PM 26.07. – Gespräch mit dem OB

Oberbürgermeister lehnt Forderungen der Initiative „Freiräume Hildesheim“ ab und versucht die Besetzer*innen des Buntstifthauses zum Verlassen des Gebäudes zu bewegen.

Am Donnerstag den 26. Juni fand ein Gespräch zwischen fünf Menschen der Gruppe „Freiräume Hildesheim“ und dem Oberbürgermeister Ingo Meyer der Stadt Hildesheim statt. Er hatte die Initiative eingeladen, nachdem diese seit über einer Woche ein Gebäude besetzt hält und dort ihre Vorstellung von Freiraum präsentiert. Die Freiraum-Initiative hatte einen Forderungskatalog an die Kommunal- und Landespolitik versandt.

Sonderlich hoch waren die Erwartungen der Menschen im „Buntstifthaus“ an das Gespräch mit Oberbürgermeister Ingo Meyer und der Kulturdezernentin nicht. „Nachdem Herr Meyer schon über die Presse verlautbaren ließ, dass die Stadt uns, wegen unserer Methodenwahl, sowieso kein Haus gibt, sind wir eher zähneknirschend zum Gesprächstermin gegangen.“ stellt eine der Teilnehmenden an dem Gespräch die Stimmung dar. Der Oberbürgermeister erklärte am Dienstag gegenüber dem NDR, dass die Stadt mit Sicherheit keine Gebäude an Gruppen vergibt, die sich illegaler Mittel bedienen.

Die Aktivist*innen zeigen sich darüber verärgert und bezeichnen es als „Unart“ so zu kommunizieren, denn schließlich habe der OB selbst zum Gespräch eingeladen. Ein Aktivist, der vor dem Rathaus gewartet hat, stellt die berechtigte Frage: „Wie soll es einen offenen Austausch geben, wenn unsere Hauptforderung im Vorhinein ausgeschlossen wird?“

Der OB wurde von der Gruppe eingeladen, das besetzte Haus zu besuchen um sich selbst ein Bild von den „konkret gewordenen Forderungen“ zu machen und um „eine gemeinsame Gesprächsbasis“ zu schaffen. Dieses lehnte er jedoch, mit Hinweis auf seinen Terminkalender, ab. Das Gesprächsangebot haben die Aktivist*innen trotzdem angenommen, weil sie hofften, den OB überzeugen zu können, von seiner unversöhnlichen Position abzurücken.

Mensch könne sich schließlich auf zwei Positivbeispiele für Projekte in Hildesheim berufen: Das Trillke-Gut und die Kulturfabrik. Laut der Freiraum-Kampagne lehnte Meyer eine Moderation mit den Worten: „Wir sind hier im
Rathaus, da habe ich die Redeleitung, alles andere wäre mir zu basisdemokratisch“ ab. Die Aktivist*innen schlugen diese vor, um ausgeglichene Redeanteile zu gewährleisten. Dies sei charakteristisch für das Gespräch. „Als es schon so los ging, haben wir uns schon einen Moment angeguckt und überlegt ob wir nicht gleich wieder gehen.“ beschreibt Gero seinen Eindruck von dem Gespräch. Der Oberbürgermeister selber sprach gegenüber der HiAZ von einem konstruktiven Gespräch, blieb bei den Inhalten aber unkonkret. Von Seiten der Freiraumkampagne hört sich das anders an: „Das, was der OB konstruktiv nennt, wirkte auf uns von oben herab.“ Sie verwehrten sich entschieden gegen die Kriminalisierung und die Bezeichnung der Besetzung als „Erpressung“, von welcher Herr Meyer dann auch Abstand nahm. Die eigentliche Forderung nach selbstverwalteten Räumen wurde so gut wie gar nicht thematisiert. Im Gegenteil: Der Oberbürgermeister riet den Besetzer*innen, dass Gebäude zu verlassen und auf dem üblichem Wege Raum bei der Stadt zu beantragen,bezeichnete die Aussicht auf Erfolg dabei aber als gering. „Ich hätte schon längst räumen lassen!“ ließ er durchblicken.
Vera, eine der Gesprächsführer*innen nannte dies wenig dialogfördernd: „Wir sind nett, lieb und offen. Wir haben eine andere Behandlung verdient.“

