Romani woman murdered in Prague, locals allege perpetrators are Nazis

Three youths who have recently confessed to murdering a Romani woman in the Prague 3 district of Jarov were not first-time offenders but had previously assaulted a homeless couple not far from a trail that leads from a local housing estate there into a wooded area. Local residents say the youths did not attack homeless people only, but basically anyone they felt like targeting.

„All three of them are young guys who have been getting ready to do something like this ever since they were little. It doesn’t even really surprise me. The oldest assailant is from a broken home and his mother evidently couldn’t manage him. He’s done whatever he wanted. Everyone knew they had been in conflicts with the homeless people. A year ago they threw stones at them. One of them is also part of a group that attacked me when my wife and I were out for a walk,“ a local resident told news server Romea.cz, who did not want his name published out of fear for his safety.

Other homeless people in the area confirmed the frequent assaults, openly describing the attackers as sympathizers of right-wing extremist movements who have been giving the Nazi salute in the streets. Another local resident also confirms that claim. „They attacked me when I was walking my dog. They sit on the benches here. There are always between two to six of them. They drink cheap wine there. I know they sometimes made racist remarks. Once my neighbor and I walked past them and my neighbor was playing music on his mobile phone. They immediately started assaulting us, they even threatened to punch me. I defended myself verbally, as I instruct my students to do. One of them was older and more heavy-set, the others were younger and smaller. I went to elementary school with one of them, they attended the remedial classes. In my opinion they’re just stupid Nazi wannabes,“ the man told Romea.cz. Continue reading Romani woman murdered in Prague, locals allege perpetrators are Nazis

Shooting of Roma man stokes tensions

Unresolved New Year’s Eve death increases division in North Bohemia

Tanvald, north Bohemia

For the Roma minority of Tanvald, a quiet town of 10,000 in north Bohemia’s Jizerské Mountains, the Jan. 7 burial of 22-year-old Ladislav Tatár required by-the-books organization. Observed by a population fearing retribution for a mysterious New Year’s Eve shooting that left Tatár dead and his older brother injured, community leaders sought to ensure no clashes marred the funeral and memorial march, despite a martial atmosphere that has pervaded the town since the incident.

Tanvald Mayor Petr Polák had summoned national anti-conflict police to prevent the type of ethnic clashes that erupted elsewhere in north Bohemia during the late summer of 2011. These officers looked on as a crowd of 300-plus accompanied Tatár’s coffin to the hilltop cemetery, somberly observing traditional Roma rituals. Six men bore Tatár’s coffin out of the church, knocking it superstitiously against the threshold to ensure the deceased’s soul would not return. Others navigated mourners and supported devastated family members, some of whom lost consciousness during the ceremony.

„A Roma funeral is a serious thing,“ Tatár’s older cousin, Ladislav Husák, later commented. „They thought it might turn into a demonstration, but it was absolutely impossible that anyone’s behavior would be out of line at such an important event, even if what we are dealing with here was basically an execution.“

That word, „execution,“ was a term Tanvald’s Roma community used frequently to describe Tatár’s death, raising the hairs of local officials who fear the tragedy may cause regional ethnic violence to spill over into their small towns. Continue reading Shooting of Roma man stokes tensions

Zentralrat der Sinti und Roma stellt Strafantrag wegen Hetzparolen

Vorwurf der Volksverhetzung und Beleidigung gegen Randalierer

Den Randalierern bei einem Hamburger Fußball-Hallenturnier in der vergangenen Woche droht ein juristisches Nachspiel. Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, habe bei der Hamburger Staatsanwaltschaft einen Strafantrag gestellt, teilte ein Sprecher des Zentralrates am Mittwoch in Heidelberg mit. Der Antrag richte sich gegen Beteiligte der Massenschlägerei etwa wegen der Verwendung rechtsradikaler Parolen wie „Zick Zack Zigeunerpack“.

Der Hamburger Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers bestätigte den Eingang des Strafantrages auf dapd-Anfrage. Es gehe um den Vorwurf der Volksverhetzung und Beleidigung.

Nach übereinstimmenden Zeugenberichten hatten die organisiert auftretenden Gruppen aus Lübeck diese Parolen laut Zentralrat zur Aufhetzung der Stimmung gegenüber den gegnerischen Fans lautstark skandiert, bevor es gegenseitig und gegenüber der Polizei zu Gewaltexzessen mit vielen Verletzten kam.

