

Der „Negerkuss“ ist schon lange in keinem deutschen Supermarktregal mehr zu finden. Die „Zigeunersoße“ aber wird wohl vorerst bleiben. Denn während die Stadt Hannover auf die Betroffenen reagierte, sträubt sich sowohl der Verband der Hersteller kulinarischer Lebensmittel, als auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, die bisherige Begriffspolitik zu überdenken.

Quelle: Süddeutsche
Stand: 08.10.2013

Verband Deutscher Sinti und Roma beantwortet NPD – Werbung mit Plakataktion

Zivilgesellschaftliche Institutionen, Städte und Kommunen erklären ihre Solidarität mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma. Ein sichtbares Signal des Schulterschlusses ist jetzt ein gemeinsames Plakat, welches noch vor der Bundestagswahl gegen Ausgrenzung und Rassismus aufruft. Die Amadeu Antonio Stiftung fördert die Kampagne.

»100% Made in Germany – Gegen Ausgrenzung und Rassismus« Das ist die Botschaft, die der Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Schleswig-Holstein mithilfe von Unterstützern und Förderern in Form einer Plakataktion in Schleswig-Holstein den Bürgerinnen und Bürgern näherbringen will. »100% Made in Germany«, weil es das ist, was deutsche Sinti und Roma, unter Wahrung ihrer Identität, empfinden. Ein Teil der Gesellschaft zu sein, der hier geboren wurde oder angekommen ist, der hier ausgebildet wurde oder der durch seine Qualifikationen als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die volkswirtschaftliche Entwicklung unterstützt, der durch das Einbringen der eigenen Kultur die politische und gesellschaftspolitische Vielfalt in Deutschland mitgestaltet.

»100% Made in Germany«, weil die deutschen Sinti und Roma dieses Land lieben, sich hier zu Hause fühlen und der Meinung sind, dass es in dieser, unserer Gesellschaft keinen Platz für Rassismus, Ausgrenzung und Fremdenhass geben darf. geschürt wird diese rassistische Grundstimmung durch Rechtsextreme Parteien wie der NPD, die im Bundestagswahlkampf voll auf antiziganistische Haltungen in der GEsellschaft setzte. Auf einem der Plakate hieß es beispielsweise „Geld für die Oma – statt für Sinti und Roma“.

Und die Gesellschaft antwortet: Viele Institutionen, Stiftungen Vereine und Verbände haben sich spontan mit den in Deutschland lebenden Sinti und Roma solidarisch erklärt und die menschenverachtenden Aussagen der NPD auf das Schärfste verurteilt. Auch sämtliche demokratische Parteien haben hierzu klar Position bezogen. Aber auch einzelne Bürgerinnen und Bürger haben sich zu Wort gemeldet: »Ich möchte mich bei allen Sinti und Roma dafür entschuldigen und Sie um Verzeihung bitten. Ich schäme mich!« Zuschriften wie diese machen Mut und zeigen, dass sich die Mehrheitsbevölkerung nicht von rechtsradikaler Propaganda instrumentalisieren lässt.

Als sichtbares Zeichen wird der Landesverband dieses Plakat noch vor der Bundestagswahl in den Straßen verschiedener schleswig-holsteinischer Städte aufhängen lassen. Es ist als Aufruf zu verstehen, am 22. September 2013 keinen rechtsradikalen Parteien Tür und Tor zu öffnen – und sei es nur dadurch, dass man überhaupt zur Wahl geht. Ein weiteres Plakat, ohne Wahlaufruf, wird unter anderem an Schulen, kommunale Einrichtungen und Jugendzentren verteilt werden.

Quelle: Amadeu Antonio Stiftung
Stand: 08.10.2013

Linz: Rechtsextreme Revolte gegen Roma-Ausstellung

Am Montag, 7.10. wird in Linz die Ausstellung „Die Gedanken sind frei“ zum zweiten Mal eröffnet. Die erste Ausstellung im öffentlichen Raum in Linz war nach Attacken von ungarischen Nationalisten von der Polizei „geräumt“ worden. Die Ausstellung, die den Rassismus an Roma thematisiert, wird auch jetzt von Rechtsextremen heftig attackiert.

