Brandanschläge in Gheorgheni

Unbekannte Täter haben an fünf Stellen der Stadt Gheorgheni in Ostsiebenbürgen in der Nacht von Freitag auf Samstag von Roma bewohnte Häuser in Brand gesteckt.

Mehrere Häuser sind ausgebrannt und diverse Menschen wurden dabei verletzt. Bei den Tätern soll es sich um eine 20-30-köpfige Gruppe mit Autos und Motorrädern handeln.

Die Stadtführung hat sich zu Krisengesprächen zusammen gefunden, um über die aktuelle Lage zu beraten. Die betroffenen Gegenden werden nun von Ordnungshütern patroulliert.

Soliparty für den FC Kálló

Der Fußballclub von Kálló, einem Dorf nordöstlich von Budapest, ist ein integrativer Vorbildverein. Beim FC Kálló spielen nämlich zur Hälfte Roma, die – unter anderem in Ungarn – starker Diskriminierung ausgesetzt sind, sowie nicht Nicht-Roma. Aufgrund dieser Konstellation war der Verein, selbst im eigenen Ort, als „Zigeuner-Verein“ verrufen. Jedoch zeigen sich erste positive Entwicklungen für die Situation der Leute im Dorf und im Verein. Der neue Bürgermeister stellt sich, entgegen seinem Vorgänger, nicht gegen den Verein, sondern ist noch dazu dessen Fanbeauftragter.

In einer ersten Spendensammlung sollte Geld für den Verein gesammelt werden um einen Sozialbau mit Umkleidekabinen und Sanitäranlagen errichten zu können. Hierzu war es nötig ein Grundstück in der Nähe des Fußballfeldes zu erwerben, um damit die Möglichkeit zu bekommen einen Kredit für die Errichtung des Sozialbaus gewährt zu bekommen. Vom Bau des Gebäudes profitieren nicht nur die Spieler des Vereins. Es ergibt sich die Möglichkeit, durch das kommunale Beschäftigungsprogramm in Ungarn, die Sozialhilfe aufzubessern, da das Gebäude, in einer traditionellen Bauweise, mit im Dorf produzierten Lehmziegeln gebaut wird. Hier profitieren mehrere Menschen im Dorf, besonders die ansässigen Roma. Gerade unter Roma ist die Arbeitslosigkeit in Ungarn am höchsten.

Als positive Meldung lässt sich verzeichnen, dass in der Zwischenzeit das Spendenziel für den Kauf des Grundstücks erreicht wurde. Damit wurde dem FC Kálló eine erste Hürde genommen, doch sind die Probleme des Vereins damit nicht gelöst. Der Verein spielt in der West-Liga (3 Bezirke mit 10 Mannschaften). Bei der letzten Meisterschaft wurde sogar der dritte Platz erreicht. Aber dem Verein wurde der Aufstieg in die zweite Liga verwährt. Der Grund: Der Verein besitzt nicht die geforderten Umkleideräume und hat keine Jugendmannschaft. Dies bedeutet nicht, dass in Kálló mit Kindern und Jugendlichen kein Fußballtraining stattfindet. Die Spieler müssen jedoch offiziell angemeldet werden, als Jugendmannschaft zu gelten. Dazu brauchen mindestens 18 Personen eine sportmedizinische Untersuchung um ihre Spielerausweise zu bekommen. Auch an Trikots würde es der Jugendmannschaft bisher fehlen. All das sind Kosten, die der Verein nicht bewältigen kann. Es fehlt letztlich sogar am Geld für einen Kreidewagen.

Deswegen nimmt sich die nächste Soliparty, am 24.03.2017 im Wohn- und Kulturprojekt B12 (Braustraße 12 in Leipig), diesem Problem an.

Um 21Uhr geht es mit einem Vortrag von Benjamin Horvath zum Thema „Antiziganismus in Ungarn“ los.