Bei den Krawallen in Hamburg sollen sich etwa 400 verfeindete Fußballfans am Freitag vergangener Woche Auseinandersetzungen geliefert haben. Etwa 90 Menschen waren verletzt worden. Insgesamt waren 314 Polizeikräfte während der Ausschreitungen im Einsatz. Continue reading Zentralrat der Sinti und Roma stellt Strafantrag wegen Hetzparolen

Übergriffe auf Mahnmale für die Ermordeten

Merseburg/Magdeburg – Die Gedenkstele für die von den Nazis im Vernichtunglager Auschwitz-Birkenau ermordeten Sinti und Roma im sachsen-anhaltinischen Merseburg wurde innerhalb von knapp zwei Jahren sieben Mal geschändet.

Zuletzt spuckte am Neujahrstag ein 19-Jähriger trotz installierter Videokamera auf die Gedenkstele. Am Abend des 30. November 2011 hatten zwei vermummte Männer Hakenkreuze auf die Granitsäule gesprüht. Auch in Magdeburg gibt es immer wieder Übergriffe auf ein Mahnmal für ermordete Sinti und Roma. So wurde das Denkmal der Nacht zum 15. August vergangenen Jahres mit volksverhetzenden Parolen beschmiert.

Quelle: Blick nach rechts
Stand: 09.01.2012

Jerusalem’s gypsies struggle for recognition

Jerusalem’s Domari (also known as Romani or Gypsy) have lived in historic Palestine for over 500 years. Many fled during the 1967 War, ending up in refugee camps, and the community now numbers 60 to 70 families. Palestinian Romanis face a slew of social issues, including poverty, high illiteracy rates, and racism from both Israelis and Palestinians.

Documentation

Ursache und Wirkung

Was geschah beim Hallenfußballturnier? FC St. Pauli korrigiert die Polizei

Den Braun-Weißen wird es zu bunt. Die Vereinsspitze des FC St. Pauli trifft sich am heutigen Donnerstag mit dem Hamburger Innensenator Michael Neumann (SPD) und der Polizeiführung. Dann werden harsche Worte fallen, denn der Fußballklub ist reichlich verärgert über einen Knüppel­einsatz gegen seine Fans während eines Hallenturniers am vergangenen Freitag. Dabei wurden auch der Sicherheitschef der Paulianer, Sven Brux, und ein Aufsichtsratsmitglied in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem wehrt sich der Verein gegen Schuldzuweisungen, die eigenen Anhänger hätten die Prügelorgie ausgelöst.

Was war geschehen? Beim traditionsreichen Turnier in der Alsterdorfer Sporthalle waren Fans des VfB Lübeck und des FC St. Pauli aneinandergeraten. Polizisten griffen ein, Schlagstöcke gingen auf die Zuschauer nieder, Pfefferspray waberte durch die Luft. Die Bilanz der Polizei: mindestens 90 Verletzte und 74 Gewahrsamsnahmen, davon 72 Pauli-Anhänger, sowie zwei Festnahmen. Soviel ist unbestritten. Doch über den Verlauf der Ereignisse gibt es gegensätzliche Darstellungen.

Nach Aussage der Polizei hätten die verfeindeten Fanlager bereits während der Anreise »hohe Aggressivität und Gewaltbereitschaft« gezeigt. Die Pauli-Anhänger hätten pyrotechnische Gegenstände gezündet, die Lübecker beim Einlaß die Ordner angegriffen. Dann suchten »beide Seiten« laut Polizei die Konfrontation, wobei »weitere Ausschreitungen« durch »konsequentes Einscheiten der Polizeibeamten« verhindert worden sei.« Continue reading Ursache und Wirkung

Auch 2012: Antiziganismus in Tschechien

von Lara Schultz

Antiziganismus in Tschechien

In den ersten Stunden des Jahres 2012 erschießt ein Rentner im nordböhmischen Tanvald einen 22-jährigen Rom und verletzt dessen Bruder schwer. Zeugen gibt es keine, so steht Aussage gegen Aussage. Er habe in Notwehr gehandelt, da er mit einem Messer angegriffen worden sei, sagt der 63-Jährige, der nach seiner Vernehmung noch in der Neujahrsnacht wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Die Brüder seien außerdem auf Beutezug gewesen. Der jugendliche Überlebende fürchtet derweil um sein Leben. Er versteckt sich derzeit bei Verwandten und verlässt aus Angst die Wohnung nicht mehr. Seine Version der Ereignisse klingt vollkommen anders. Das Internetportal romea.cz zitiert ihn wie folgt:

Ich ging hinter meinem Bruder her und schaute auf meine Füße, damit ich nicht stolpere. Dort gibt es keine Straßenlaternen, es war dunkel. Plötzlich hörte ich einen Schuss, mein Bruder viel mir blutüberströmt vor die Füße. Ich hatte keine Ahnung, was los war. Ich kniete mich neben ihn und schrie ihn an, er möge mit mir sprechen. In diesem Moment sah ich den Mann, wie er über mir stand, hörte einen weiteren Schuss und verspürte einen starken Schmerz im Bauch.