Von einer Protestwelle mit mehreren Hundert Mails, in denen die Ausstellung abgelehnt wird, berichtet der „Standard“ . Woher kommen die Mails? Der Blogger „Pusztaranger“ hat darauf hingewiesen, dass der Salzburger Ungarische Verein auf seiner Homepage einen Musterprotestbrief veröffentlicht hat. Vorsitzender dieses Vereins, der im Frühjahr den Jobbik-Vizechef Tamas Snieder nach Salzburg eingeladen hat, ist Peter Karsay. Karsay trat 2007 als Organisator einer Demo in Wien und Kontaktperson von „Leikismeret88“ an die Öffentlichkeit. 2008 war er der Erstunterzeichner einer EU-Petition, die er mit „Forradalmar“ signierte. „Forradalmar“ bedeutet „Revolutionär“. Welche Revolution ihm vorschwebte , lässt sich leicht erahnen, wenn man die Liste der Mitunterzeichner genauer durchforstet. 2010 bemühte sich Karsay dann sehr intensiv, zu den ungarischen Parlamentswahlen eine rechte Wahlbeobachtung aufzubauen und hatte dazu intensive Mail-Kontakte mit den Parteispitzen der rechtsextremen Jobbik.

Bei der aktuellen Kampagne gegen die Ausstellung in Linz sind neben dem Salzburger Ungarischen Verein auch die sonstigen üblichen Verdächtigen beteiligt, z.B. das antisemitische und rechtsextreme Hetzportal kuruc.info, das den Musterprotestbrief sogar in deutscher Sprache veröffentlicht. Schon bei den rechtsextremen Protestaktionen im Frühjahr 2013 tauchten Fotos der Linzer Ausstellung sofort auf kuruc.info auf.

Es gibt aber auch noch andere Kontakte. Der frühere „Schriftleiter“ des „Eckart“, Helmut Müller veröffentlichte auf seinem Blog einen Beitrag zur Linzer Ausstellung aus „nationalrevolutionärer“ Sicht. Der gleiche Beitrag erschien auch auf dem Blog „Sache des Volkes. Plattform für sozial- und nationalrevolutionäre Politik“. Müller ist ein alter Bekannter in der rechtsextremen Szene, der schon in den 80er Jahren für „nationalrevolutionäre“ Projekte warb, die sich dann alle in der Neonazi-Ecke verliefen.

Jetzt veröffentlicht Müller nach einigen einleitenden Bemerkungen über „Zigeuner“ den Brief des ungarischen Botschafters in Österreich zur „Skandalausstellung“ in Linz. Der stützt sich wiederum auf die Unterlagen der Rechtsanwältin Eva Maria Barki, die schon im Frühjahr 2013 als Anzeigerin aufgetreten ist und im Jahr 2010 den Aufmarsch von ungarischen Rechtsextremen in Oberwart angemeldet hatte.

Es ist also eine gar nicht so bunte Mischung von Personen und Vereinen, die gegen die Ausstellung in Linz mobil machen.Ach ja, fast hätten wir’s vergessen: der Linzer FPÖ-Stadtrat Detlef Wimmer ist auch dabei! Der „Krone“ OÖ (4.10.2013) erklärte er: „Projekte, die unsere Nachbarn verärgern, gehören nicht ins Alte Rathaus“.

Quelle: Stoppt die Rechten
Stand: 06.10.2013

Strauß: „Viele Roma leben inkognito, um eine Chance zu haben“

Daniel Strauß engagiert sich in Baden-Württemberg für die Rechte der Sinti und Roma. Mit Sorge äußert er sich im DW-Interview zur Debatte um den Zuzug aus EU-Staaten und die anhaltenden Vorurteile gegen die Minderheit.

DW: Herr Strauß, wie ist die Lage der Roma in Deutschland?

Daniel Strauß: Die Lage ist brisant. Die Studie „Deutsche Zustände“ von Wilhelm Heitmeyer beschreibt, dass 27,7 Prozent der deutschen Mehrheitsgesellschaft der Handlungsaufforderung zustimmen, Sinti und Roma aus den Innenstädten zu vertreiben. Da geht es nicht nur um Vorurteile. Man stimmt einer Aufforderung zu, unabhängig von den verschiedenen Gruppen, ob es nun Flüchtlinge oder ob das Alteingesessene sind. Antiziganismus ist das Grundproblem.

Unter Antiziganismus versteht man die Feindseligkeit gegen Menschen, die man als „Zigeuner“ wahrnimmt. Die rechtsextreme NPD hat im Bundestagswahlkampf gegen die Minderheit gehetzt. Dagegen gab es Widerstand: Klagen und Aktionen in Städten wie zum Beispiel Gegenplakate. Ermutigt Sie die Solidarität?