Ab 22Uhr gibt es Disco mit Soligetränken.
DJS:
Cpt. Schmock (New Retro, 80s und Rave)
Mirko Mauerfall (Glamrock, Elektroswing)
Felix Felix Fiasco (Garage, Punk)
Christian Carambolage (NDW, Postpunk)

„Ist das noch Ihre Geschichte?“

ROMA-LEBEN Katja Behrens stellt Buch über den Werdegang von Gianni Jovanovic mit ihm gemeinsam im Literaturhaus vor

DARMSTADT – Am 80. Geburtstag des Darmstädter Kinderarztes Hans Joachim Landzettel haben sie sich vor zwei Jahren kennengelernt, die Schriftstellerin Katja Behrens und der damals 35 Jahre alte Gianni Jovanovic. Während der Feier schilderte der wortgewandte, gut aussehende junge Rom (Roma ist die Mehrzahl) in bewegenden Worten, warum Darmstadt für ihn jahrzehntelang verbrannte Erde war. Als Kind hatte er einen Anschlag auf das Haus erlebt, in dem er mit seiner Familie wohnte. Jahrelang verfolgten ihn Angstträume. Heute leitet Jovanovic in Köln eine auf Zahnkosmetik spezialisierte Firma, bekennt sich zu seiner Homosexualität – und ist zweifacher Großvater. „Ich persönlich hab’s geschafft“, sagt er, „andere nicht“.

Jetzt lasen Jovanovic und Behrens im Literaturhaus abwechselnd aus dem Buch vor, das die Schriftstellerin über sein Leben geschrieben hat: „Nachts, wenn Schatten aus allen Ecken kommen – Roma-Leben zwischen Tradition und Aufbruch“. Sie scheut sich nicht, das Wort Zigeuner zu schreiben und auszusprechen, Jovanovic aber mag das „Z-Wort“ nicht und besteht auf der Unterscheidung Sinti und Roma. Es war nicht die einzige Differenz zwischen den beiden, die bei dieser Veranstaltung aufblitzte.

Detailreich gibt Behrens Einblicke in befremdliche, archaische Lebensmuster. Sie beschreibt, wie der erst vierzehn Jahre alte „Nono“ – so Jovanovics Name im Buch – die dreizehnjährige Julijana entjungfert, mit der er gerade verheiratet wurde. „Los, mach, alle warten auf dich“, sagt die Oma, und vor der Tür lauert die Verwandtschaft und will den blutbefleckten Unterrock sehen. Denn Frauen, die nicht bluten, sind Huren.

Die Schriftstellerin stellt die Kinderehe als Tradition der Roma dar, aber der Mann, der ihr ja den Stoff für ihr Buch geliefert hat, widerspricht: „Wenn du das so hinstellst, muss ich das korrigieren.“ Er sei nämlich ein Einzelkind gewesen, und es gehöre zum System, dass die Kinder traditionell zusammengeführt werden, um später mal ihre Eltern zu ernähren.

Jovanovic gab zu, dass er lieber seine Autobiografie selbst geschrieben hätte, das sei ihm aber leider verwehrt worden. Auf die Frage aus dem Publikum „Ist das noch Ihre Geschichte?“ antwortete er, sich „zum Teil“ damit identifizieren zu können.

Im Publikum saß auch Hans Joachim Landzettel, jener Kinderarzt, der sich vor über 30 Jahren unentgeltlich um den kleinen Gianni und viele andere Roma-Kinder gekümmert hatte. Er sei stolz, dass es diese Vortragsveranstaltung gebe, sagte Landzettel. Damals habe er viel Gegenwind gespürt, man habe ihm sogar einen Umschlag mit Kot in Haus geschickt.

Eine prägende Zeit für den späteren Werdegang

Aber er habe auch Zustimmung erfahren, und andere Darmstädter hätten den Roma ebenfalls geholfen. Die Großfamilie von Jovanovic in Köln habe ihm bestätigt, dass die Zeit in Darmstadt für die Schulbildung der Kinder und ihren späteren Werdegang entscheidend war.

Die Lesung bekam eine besondere Note durch die Musikbeiträge der Romni (weibliche Form) Matilda Leko. Sie hat in Wien Jazzgesang studiert und trug mit rauer, klagender Stimme zur Klavierbegleitung Balladen und Lieder auf Romanes vor.