Er weist außerdem den Vorwurf zurück, er und sein Bruder wären zum Klauen unterwegs gewesen.
Zu einer Ortsbegehung wurde nur der Täter, nicht aber das überlebende Opfer geladen. Die Ermittler kamen dann auch zu dem Schluss, der Rentner habe ich Notwehr gehandelt. Der Täter habe sich gegen eine Messerattacke geschützt, teilte die zuständige Kreisstaatsanwältin Lenka Bradačová mit, somit handle es sich also nicht um Mord. Durch Gutachten soll nun geprüft werden, inwiefern der Einsatz der Schusswaffe in der Situation angemessen war. Eine rassistisch motivierte Tat wurde übrigens von Anfang an ausgeschlossen, obwohl der Bürgermeister Petr Polák (Bürgerdemokraten, ODS) von aktuellen ethnischen Spannungen zwischen der Mehrheitsbevölkerung und den Roma spricht. Unlängst wurden Roma aus anderen Teilen Tschechien uns der Slowakei in der 7.000-Einwohner-Stadt angesiedelt.
Die Trauerfeier für das Opfer musste von mehreren Dutzend Polizisten geschützt werden, die den Friedhof absperrten und eine Gruppe abhielten, die Beerdigung zu stören. Ein Mann aus der Gruppe sagte gegenüber der tschechischen Presseagentur ČTK:

Er war weit entfernt davon, unschuldig zu sein. Sie [die Roma] müssen wissen, dass wir uns verteidigen werden, wir werden es nicht zulassen, ausgeraubt und angegriffen zu werden. Wir haben Kinder und wir bekommen Angst, sie allein auf die Straße zu lassen.

Auch im nordböhmischen Varnsdorf gehen seit Beginn des Jahres die antiziganistischen Ausschreitungen weiter. Nachdem die antiziganistischen Demonstrationen Ende Oktober 2011 mit Wintereinbruch zum Erliegen gekommen waren, gab es an den ersten beiden Wochenenden des neuen Jahres wieder Aufmärsche mit 50 bzw. 200 Teilnehmenden. Wie bereits im Herbst wird ein angeblicher Rassismus der Roma gegenüber der Mehrheitsbevölkerung als Begründung herangezogen. Tatsächlich wurde eine dreiköpfige Familie in der Neujahrsnacht mit Verletzungen in Krankenhaus eingeliefert. Am 2. Januar erstatteten sie Anzeige, sie seien vor dem „Hotel Sport“ (einer der Sammelunterkünfte für Roma in Varnsdorf) von Roma angegriffen worden. Seit den Ausschreitungen im Herbst wird das Gebiet mit Videokameras überwacht. Von einem derartigen Angriff war auf dem Überwachungsvideo nichts zu sehen.

LESETIPP: Aktuelle Ausgabe des ZAG

Die Ausgabe Nr. 59 von „ZAG. Antirassistische Zeitschrift“ wartet mit dem Schwerpunktthema „Antiziganismus in Europa“ auf.
ZAG Nr. 59
Im Vorwort zu ihrem Schwerpunkt macht die ZAG-Redaktion auf die Verbindung von Lebensverhältnis und Ressentiment aufmerksam:

Die Verhältnisse, in denen Roma gegenwärtig leben und die ihnen vorgehalten werden, liegen nicht in ihren Händen, sie haben sie nicht zu verantworten

(Seite 11)

In der ZAG wendet man sich aber gegen eine Verortung von Antiziganismus in Osteuropa:

Offene Gewalt gegen Roma erscheint dabei in den letzten Jahren eher als ein Problem osteuropäischer Staaten. Doch ist Antiziganismus offensichtlich eine Erscheinung, die in Ost und West in der Mitte vieler europäischer Gesellschaften reproduziert wird. Neben die gewalttätigen und die subtileren alltäglichen Formen des Antiziganismus treten offene staatliche Diskriminierungen der Roma. In Frankreich, Großbritannien und Italien sind Roma administrativ zu einem Problem gemacht worden;

(Seite 12)

In dem Artikel „Antiziganistische Stigmatisierung“ von Anna Lucia Jocham macht die Autorin auf die beiden Seiten der antiziganistischen Medaille aufmerksam, auf das kriminalisierende und das romantisierende „Zigeunerbild“:

Es lassen sich grob zwei Ausprägungen des konstruierten »Zigeunerbildes« unterscheiden: das kriminalisierende und das romantisierende »Zigeunerbild«. Das kriminalisierende »Zigeunerbild« zeichnet stehlende, bettelnde, kindermisshandelnde und kinderklauende, faule und betrügerische »Zigeuner«. Damit geht auch häufig das Bild der schmuddeligen, dreckigen und Krankheiten übertragenden »Zigeuner« einher. Das romantisierende »Zigeunerbild« vermittelt hingegen eine Lagerfeuerromantik. Die »Zigeuner« werden dabei als freiheitsliebend, herumreisend, temperamentvoll, musikalisch und abergläubisch dargestellt.