In jedem Fall, das war in den letzten Jahren nicht so stark ausgeprägt. Unabhängig davon, dass die NPD-Plakat-Aktion rassistisch und leicht zu durchschauen ist, ist die rechtliche Handhabe dagegen nicht einfach. Insofern finde ich das mutige Vorgehen von verschiedenen Kommunen und anderer, die Strafanzeige gestellt haben, sehr ermutigend.

In Deutschland klagen Städte und Gemeinden über Belastungen durch sogenannte „Armutswanderer“ aus den EU-Staaten Bulgarien und Rumänien. Immer wieder heißt es, darunter seien viele Roma. Sie leiten den Landesverband der Deutschen Sinti und Roma in Baden-Württemberg, wie berührt Sie das Thema?

Zunächst ist man mit dem Bild konfrontiert worden, hier kämen überproportional Roma zugewandert. Man sprach von 60 bis 70 Prozent unter den Zugewanderten. Dem ist nicht so: Wir haben das untersucht in einer Mikrostudie und auch die offiziellen Zahlen von Rumänien und Bulgarien. Da liegt der prozentuale Anteil gleichauf mit dem Bevölkerungsanteil in den jeweiligen Ländern. Das heißt, zwischen acht und zehn Prozent derer, die hierher kommen, sind Roma. Es gibt also keine überproportionale Zuwanderung von Roma. Continue reading Strauß: „Viele Roma leben inkognito, um eine Chance zu haben“

Menschenrechte: Schwedische Ministerin rügt Polizei wegen Roma-Datenbank

„Beängstigend, unethisch, illegal“: Mit deutlichen Worten hat die schwedische Ministerin Brigitta Ohlsson die Polizei für die Einrichtung einer Roma-Datenbank getadelt. Die Datei enthält Informationen über viele unbescholtene Personen – und Hunderte Minderjährige.

Schwedens Polizei steht massiv in der Kritik. Ermittler haben Informationen über mehr als 4000 Roma gespeichert, von denen offenbar viele weder einer Straftat verdächtig noch vorbestraft sind. Die Tageszeitung „Dagens Nyheter“ berichtete am Montag über die Datenbank der Polizei im südschwedischen Skane, in der unter anderem Hunderte Minderjährige aufgeführt seien.

Schwedens Ministerin für Angelegenheiten der Europäischen Union, Brigitta Ohlsson, bezeichnete den Vorgang per Twitter als „beängstigend, unethisch, inakzeptabel und illegal“: „Wenn wir in der Lage sind, für Menschenrechte in Europa einzustehen, müssen wir auch zu Hause aufräumen“, sagte Ohlsson. Die Vorratsspeicherung der Roma-Daten sei abscheulich.

Ein Sprecher der schwedischen Polizei erklärte, die Behörde nutze die Datenbank, um im Rahmen von speziellen Ermittlungen Verbrechen zu lösen und vorzubeugen. Solche Datenbanken würden temporär eingerichtet; darin könnten auch Namen von Personen enthalten sein, die nicht verdächtigt werden. Die Einrichtung der Datei werde nun extern evaluiert, teilte der Sprecher mit.

Die internen Untersuchungen sollen klären, ob die Behörde mit dem Register Vorschriften zur Privatsphäre und zum Datenschutz verletzt habe. Auch Schwedens Polizeichef Bengt Svensson erklärte, eine Datenbank wie in der Zeitung beschrieben, sei „völlig inakzeptabel“. Die Kriminalpolizei in Skane erklärte dagegen, die ethnische Zugehörigkeit werde in dem Register, das zur Verbrechensanalyse genutzt werde, nicht erwähnt.

Quelle: Spiegel Online
Stand: 23.09.2013

Rassismus in Schweden: Ethnisches Register für Roma

Die Polizei legte illegale Geheimlisten über Roma an. Das erinnert an die „Zigeunerinventur“ in Schweden während der des 2. Weltkriegs. Nun hagelt es Kritik.

Sara Håkansson ist zwei Jahre alt. Doch ihr Name steht mit Geburtsdatum und Wohnort schon in einem Register der schwedischen Polizei. Dort landete sie im Alter von drei Monaten. Auch ihre dreijährige Schwester Miranda und Mama Sandra sind da zu finden.