Quelle: Echo
Stand: 15.11.2016

Frankfurt: Brandanschlag auf Obdachlose

Am 2.12.2016 wurde in Frankfurt/M. unter Brücke der Rosa-Luxemburg-Straße eine Schlaf­stät­te von Ob­dach­losen aus Rumänien an­ge­zündet. Zum Zeit­punkt des Brand­anschlags be­fan­den sich sechs Personen in der Hütte. Ein junger Mann erlitt Brand­ver­letzun­gen, als er das Feuer löschte. Die Betrof­fe­nen be­rich­ten von drei ge­flüch­te­ten Per­so­nen, die an dem Anschlag be­tei­ligt waren.

Der Förderverein Roma geht davon aus, dass es sich bei den ob­dach­lo­sen Men­schen aus Ru­mä­nien auch um Roma hand­elt, da in der Ver­gan­gen­heit sei­tens der Sozial­bera­tung be­reits Kon­takt zu Per­so­nen be­stand, die unter der Brücke schlie­fen.

Es geht offensichtlich um einen Brandanschlag, der die Ver­letzung oder den Tod der Ob­dach­losen in Kauf nahm. Zudem sind rassis­ti­sche Motive nahe lie­gend. Der Träger erinnert in dem Zusam­men­hang an einen Brand Anfang Septem­ber des Jahres in Frank­furt/Fe­chen­heim in einem Haus, das von Roma be­wohnt wurde (wir berichteten). Auch hier wird wegen Brand­stiftung er­mittelt.

In der täglichen Arbeit des Vereins ist die Konfronta­tion mit Aus­gren­zung und Diskri­minie­rung von Roma und Sinti all­gegen­wärtig. Aktuelle Studien bestä­ti­gen die tiefe Ver­anke­rung des Anti­ziganis­mus als Erziehungs- und Sozia­li­sa­tions­faktor. Die Stim­mungs­mache der letz­ten Jahre und die Prä­senta­tion von Roma-Flücht­lin­gen und -Migran­ten als nicht er­wünscht ver­voll­stän­di­gen das Bild.

Die vollständige und politisch gewollte Abstinenz des Sozial­staates, die von der aktuel­len Gesetzes­ver­schär­fung be­stä­tigt wurde, be­lässt Armut bei den Be­trof­fe­nen und macht sie für das Elend selbst ver­ant­wort­lich. Der Paritätische sprach in diesem Zu­sam­men­hang von „Aus­hungern“. Die Igno­ranz führt dazu, dass sich die Men­schen selbst or­ga­ni­sie­ren müs­sen; auf der Brache im Frank­fur­ter Gutleutviertel, in leer­ste­hen­den Häu­sern, unter Brücken, auf der Straße. Sie wer­den so zur Ziel­scheibe. Die media­le Hetze und der weit ver­brei­tete ge­sell­schaft­liche Hass mün­den dann letzt­lich in gewalt­same Ex­zesse – wie dem Brand­anschlag. Der Förderverein Roma fordert eine schnel­le und rück­halt­lo­se Auf­klä­rung der Vor­gänge.

Meldung des Polizeipräsidiums Frankfurt/M., 5.12.2016:

Frankfurt-Niederursel/Heddernheim: Obdachlosen-Schlaf­platz in Brand ge­setzt

Frankfurt (ots) – (em) Am Freitag, den 02. Dezember 2016, wurde ein von Ob­dach­lo­sen ge­nutztes Matratzen­lager in Brand ge­setzt. Eine Per­son ver­letzte sich dabei leicht.

Zwischen 21.00 Uhr und 22.00 Uhr wurde ein hütten­ähn­licher Bau aus Matratzen unter der Brücke der Rosa-Luxem­burg-Straße von un­be­kann­ten Tätern in Brand gesetzt. Gegen 21 Uhr legten sich sechs ru­mä­ni­schen Staats­bür­Ger im Alter von 21 bis 39 Jah­ren schlafen. Kurz darauf ver­nahm eine der sechs Personen (21) einen Schat­ten. Die 21-Jäh­rige weckte ihren 32-jäh­ri­gen Lebens­gefähr­ten, der sofort nach draußen ging. Da schlu­gen ihm bereits die ers­ten Flammen ent­gegen. Das Paar zog so­fort die bren­nen­den Matratzen in den nahe­gele­ge­nen Ursel­bach. Dabei erlitt der 32-Jäh­ri­ge eine leichte Brand­ver­letzung am Arm und wurde vor Ort am­bu­lant be­han­delt. Die ande­ren fünf Per­sonen blieben un­ver­letzt. Die Zeugen be­rich­te­ten von drei Per­so­nen, die ge­flo­hen seien.