Die Aktiven der Freiraumkampagne erklären nach dem Gespräch, dass in der Ausschreibung für die Kulturhauptstadt 2025 der Aspekt der Bürger*innenbeteiligung als ein ausschlaggebendes Kriterium aufgeführt wird. „Beteiligung funktioniert aber nicht nach den Spielregeln des OB Meyer.“ erklärt Sandra Zehler, eine*r der ständig wechselnden Sprecher*innen, der ungern als solcher bezeichnet wird. „Sie muss lebendig und frei sein, um Bürger*innen die Möglichkeit zu bieten, ihre Stadt mit eigenen Ideen zu beleben.“ Das Buntstifthaus biete genau diese Möglichkeiten und das „hierarchiearm“ und offen. „Wir haben einen erweiterten Begriff von Kultur –
unkommerziell, politisch und partizipativ!“

Zehler bewertet das Gespräch abschließend als einen Belehrungsversuch. „Sowas ist zwar legal, aber meiner Meinung nach nicht legitim.“ Er fragt sich außerdem, ob es ohne die Besetzung je zu einem solchen Gespräch gekommen wäre. „Wer sagt, dass er das gut findet, was wir machen, uns aber keinen Raum dafür zugestehen will, so wie Herr Meyer, den kann ich nicht ernst nehmen.“

Die Freiraumkampagne habe genug Unterstützer*innen: z.B. Herrn Räbiger, Frau Wagner-Kröger und Herrn Kara aus dem Stadtrat. „Bundestagsabgeordneter Ottmar von Holtz schlägt vor, dass die Stadt uns ein Haus schenkt und auch der AStA der HAWK befindet unsere Anliegen in einer Stellungnahme für sinnvoll.“ Sie kündigt an, dass die Initiative bald eine Unterstützer*innenliste veröffentlichen wird. „Wir haben schon viele Unterzeichnende.“

Die Gruppe Freiräume bekräftigt, dass sie vor hat, solange wie möglich im Buntstifthaus zu bleiben und es mit Leben zu füllen. Lino von der Veranstaltungs-AG des Hauses kündigt Programm „bis über das Wochenende hinaus“ an: „Sie können gespannt sein“.

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Pressemitteilung Grüne Jugend Niedersachsen

Grüne Jugend Niedersachsen solidarisiert sich mit Freiraum-Aktivist*innen im besetzten Bleistifthaus in Hildesheim

Dazu Paula Rahaus, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen: „Wir solidarisieren uns mit allen Aktivist*innen, die für mehr kreative Freiräume in Hildesheim und anderswo kämpfen. Es kann nicht sein, dass leerstehende Gebäude für einen Spottpreis verkauft werden, um Parkplätze zu schaffen, während die Wohnungsnot überall immer größer wird und bei kulturellen Angeboten an allen Ecken und Enden gespart wird!“

Timon Dzienus, Sprecher der GJN ergänzt: „Es ist beeindruckend, was die Aktivist*innen in auf die Beine gestellt haben. In kürzester Zeit schaffen sie das, was jahrelang versäumt wurde – nämlich Freiräume zu schaffen für kreative Köpfe sowie auf die Wohnproblematik gerade in Großstädten aufmerksam zu machen.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik diese Anliegen ernst nimmt und endlich handelt!“

Für Rückfragen stehen Ihnen unsere Sprecher*innen zur Verfügung:

Paula Rahaus, Sprecherin der GJN:
0157 30 15 39 32
[email protected]

Timon Dzienus, Sprecher der GJN:
0176 84 49 34 48
[email protected]

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Stellungnahme des AStA der HAWK

