Ein Polizist tötete in der Slowakei drei Menschen, vermutlich Roma. Mit den Opfern gibt es wenig Mitleid.
Die Wahnsinnstat eines Polizisten heizt in der Slowakei die brodelnde Anti-Roma-Stimmung weiter auf. Die verschlafene Kleinstadt Hurbanovo in der Südslowakei, die einen hohen Anteil an Minderheiten (vor allem Ungarn und Roma) hat, war am Samstag Schauplatz eines blutigen Amoklaufs geworden: Ein Stadtpolizist schoss mit einer illegalen Waffe außer Dienst fünf Menschen nieder. Drei waren auf der Stelle tot, zwei wurden schwer verletzt.
Obwohl es deutliche Hinweise gibt, dass es sich bei den Opfern um Roma handelt, wollten die Behörden nichts von einem rassistischen Motiv wissen: Dagegen spreche, dass Opfer und Täter derselben Nationalität angehörten – und zwar der ungarischen. Continue reading Amoklauf heizt Stimmung gegen Roma an
Extremist Plans To Destroy Roma Settlement
In March, head of the extreme People’s Party-Our Slovakia (LS-NS), Marian Kotleba, announced his plan to get rid of land-squatting Roma families by buying or acquiring the land they had erected their shanty houses on and then tear them down.
Kotleba now plans to go ahead with the move, after being donated around 800 m2 of land under a Roma settlement in Krasnohorske Podhradie. The nearby Krasna Horka castle was recently partially burned down by a fire, with blaming fingers being pointed at Roma children from the settlement of around 800 people.
The settlers say they are willing to sit round the table with the new owner and discuss the option of buying the land off him, says community head Ludovit Gundar, possibly naive to what is going on, as the original owner also refused to sell the land to them, donating it instead to Kotleba.
Over the past year in Slovakia there have been several cases of Roma settlements being razed to the ground by local authorities as well, something that Amnesty International drew attention to recently. In Kosice 80 Roma were moved into tents after they had their homes crushed in May of last year, then in June the town of Ziar nad Hronom did the same, moving the unsettled dwellers into porta-cabins. A similar fate currently hangs over around 90 families in Plavecky Stvrtok near Bratislava.
Source: The Daily.sk
Date: 12.06.2012
Roma in der Slowakei: Hinterhältiges Geschenk
Zwei Roma-Jungen zünden ein historisches Gebäude im Osten der Slowakei an, das Bauwerk wird schwer beschädigt. Aus Rache will ein ortsansässiger Rechtsextremist Hunderte Roma nun von einem Grundstück verjagen – dessen Besitzer hat es ihm eigens dafür überlassen.
Erst brannten einzelne Grasbüschel, dann entzündete sich der Burghang, schließlich das ganze Schindeldach. Zum Schluss war der Dachstuhl samt Glockenturm zerstört, die Burganlage schwer beschädigt. Die mutmaßlichen Missetäter: zwei Buben von elf und zwölf Jahren, die Anfang März heimlich unterhalb der gotischen Burg Krásna Hôrka in der Ostslowakei geraucht hatten. Die beiden Jungen sind Roma, ihre Familien leben in einer illegalen Siedlung nahe der Burg.
Die Empörung der Anwohner war groß, denn das historische Bauwerk, malerisch auf einer Hügelkuppe gelegen, gilt als Touristen-Magnet und als nationales Prunkstück in dieser armen, von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Gegend. Wenn es nach dem bekannten Rechtsradikalen Marián Kotleba geht, dann wird der Brand schon bald gerächt: Er will die beiden Roma-Jungen samt ihren Familien und etwa 900 Roma aus ihren Hütten unterhalb der Burg vertreiben. Continue reading Roma in der Slowakei: Hinterhältiges Geschenk
Antiziganistischer Stinkstiefel für den Juni 2012
Der Antizig-Watchblog verleiht seit dem Dezember 2011 im monatlichen Turnus die Negativ-Auszeichnung „Antiziganistischer Stinkstiefel. Diese Auszeichnung geht an Personen des öffentlichen Lebens, Organisationen oder andere Institutionen, die sich öffentlich besonders antiziganistisch geäußert haben oder ein antiziganistisches Klischee bedient haben.
Für den Juni 2012 geht diese Auszeichnung an die Firma „Wojnar’s“, die einen Brotaufstrich namens „Zigeuner“ herausgebracht hat.
Etwas ignorante Leute mögen hier einwerfen, es gäbe ja auch „Deutschländer“, „Amerikaner“ und „Hamburger“. Aber das sind ganz normale Bezeichnungen für Bevölkerungsgruppen und keine Begriffe, die die Mehrheit der Bezeichneten als krasse Beleidigungen empfindet.
Antiziganistischer Stinkstiefel für den Mai 2012
Der Antizig-Watchblog verleiht seit dem Dezember 2011 im monatlichen Turnus die Negativ-Auszeichnung „Antiziganistischer Stinkstiefel. Diese Auszeichnung geht an Personen des öffentlichen Lebens, Organisationen oder andere Institutionen, die sich öffentlich besonders antiziganistisch geäußert haben oder ein antiziganistisches Klischee bedient haben.
Für den Mai 2012 geht diese Auszeichnung an den Rottenburger Kopp-Verlag, der in Buch- und Onlineform sich immer wieder in antiziganistischer Hetze ergeht. Hier zeichnet sich besonders der Kopp-Autor Udo Ulfkotte aus, der über auch sonst gegen Minderheiten rassistisch hetzt.