Die Motive für das in Brand setzen der Schlafunterkunft ist bislang nicht klar. Die Er­mitt­lun­gen dauern an. Sach­dien­liche Hin­weise nimmt die Kriminal­polizei Frank­furt unter der Ruf­num­mer 069/755-53111 ent­gegen.

Quelle: dROMa
Stand: 08.12.2016

Tote Roma zählen nicht

Nachdem ein Polizist von einen Hungaristen tödlich getroffen wurde ist die ungarische Öffentlichkeit entsetzt wie es so weit kommen konnte. Dabei morden Hungaristen schon seit Jahren.

Von Benjamin Horvath

In Bőny, im Nordwesten Ungarns, wurden am 26.10.2016 ein 46-jähriger Polizist durch Maschinengewehrschüsse tödlich am Kopf getroffen und sein Kollege verletzt. Die beiden Beamten waren dabei eine Hausdurchsuchung mit Verdacht auf illegalen Waffenbesitz durch zu führen. Der Täter war István Györkös, ein 76-jähriger Hungarist und Begründer der rechtsextremen, paramilitärischen Gruppe Magyar Nemzeti Arcvonal (MNA, deutsch: Ungarische Nationale Front). Als das ungarische Sondereinsatzkommando TEK darauf hin sein Haus stürmte, konnte der Täter verletzt festgenommen werden. Continue reading Tote Roma zählen nicht

Einladung zum Abschied für das Roma Parlament – und die ungarische Demokratie – vor der Einäscherung jener welcher

EINLADUNG
zum Abschied für das Roma Parlament – und die ungarische Demokratie – vor der Einäscherung jener welcher.
„Weil denn die Elenden verstört werden und die Armen seufzen, will ich auf, spricht der HERR; ich will Hilfe schaffen dem, der sich darnach sehnt.“ Psalm 12.6)

DAS ROMA PARLAMENT IST OPFER DES STAATLICHEN TERRORS GEWORDEN! DIE TÜREN UNSERES STAMMSITZES WURDEN AUFGEBROCHEN, UNSERE BESITZTÜMER VERSCHLEPPT, DIE GESCHICHTLICHEN WÄNDE WERDEN ABGERISSEN. ABSCHIEDSZEREMONIE FINDET VOR DER ZENTRALE DER „EINÄSCHERUNG“ AM 2. NOVEMBER 2016 AM MITTWOCH, 16 UHR AM JOSEPH STADT, AUF DEM MATHIAS-PLATZ STATT, VON DA AUS ZIEHEN WIR ZUR TAVASZMEZŐ U. 6. UND DANACH ZUR HOCHSCHULE IN DER DANKÓ U. 11.

Die Veranstaltung ist auch eine Trauerfeier in der ungarischen Demokratie, weil man in einer Demokratie nicht von einen Moment zum Anderen eine freihetlich denkende Tageszeitung vernichtet, genauso wenig wie dies in einer Demokratie mit einer Bastion der Zigeuner Kultur passieren würde, wie jetzt mit dem Roma Parlament geschah. Im Interesse des Geistes und der körperlichen Verwirklichung des Roma Parlamentes halten wir im VIII. Bezirk, Dankó u. 11. in der Wesley János Theoligischen Hochschule im Kleines Restaurant, 17:30-tól-19:00-ig eine Versammlung für Gespräche und gemeinsame Gebete ab.