(Seite 12)

Das kriminalisierende »Zigeunerbild« wertet die Sinti und Roma als »nicht-vertrauenswürdige Personen« ab, während das romantisierende »Zigeunerbild« sie in erster Linie als »primitive oder naive Personen« diskreditiert.

(Seite 13)

In dem Beitrag „Einer, der überlebte. Was wir aus Gesprächen mit Zeitzeug_innen erfahren können“ von Clara Wronski, beklagt die Autorin:

Bisher gibt es zwar kein Archiv, das sich auf die Verfolgungsgeschichte von Sinti und Roma spezialisiert hat

(Seite 19)

Der Beitrag des parteigrünen Bundestagsabgeordneten Volker Beck mag noch so schöne und sicher auch ernst gemeinte Worte enthalten, nimmt sich jedoch bei dem Schwerpunktthema etwas seltsam aus. Die grüne Partei war immerhin mit am Kosovokrieg beteiligt, in dessen Folge es vor allem durch albanische Nationalist_innen die oma-Minderheiten im Kosovo angriffen und vertriebe wurden.

Trotzdem ist die aktuelle Ausgabe von ZAG überaus lesenswert. Ein Teil der ZAG-Texte zum Thema Antiziganismus findet ich auch online unter http://anti-ziganismus.de/

Rassismus als Konsens?

Sogar bei den ungarischen Grünen hält die Hälfte Roma für genetisch kriminell

Was durch die gesellschaftliche Atmosphäre seit Jahren angezeigt wird, wurde jetzt auch offiziell mit Zahlen belegt: beim international erhobenen „Radikalismus-Index“, der 33 Länder umfasst, landete Ungarn auf Platz 5. Antisemitismus ist dabei stark auf dem Vormarsch, regelrecht verankert ist jedoch der Antiziganismus, dem auch der „weltoffene“ Teil der Gesellschaft erlegen ist.

Das in Budapest ansässige Forschungsinstitut „Political Capital“, sonst eher bekannt für relativ schwammige Politprognosen, stellte in einer interessanten Studie fest, dass die Zustimmung zu rechtsextremen Positionen und politischen Inhalten in Ungarn, bei den über 15-jährigen in den Jahren 2002 bis 2009 von 10 % auf 21% gestiegen ist, sich also mehr alsverdoppelt hat, was im internationalen Vergleich einen einmalig hohen Wert darstellt. Als „radikalste Nation“ wird von den 33 die Türkei eingestuft, die toleranteste sei Island.

Die treibenden Kräfte hinter der Entwicklung generell, in Ungarn speziell, sind ein Vertrauensverlust in die demokratischen Strukturen, zunehmende Vorurteile und auch gestiegene Ängste und Pessimismus. Während man die zunehmende gesellschaftliche Zukunftsangst und den Pessimismus in Ungarn deutlich in Verbindung mit der Finanzkrise und der miserablen wirtschaftlichen Situation Ungarns setzen kann, müssen die Gründe für den Vertrauensverlust in die Demokratie direkt bei der politischen Elite gesucht werden, von der man wohl auch derzeit nicht erwarten kann, dieses Vertrauen wiederherzustellen. Das erklärt aber noch längst nicht alles. Continue reading Rassismus als Konsens?

„Antiziganistischer Stinkstiefel“ des Monats Januar 2012

Der Antizig-Watchblog verleiht seit dem Dezember 2011 im monatlichen Turnus die Negativ-Auszeichnung „Antiziganistischer Stinkstiefel. Diese Auszeichnung geht an Personen des öffentlichen Lebens, Organisationen oder andere Institutionen, die sich öffentlich besonders antiziganistisch geäußert haben oder ein antiziganistisches Klischee bedient haben.
Freiburg stoehnt unter ...
Für den Januar 2012 geht diese Auszeichnung an die Zeitung „Südkurier“ mit Sitz in Konstanz, die am 7. Dezember 2011 einen Artikel mit der aussagekräftigen Überschrift „Freiburg stöhnt unter der Last der illegalen Roma“. Dieser antiziganistischen Überschrift folgt ein Artikel, der wohlstandschauvinistisch und vollkommen empathielos gegenüber dem Schicksal der rumänischen Roma-Flüchtlinge über die „Illegalen“ in Freiburg schreibt. Für den Verfasser des Artikels geht es nicht um einzelne Biografien, für ihn sind Menschen nur Zahlen.