»Das Denkmal bedeutet ein großes Stück Verantwortung«
Der israelische Künstler und Bildhauer Dani Karavan hofft, dass das von ihm entworfene Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma noch in diesem Jahr fertiggestellt wird, und kritisiert die schleppende Zusammenarbeit mit dem Bauministerium in Berlin.
1992 beschloss die Bundesregierung den Bau eines nationalen Denkmals in Erinnerung an die Ermordung der europäischen Sinti und Roma. Das Denkmal des israelischen Künstlers Dani Karavan soll im Tiergarten errichtet werden und besteht aus einem Brunnen mit einer versenkbaren Stele, auf der täglich eine frische Blume liegt. Es wird durch Texttafeln ergänzt, die über Ausgrenzung und Massenmord an den Sinti und Roman während des Nationalsozialismus informieren.
Dani Karavan, 1930 in Tel Aviv geboren, realisierte weltweit zahlreiche spektakuläre Kunstwerke, die der Land Art zugerechnet werden, darunter die Straße der Menschenrechte als Kunst am Bau des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Continue reading »Das Denkmal bedeutet ein großes Stück Verantwortung«
Roma abuse: Calls for inquiry as Oxfam report uncovers discriminatory treatment
PUBLIC officials have been accused of “institutional racism” in a hard-hitting report into the treatment of immigrant workers seeking a new life in Scotland.
The report, commissioned by Oxfam, says members of the large Roma community in Glasgow have been systematically threatened and lied to by government employees while long delays in payments of legitimate benefits have led to high levels of child poverty.
Evidence of discrimination and prejudice against the most marginalised ethnic group in Europe is contained in the report written by the Govanhill Law Centre (GLC), which investigated how more than 60 Roma families living in the city were dealt with by the DWP and Her Majesty’s Revenue and Customs (HMRC).
The lawyers who carried out the investigation said the way many Roma were treated was contrary to the UK government’s legal obligations and amounted to unlawful and unequal treatment. Continue reading Roma abuse: Calls for inquiry as Oxfam report uncovers discriminatory treatment
Combating Anti-Gypsyism: Nothing Less Than Zero Tolerance Will Suffice
One key theme of the United Nations Development Program’s 2003 report Avoiding the Dependency Trap was that „providing Roma with opportunities to develop their talents and make free choices of their own should be at the core of Roma inclusion.“ The point was that legal frameworks for rights protection are a necessary but insufficient precondition for sustainable integration. There must too be complementarity with an approach that focuses more broadly on development opportunities for Roma.
The impact of the human development paradigm was reflected in the priorities of the Decade of Roma Inclusion back in 2005, and more recently in the EU Framework for National Roma Integration Strategies (NRIS) up to 2020. But the complementarity got lost somewhere along the way, and issues of racism and discrimination have been smothered somewhat by a softer EU emphasis on social inclusion and societal cohesion.
While the European Commission mulls over submissions by Member States in response to the Framework there has been precious little discussion about what is meant by „integration.“ Everyone’s talking integration, but too often the model in mind differs very little from assimilation. Following the attacks on multiculturalism emanating from the mainstream right, and the electoral successes of far-right populist parties across democracies old and new, perceptions of integration are increasingly being driven by an assimilationist rationale. Continue reading Combating Anti-Gypsyism: Nothing Less Than Zero Tolerance Will Suffice
16. Mai 1944: Aufstand im Zigeunerlager
Am 16. Mai 1944 erblickt im sogenannten Zigeunerlager von Auschwitz Birkenau ein Kind das Licht der Welt: Edmund Weiss. Auch am Tag zuvor wird dort ein Junge geboren: Oskar Broschinski. Doch die beiden Jungen haben keine Überlebenschance. Mager, klein, untergewichtig – sie bräuchten besondere Fürsorge, aber im „Zigeunerlager“ gibt es kaum Nahrung für sie: Ihre Mütter sind selbst halb verhungert und dem Tode nahe. Es ist, wie für alle Neugeborenen im Zigeunerlager, eine Frage von Stunden, Tagen, höchstens Wochen bis zu ihrem Tod. Continue reading 16. Mai 1944: Aufstand im Zigeunerlager
Das Bedauern des Bundeskriminalamts
BKA-Chef Ziercke bedauert, dass Sinti und Roma nach dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter unter Verdacht gerieten. Die Schuld gibt er den Medien.
Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, bedauert die öffentliche Falschverdächtigung von Sinti und Roma bei den Ermittlungen im Mordfall der Polizistin Michèle Kiesewetter. „Ich kann Ihnen versichern, dass es im Interesse aller deutscher Sicherheitsbehörden liegt, keine Bevölkerungsgruppe unter Generalverdacht zu stellen“, schreibt Ziercke in einem Brief an den Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, der der taz vorliegt.
Allerdings sieht Ziercke die Schuld, dass die Täter in den Reihen von Sinti und Roma verortet wurden, weniger bei der Polizei als bei den Medien. Sie hätten die Spekulationen in die Welt gesetzt, durch die Sicherheitsbehörden seien sie „nach meinem Kenntnisstand jedoch nicht befördert“ worden, heißt es in dem Schreiben. Continue reading Das Bedauern des Bundeskriminalamts