Zur Abschiedszeremonie und gemeinsamen Gebeten erwarten wir alle jene, welchen die ungarische Demokratie wichtig ist, alle jene welche Teil der einheimischen Zigeuner sind und jene welchen das Roma Parlament wichtig ist. Hervorzuhebend ist, wir erwarten alle welche seit Jahrzehnten im Roma Parlament tätig waren, alle welche vor jahrzehnten „Familienmitglieder“ beim Amaro Drom waren,
– wir erwarten das Erscheinen unserer Stipendiaten und Schüler,
– die Musiker, Orchester und Künstler, welche auf unseren Bühnen auftraten,
– die Journalisten, Dichter, Schriftsteller, Kritiker, Analysten, Wissenschaftler; welche im Amaro Drom zu Wort kamen,
– die Künstler, welche ihre Werke in unseren Mauer ausstellen konnten,
– alle jene erwarten wir, welchen wir in den vergangen Jahren rechtliche und finanzielle Unterstützung gewährten,
-wir ertwarten alle jene welche an gesellschaftlichen Veranstaltungen in unserer Gemeinschaft teilnahmen, an unseren politischbildenden Werkstätten an unserer hervorragenden Roma Akademie,
– wir erwarten unsere früheren und aktuellen Mitglieder, Organisationsleiter, geliebten Kollegen und alle, die von den Roma Parlament inspiriert wurden, deren Organisationen und Gemeinden aus ihm heraus gewachsen sind! Die Zeremonie ist öffentlich, wir laden alle nationale und internationale Medien ein, sowie alle in unserem Land
akkreditierten Mitarbeiter der Botschaften ein.

Abschiedsrede von: Aladar Horvath und Jeno Zsigó, die „zwei Väter“ des Roma Parlament und dessen Präsidenten.
Die Zeremonie wird durchgeführt von: Gábor Iványi, ein Pastor der ungarische Anti-Apartheid-Bürgerrechtsbewegung.

Mit freundlichen Grüßen,
Budapest, 30. Oktober 2016.

Aladar Horvath
Vorsitzender

Unglaublich – Roma Parlament – HU wurde geräumt!

Mitteilung des Vorstandes des Roma Parlament

Am 60. Jahrestag des Aufstandes und des Freiheitskampfes von 1956 haben die städtischen Beamten von Josefstadt in Berufung auf „lebensbedrohliche Zustände“ die Räumlichkeiten des Roma Parlament aufgebrochen, welches wir seit 25 Jahren vertraglich genutzt haben geräumt und wieder verschlossen. Wegen der Nutzung des Gebäudes in der ő Tavaszmező utca 6. befindet sich das Roma Parlament noch in einem gerichtlichem Verfahren.

Am nächsten Tag, am 25.Oktober, entschied man, in Berufung auf einen Regierungsbeschluss, das leere Gebäude von Josefstadt auf die Regierung zu übertragen, zur Schaffung eines Vorzeige-Zigeunerobjektes. Jetzt war das Gebäude nicht mehr „lebensbedrohlich“, uns verwehrte man jedoch den Zutritt.

Unser intellektuelles und kulturelles Kultureigentum, eine öffentliche Kunstsammlung, die Archive, Finanzunterlagen, die wertvollen Werte von mehr als 26 Jahren wurden am Nachmittag an einen uns unbekannten Ort verbracht! Gestern begannen wir im Interesse unserer Wertgegenstände und unserer Archive ein Gespräch mit dem Bürgermeister von Josefstadt Máté Kocsis. Er, wer an der Spitze der fremdenfeindlichen Kampagne voran schritt, dennoch unter der Erfüllungsquote blieb würdigte uns keiner Antwort. Es scheint keine Möglichkeit zugeben in Ungarn den illiberalen, maffiösen und diktatorischen Prozess des Abbaus der Bürgerrechtsbewegung aufzuhalten, welche in 25 historischen Jahren gewachsen sind. Man will ein nach dem Bild des Staates geformtes Kulturzentrum schaffen mit regierungsfreundlichen Vorzeige-Roma, mit viel Geld auf geringem Raum. So verlieren wir letztendlich vollständig die Möglichkeit friedlich für die Bürgerrechte zu kämpfen. Wir können unsere zerschlagenen „Truppen“ auf diese Art nicht
mehr in den Krieg gegen den staatlichen Terror schicken.