In einem Stammbaum sind die genauen Verwandtschaftsverhältnisse ihrer und vieler anderer Familien grafisch dargestellt. Über 4.000 Namen umfasst das Register. Der alleinige Grund der Registrierung: Alle diese Menschen sind Roma.

„Reisende“ heißt das Register, das die Polizei in der südschwedischen Provinz Schonen angelegt hat. Es bedurfte keiner kriminellen Handlung oder eines Verdachts, um registriert zu werden. Rund 1.000 der Registrierten sind Minderjährige und 52 sind wie Sara erst zwei Jahre alt.

Das Register war geheim, bis die Stockholmer Tageszeitung Dagens Nyheter am Montag seine Existenz enthüllte. Am Dienstag berichtete die Zeitung über ein weiteres ähnliches polizeiliches Roma-Register mit knapp 1.000 Namen. „Warum registriert die Polizei mich und meine Kinder“, fragte Sandra Håkansson, als sie von Dagens Nyheter informiert wurde. Die Frage wird nun in Schweden von vielen Seiten gestellt, aber eine für Montagnachmittag eilig einberufene Pressekonferenz der Polizeiführung von Schonen brachte darauf keine wirkliche Antwort.

Auch weitere Informationen, zum Beispiel, das Register sei 2011 im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und Waffengebrauch erstellt worden und man habe „vergessen“, es zu löschen – wurden schnell in Frage gestellt.

Fragen weden abgeblockt

Laut Medienrecherchen soll es schon seit 2005 bestehen, sei von der Polizeiführung abgesegnet und seitdem ergänzt und aktualisiert worden. Polizeibehörden aus dem ganzen Land sollen darauf zugegriffen haben. Weitere Fragen werden von der Polizei mittlerweile mit dem Hinweis auf ein „laufendes Justizverfahren“ abgeblockt. Die Polizei in Schonen hat sich wegen des Registers selbst angezeigt.

Ein ethnisches Register würde nicht nur gegen schwedisches Recht, sondern auch gegen internationale Konventionen verstoßen, wie auch Premier Fredrik Reinfeldt konstatierte. Fred Taikon, Herausgeber der Roma-Zeitschrift É Romani Glinda, sieht einen „unglaublichen Rechtsbruch.“ Domino Kai, die in der Regierungskanzlei an einer Studie über Roma arbeitete, hält die Register für „reinen Antiziganismus“. Justizministerin Beatrice Ask und Demokratieministerin Birgitta Ohlsson versprachen „lückenlose Aufklärung“.

Hans Caldaras, Sänger, Schauspieler und seit Jahren gegen die Diskriminierung der Roma in Schweden engagiert, spricht von einem „rassistischen Übergriff“: „Da denkt man spontan an 1942/43, als die Polizei alle schwedischen Roma und Juden registrierte.“ Die Regierung hatte damals eine „Zigeunerinventur“ angeordnet.

Zwangssterilisation von Roma

Offiziell zu „statistischen Zwecken“, doch wie viele Historiker meinen, in Erwartung einer deutschen Invasion und um der Gestapo die entsprechenden Listen gleich zur Verfügung stellen zu können. Was die Behandlung von Roma angeht, die seit 1999 in Schweden offiziell als Minderheitengruppe anerkannt sind, hat das Land weitere Leichen im Keller: Zwischen 1914 und 1954 war ihnen verboten, nach Schweden einzureisen, viele wurden zwangssterilisiert.

Wenn sich Schwedens Reichspolizeichef Bengt Svenson nun „verdammt sauer“ wegen des Roma-Registers zeigte, dann wohl auch, weil gegen die Polizei erneut Rassismusvorwürfe laut werden. Die gab es schon im Frühjahr wegen gezielter Kontrolle von Menschen mit „ausländischem“ Aussehen in der Stockholmer U-Bahn im Rahmen einer Aktion gegen „Illegale“. Auch im Zusammenhang mit den Vorortunruhen im Mai wurde die Polizei beschuldigt, durch rassistisches Verhalten deren Ausbruch und gewaltsamen Verlauf mitverschuldet zu haben.

Quelle: taz.de
Stand: 24.09.2013

antizig.blogsport.de unterstützt Kálló

Vor über einem Jahr brachten wir, das antizig-Team, unsere Soli T-shirts heraus. Mittlerweile ist einige Zeit vergangen und der Großteil von ihnen fand glücklicherweise neue Besitzer*Innen.

