Es ist längst überfällig, den 8. Mai zum anerkannten Feiertag zu machen. Dass es nicht so ist, lässt vermuten, dass einige den Tag der „bedingungslosen Kapitulation“ als trauriges Ereignis verbuchen. In der Tat ist die Vorstellung, die Deutschen seien die ersten Opfer des Nationalsozialismus gewesen und danach Opfer der Bomben der Alliierten und der „Vertreibung“ doch noch verbreitet. Vor diesem Hintergrund wäre der 8 Mai ein wichtiger Feiertag: Man soll lernen, sich über die Niederlage der Deutschen zu freuen. Doch es muss klar sein: nicht Deutschland wurde vom Nationalsozialismus befreit, sondern die Welt von der deutschen Barbarei. Die Deutschen standen bis zum Ende ganz drin im nationalsozialistischen Projekt – „befreit kann nur werden, wer meint, gefangen zu sein“. Die Deutschen waren Nazis und Volksgenoss*innen. Continue reading
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Münster: Ibis Hotel und MS Günther besetzt.
Pressemitteilung: Münster: Ibis Hotel und MS Günther besetzt.
- Im Rahmen der Internationalen Aktionswoche des “…umsGanze!” Bündnisses gab es auch in Münster umfangreichen Protest
- Ziel war es, auf die tödliche Grenz- und Abschottungspolitik Europas aufmerksam zu machen
Münster: Am Mittwoch den 29. April 2020 hat die Gruppe “Eklat” die MS Günther auf dem Dortmund-Ems-Kanal und das Ibis Hotel am Münsteraner Hauptbahnhof besetzt. Die Aktionen skandalisieren die katastrophalen Zustände insbesondere in den Flüchtlingslagern auf den Ägäischen Inseln in Griechenland. Dort harren derzeit über 40.000 Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser in maßlos überfüllten Lagern aus.
“Die Menschen in Moria haben weder die Möglichkeit ausreichend Abstand zueinander zu halten noch entsprechende Hygienemaßnahmen zu treffen.”, erklärt Judith Beifuß, Pressesprecherin der Gruppe Eklat Münster. “Diesen Zustand als ein Ergebnis der menschenverachtenden EU-Politik können und dürfen wir nicht weiter tolerieren. Daher fordern wir die sofortige Schließung und Evakuierung der Camps und die dezentrale, menschenwürdige Unterbringung der Menschen.”
Aufgrund der Corona Pandemie vergeben derzeit vereinzelte Hotels und Pensionen ihre Zimmer an wohnungslose Menschen. Diese Möglichkeit besteht in Münster allerdings noch nicht.
Die Aktionen der Gruppe sind Teil der internationalen Aktionswoche des …umsGanze! Bündnisses, das der transnationalen Plattform BeyondEurope angehört. Unter dem Aufruf “EVACUATE MORIA – SHUT DOWN CAPITALISM!” finden gerade europaweit in der Woche vom 29. April bis zum 3. Mai 2020 zahlreiche Aktionen statt. “Unseren Protest drücken wir in Form von Kfz-Demonstationen, Besetzungen, Plakaten und Transparenten aus, die im öffentlichen Raum die Profiteure von Abschottung, Ausbeutung und Ausgrenzung zur Verantwortung ziehen.”, so die Sprecherin Ulrike Sommer des …umsGanze! Bündnisses.
Neben physischen Aktionen beteiligten sich zudem hunderte User auf Twitter an einem virtuellen Shitstorm gegen Akteure wie die Grenzsicherheitsbehörde Frontex, die Europäischen Union und die deutsche Regierung.
In einem Statement betont Judith Beifuß: “Unser Kampf um die Gesellschaft in und nach der Pandemie beginnt gerade erst. Die Aktionswoche hat gezeigt, dass wir trotz anhaltender Coronakrise unsere Forderungen auf unterschiedlichen Plattformen nach außen tragen können, ohne dabei andere oder uns selbst zu gefährden.”
Mit freundlichen Grüßen
Judith Beifuß, Pressesprecherin der Gruppe Eklat_Münster
Shut Down The System
Die letzten Wochen haben wir gemeinsam mit dem Offenen antifaschistischen Treffen „No Limit“ ein Statement zur Krise des Bildungssystems in Zeiten von Corona und darüber hinaus geschrieben. Anlass dazu bot die Entscheidung der Kultusministerien, Abschlussprüfungen wie beispielsweise die Abiturprüfungen, trotz der anhaltenden Covid_19 Pandemie stattfinden zu lassen. Dagegen positionieren wir uns entschieden und fordern stattdessen die Wahlfreiheit für Schüler*innen ein sog. Durchschnittsabitur zu erhalten oder Prüfungen zu schreiben. Darüber hinaus machen wir deutlich, dass es uns um viel mehr geht. Wir forden Bildungsgrechtigkeit für alle statt Konkurenz und Verwertungszwang. Warum das aber im Kapitalismus nicht umsetzbar sein wird könnt ihr in der Stellungnahme lesen.
Etwas schöner gelayouted findet ihr den Text hier als PDF in Form einer kleinen Broschüre zusammengefasst.hier.
„Wir wollen faire Bedingungen für unsere
Schülerinnen und Schüler in
Nord-Rhein-Westfalen aber auch in
ganz Deutschland“
Yvonne Gebauer (FDP) Schulministerin NRW.
– How Fucking dare you!
Im Folgenden nehmen die Gruppen „No Limit – offener antifaschsitischer Treff“ und „Eklat Münster“ Stellung zu den Entscheidungen der Bildungsministerien, die anstehenden Abiturprüfungen einzig zu verschieben, und dazu was die Coronakrise für ein ohnehinschon prekäres Schul- und Bildungssystem bedeutet.
Die Ereignisse der letzen Wochen haben sich regelrecht überschlagen. Während in Italien bereits der Ausnahmezustand um sich griff, feierten in NRW noch Karnevalswütige zu „Viva Colonia“ auf den Tischen diverser Eckkneipen. Doch der Kater war bei den meisten kaum abgeklungen, da ging es bereits Schlag auf Schlag: Erste Kulturveranstaltungen wurden abgesagt, Sportveranstaltungen fanden vor leeren Rängen statt und das öffentliche Leben wurde Stück für Stück eingeschränkt. – Ja, sogar der heißgeliebte Send musste dran glauben. In den kommenden Tagen und Wochen wechselte die Bundesregierung in den Krisenmodus und veranlasste von Schul- und Kitaschließungen bis zu Ausgangsbeschränkung weitreichende Maßnahmen, die grundlegende Staatsbürger*innenrechte in weiten Teilen außer Kraft setzt.