Wir sehen es als Fakt, dass das Roma Parlament physisch vernichtet wurde. Über den Hergang dieser gewaltsamen staatlichen Maßnahme informieren wir die Mitglieder des Roma Parlament, unsere Freunde und Sympathisanten, sowie
die breite Öffentlichkeit. Am Mittwoch, dem 2. November findet eine öffentliche Veranstaltung statt. Über die genauen Details informieren wir später, wir hoffen auf rege Teilnahme von Roma und Nicht-Roma-Mitbürgern. Zur Veranstaltung sind eingeladen, die ungarische und internationale Medienvertreter.

Im Auftrag des Vorsitzes:
Budapest, 27. Oktober 2016.
Aladar Horvath

Volleyball-Turnier in Tschechien: Jugendmannschaft tritt als „Zyklon B“ an

In Tschechien ist die Volleyball-Mannschaft eines Kinderheims unter dem Namen „Zyklon B“ aufgelaufen – so hieß das Giftgas, das in Auschwitz zum Einsatz kam. Bei dem Turnier traten auch Roma-Kinder an.

Bei einem Volleyballturnier für Kinder in Tschechien ist eine Mannschaft mit Namen „Zyklon B“ angetreten. Über den Vorfall berichteten mehrere tschechische Zeitungen, darunter die Jüdische Zeitung „Zidovske listy“ und das Blatt „Pravo“. Jüdische Organisationen zeigten sich demnach entsetzt über den Vorfall. „Mich überrascht, dass die Veranstalter dies nicht gestoppt haben“, zitierte „Pravo“ Tomas Jelinek, den früheren Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Prag. Seine Tochter hatte für ein anderes Team an dem Wohltätigkeitsturnier teilgenommen und davon berichtet. Fans hätten im Stadion „Lauf, Zyklon B!“ gerufen. Es sei erschütternd, dass das Team „Zyklon B“ unter anderem gegen eine Gruppe von Roma-Kindern gespielt habe, sagte Jelinek demnach weiter. Mit dem Giftgas Zyklon B hatten die Nationalsozialisten im Vernichtungslager Auschwitz mehr als eine Million Juden sowie Tausende Sinti und Roma ermordet. Der Leiter des Kinderheims bei Prag, dessen Team als „Zyklon B“ angetreten war, und die veranstaltende Stiftung entschuldigten sich dafür, den Vorfall nicht rechtzeitig unterbunden zu haben. Wer für die Namensgebung verantwortlich war, ist bislang nicht bekannt. Die in der Kritik stehende Mannschaft gewann bei dem Turnier in der Kategorie „älter als 13 Jahre“ den zweiten Platz.

Quelle: Spiegel Online
Stand: 06.10.2016

In Ukraine, Jews witness historic echoes in pogroms against the Roma

Over 80 residents of Loshchynivka, Ukraine, fled their homes last month as villagers took the law into their own hands after the murder of a local child

Pogroms have returned to Ukraine, but this time the violence is not directed at the Jews. At the end of August, about 10 Roma families numbering approximately 80 people were forced to flee from the village of Loshchynivka, about 250 kilometers from Odessa, in an incident which was described in the Ukrainian media as a “Gypsy pogrom.” An amateur video captured the August 27 incident in which a crowd of men threw rocks at windows and broke doors, as police watched but did nothing. The next day, about eight homes were destroyed — the walls knocked down with tractors, one home burned, another was left without a roof. Inside, television screens were smashed, mattresses ripped, a kitchen stove was thrown on its side. “We got a phone call, they said, ‘Leave now or we will kill you.’ We didn’t have time to take our things or our documents. We just grabbed the children and ran,“ said Nikolay Churali, a Roma man who fled from his home with his wife, two children, his elderly mother and 10 relatives. “We were outside. We cried; the mosquitoes bit us. A half hour later, they started to break down the houses. I can’t describe it with words.” The family lost everything they had and is temporarily staying with “some people” in the nearby town. “We don’t know where we will go tomorrow,” Churali said. Continue reading In Ukraine, Jews witness historic echoes in pogroms against the Roma