Anfang August startete die Gruppe „Leipzig Korretiv“ einen Spendenaufruf für das Dorf Kálló in Ungarn. Das Projekt entsprach unseren Erwartungen, da es eine längerfristige Verbesserung der Lebenssituation der Menschen in Kálló zu ermöglichen scheint. Daher haben wir uns entschlossen den Solibeitrag unserer T-Shirts – immerhin 300€ – diesem Projekt zukommen zu lassen.

Damit dürfen sich all jene, welche bereits ein T-Shirt ihr eigen nennen dürfen, sicher sein, dass sie den Preis nicht für unsere persönliche Bereicherung gezahlt haben.

Noch sind wenige Exemplare erhältlich (jedoch nur noch in den Größen Unisex S und Tailliert (Girly) M). Wir würden uns freuen wenn auch diese noch unter die Leute kämen – da sie sehr kleidsam sind – aber auch weil wir den noch nicht eingenommenen Solibeitrag, persönlich vorgestreckt haben. Eine E-Mail an antizig[at]arcor.de genügt zum Bestellen.

Mit besten Grüßen
Eure antizig.blogsport.de Betreiber

Roma-Hetze bei ÖVP

Kalender des ÖVP-Seniorenbundes aus Oberösterreich beleidigt Roma und Sinti

Ein „Enkeltrick“ brachte NEWS.AT in den Besitz des Seniorenkalenders des Oberösterreichischen Seniorenbundes: Denn mit der Ankündigung einen kritischen Beitrag über den Kalender bringen zu wollen, wäre es wohl sehr viel schwieriger geworden, den Kalender auch tatsächlich zu erhalten. So musste eine Oma, die sich angeblich über den Kalender freuen würde, als Begründung herhalten. Um betrügerische Abzocke der Omas und Opas geht es auch in einem Beitrag in besagtem Seniorenkalender. Doch fallen dabei alle Hemmschwellen und es wird gegen Roma und Sinti gehetzt. Mitlerweile liegt eine Entschuldigung des OÖ Seniorenbundesvor. Dieser verweist auf die Polizei von der der Text übernommen wurde.

„Beim Enkel–Neffen-Trick handelt es sich um eine spezielle Form des Betruges bei dem vor allem ältere Menschen ‚Opfer‘ sind“, fängt der Beitrag im „Seniorenkalender 2013“ harmlos an. Doch dann kommt es faustdick: „Als Täter treten hauptsächlich Angehörige der Roma und Sinti an“, wird dann behauptet – wobei jeder Beweis schuldig bleibt.

Die Einleitung des Artikels schließt mit der skandalösen Verdächtigung: „Diese Volksgruppe handelt sehr skrupellos und beutet ihre Opfer oft bis zur wirtschaftlichen Vernichtung ihrer Existenz aus.“ Das Besondere ist, dass hier einer ganzen Volksgruppe ein „skrupelloses“ Verhalten unterstellt wird. Continue reading Roma-Hetze bei ÖVP

„Rassismus und Antiziganismus – Erkennen, Benennen, Entgegenwirken“

29.11.2013 bis 30.11.2013 in Dresden

Worum geht´s?

Rassistische Vorurteile können negativ und positiv besetzt sein: So gibt es neben dem Bild des kriminellen „Zigeuners“ und Armutsmigranten aus Rumänien auch das der freiheitsliebenden „Zigeunerin“ in Bizets Oper Carmen. An den
Vorstellungen über die heterogene Gruppe der Sinti und Roma lassen sich Mechanismen rassistischer Vorurteile aufzeigen und somit übertragen auf die Funktionsweise von Rassismus im Allgemeinen. Mit diesen beschäftigt sich
auch das im März 2012 erschienene „Methodenhandbuch zum Thema Antiziganismus“. Das pädagogische Konzept des Handbuchs und verschiedene Anwendungsmöglichkeiten werden in diesem Seminar diskutiert und vorgestellt. Außerdem werden einführende Informationen zum historischen und aktuellen Antiziganismus in Europa und Deutschland, sowie zur Struktur und Funktionsweise antiziganistischer Ressentiments erarbeitet. Seminarleitung: Markus End (Politikwissenschaftler) und Patricia Pientka (Historikerin). Beide gehören zu den Autor/innen des o.g. Handbuchs.

http://www.bruecke-most-stiftung.de/download.php?d=termine&name=Flyer_WS_Antiziganismus.pdf

Susanne Gärtner – Brücke/Most-Stiftung
Gesellschaft & Geschichte
Reinhold-Becker-Str. 5, D – 01277 Dresden
Telefon: +49 (0)351 43314 224
Fax: +49 (0)351 43314 133
eMail: [email protected]

Wenn Sie regelmäßig über unsere Aktivitäten informiert sein möchten, dann
melden Sie sich einfach und bequem auf unserem Online-Portal an:
http://bruecke-most-stiftung.de/?id=7&formular=9

—————————————————————————-
———–

Besuchen Sie auch unsere Präsentationen im Internet unter:

www.bruecke-most-stiftung.de

www.bruecke-most-zentrum.de

www.tschechische-kulturtage.de

www.zeitzeugen-dialog.de

—————————————————————————-
———–

Bruecke/Most-Stiftung

Stiftung des Buergerlichen Rechts – Sitz der Stiftung: Dresden –
Stiftungsverzeichnis AZ: 21-563 Stiftung „Die Bruecke/Most“ beim
Regierungspraesidium Dresden – Vorstand: Prof. Dr. Helmut Koeser
(Vorsitzender), Dr. Stephan Nobbe, Dr. Paul Selbherr, Peter Baumann
(geschaeftsfuehrend) – Vorsitzender des Kuratoriums: Prof. Dr. Otto
Luchterhandt – USt-Id.Nr. DE193473429

Bruecke-Institut fuer deutsch-tschechische Zusammenarbeit gemeinnuetzige
GmbH

Czech extremists riding on anti-Roma wave

The far-right extra-parliamentary Workers‘ Party of Social Justice (DSSS) is making the most of the current anti-Roma atmosphere and will receive so many votes in the Czech early election that the state will pay a contribution to it, daily Lidove noviny (LN) writes Saturday, referring to experts.

Far-right extremists have not had a place in top politics since 1998 when the SPR-RSC, headed by Miroslav Sladek, was not re-elected to the Chamber of Deputies, LN writes. The paper points to the case of the Stare Zdanice village, east Bohemia, with some 700 residents. Some of them resent the noise and disorder allegedly produced by local Roma, it adds. The locals resolved the problem in their peculiar way, by inviting the DSSS for a public rally there, LN writes. The case of the village has confirmed the fear of foreign institutions that an increasing number of people tend to champion the extremists‘ cause, it adds.

„The people do not advocate any racist or extremist ideas, but they intensively resolve the problem in their place of residence. They have the feeling that political elites do not help them in this,“ Petra Vejvodova, from the Masaryk University in Brno, told the paper. Vejvodova is a specialist in far-right extremism. The growing resentment of the „unadaptive Roma“ is used by the DSSS, LN writes. However, the party is unlikely to cross the five-percent threshold necessary to enter the Chamber of Deputies, it adds. „I think it can get some 3 percent of votes,“ Vejvodova said. However, if local elections were held now, the extremists would score a bigger success, she added.

Josef Zouhar, author of expert reports on extremism, said he believed the party would double its 2009 result when it gained 1,14 percent of votes. The party also has some competition, Zouhar said. „Some moderate, but still radical voters, will be won over by Tomio Okamura’s Dawn of Direct Democracy and the DSSS will also vie for voters‘ favour with the political project launched by Jana Bobosikova,“ he added. „Who is an extremist? The man who resents the disorder and filth in the street?“ senator Okamura wrote to LN. „Or the man who is outraged at the current political elite that does not care about him, that lies to him and cheats him? Yes, this is my voter,“ he added.

Okamura is to win over extremist voters by his recently repeated statement about Roma, LN writes. Okamura said they should seek their own state or move from the Czech Republic to some Indian state, it adds. The experts agree that the DSSS is almost certain to get the state contribution. If elected by at least 1.5 percent, the Finance Ministry will pay 100 crowns per one vote to it annually. The DSSS is a successor to the Workers‘ Party (DS). The Supreme Administrative Court (NSS) dissolved the DS in February 2010, concluding that its programme, ideas and symbols contain the elements of xenophobia, chauvinism, homophobia and racism. At present, the DSSS is ready to finance its campaign from its e-shop and sponsorship gifts from its following. „As we have no rich sponsors, no coal moguls and the like, the campaign will be rather modest. But this will be enough to address the general public,“ party leader Tomas Vandas is quoted as saying. The early general election is scheduled for October 25-26.

Source: Prague Daily Monitor
Date: 14.09.2013