Seit dem 17.07.2018 ist das Bleistiftgebäude am Marienfriedhof 1 in Hildesheim, welches
bis 2015 von der HAWk genutzt wurde, besetzt. Nachdem es mehrere Jahre leer stand,
hatte die Universität das Gebäude mit dem Projektsemester des Instituts für
Kulturwissenschaften zum Thema ’68er bis Mitte Juli wieder mit Leben gefüllt. Kurz nach
der Beendigung des Projektsemesters erklärte die Gruppe Freiräume Hildesheim – eine
Gruppe aus Studierenden, Arbeitslosen, Künstler*innen und Kulturschaffenden – das
Gebäude für besetzt, um auf das Fehlen eines selbstverwalteten Jugend- und
Kulturzentrum aufmerksam zu machen. Mittlerweile finden dort unterschiedliche
Veranstaltungen und Projekte statt.
Wir als Allgemeiner Studierenden Ausschuss der HAWK unterstützen die Forderungen der
Initiative nach mehr Räumen für künstlerische, kulturelle und soziale Projekte, sowie
gemeinschaftlich genutzte Räumen, wie z.B. freie Werkstätten, Bandproberäumen sowie
Seminar- und Veranstaltungsräumen für Studierende., die selbst initiiert und verwaltet
werden können. An beiden Hochschulen in Hildesheim mangelt es sowohl an
Arbeitsräumen sowie an Räumen für studentisches Engagement, Freizeitgestaltung,
politische Arbeit und Platz zum Experimentieren
Das Buntstifthaus bietet momentan diese Voraussetzungen. Viele Studierende wohnen
nicht in Hildesheim, sondern pendeln aus Städten wie Hannover, weil diese einfach
attraktiver sind. Wer doch für das Studium nach Hildesheim zieht bleibt meist nur für die
begrenzte Zeit des Studiums. Das verunmöglicht das Entstehen einer dauerhaften
studentischen Szene sowie die langfritige Ansiedlung von jungen Menschen. Häufig hören
wir als AStA Beschwerden darüber, dass in Hildesheim einfach „nichts los“ sei, dass es an
studentischem Leben fehle und das Studierende Räume, ähnlich den von der Initiative
geforderten aus ihren Heimatstädten kennen und hier vermissen.
Ein Ort, wie das Buntstifthaus, würde einerseits durch die Offenheit neuen Studierenden
das Ankommen erleichtern, andererseits Hildesheim langfristig für junge Erwachsene
attraktiver gestalten.
Durch das Buntstifthaus ist bereits jetzt, unabhängig von Hochschulstrukturen, ein
Bildungsort entstanden, der soziale und politische Bildung auch über eine studentische
Perspektive hinaus ermöglicht.
Wir sehen die Stadt und die Hochschulen in der Pflicht, den Aufbau solcher
Räumlichkeiten zu unterstützen, sei es dadurch Räume zur Verfügung zur stellen, oder
durch finanzielle Unterstützung. Wir positionieren uns klar positiv zu den Anliegen der
Gruppe „Freiräume Hildesheim“ und fordern die Stadt Hildesheim und die beiden
Hochschulen auch zu einer solchen positivien Positionierung auf.
Bei eventuellen Rückfragen melden sie sich bitte bei:
Oeffentlichkeitsarbeit(at)asta.studhawk.de

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Stellungnahme AStA-Vorstand Uni Hildesheim

Der Vorsitz des AStAs der Universität Hildesheim unterstützt das Bestreben von „Freiräume
Hildesheim“ nach mehr unkommerziellen, offenen Räumen in der Stadt Hildesheim. Die Schaffung
und Ermöglichung einer freien Nutzung von Räumlichkeiten fördert die Umsetzung studentischer
Projekte und bietet Möglichkeiten für Austausch. Wir freuen uns über die Aufmerksamkeit, die durch
„Freiräume Hildesheim“ auf das Thema der Nutzung von leer- und freistehenden Gebäuden in
Hildesheim erzeugt wurde. Der AStA der Uni Hildesheim ist in seiner Funktion als Vertretung der
Studierendenschaft nicht an der Planung und Organisation der Besetzung beteiligt. Jedoch sehen wir
uns als Vertreter*innen der gesamten Studierenden an unserer Uni in der Verantwortung diese
Thematik aufzugreifen und darüber zu diskutieren. Wir wünschen uns, dass diesen Forderungen
raumgegeben wird und mehr frei gestaltbare Räume zur Verfügung gestellt werden. Es ist in unserem
Sinne, dass eine friedvolle Lösung im Dialog aller Beteiligten gefunden wird.
Solidarische Grüße
der AStA Vorsitz der Universität Hildesheim

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taz: Hausbesetzung in Hildesheim: Angespitzte Aktivisten

Hausbesetzung in Hildesheim

Angespitzte Aktivisten

In Hildesheim haben Aktivisten das Bleistifthaus besetzt. Bis Ende des Monats ist die Uni dort Mieter. Danach steht wohl die Räumung bevor.

Piratenflagge mit Buntstiften statt Knochen

Besetzt: Das Bleistifthaus in Hildesheim Foto: Andrea Maestro

HILDESHEIM taz | Die Haustür war unverschlossen. Also spazierten die rund 30 Besetzer einfach durch den Vordereingang hinein ins Bleistifthaus in Hildesheim. Das Gebäude, dessen Fassade ein meterlanger roter Bleistift zu durchbohren scheint, soll abgerissen werden und einem Parkhaus weichen, berichtete die Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Das Bündnis Freiräume Hildesheim will das verhindern. Seit Dienstag in der vergangenen Woche ist das Gebäude zwischen Hildesheimer Finanzamt und Jobcenter besetzt.

An einem Baucontainer vor dem Haus weht eine schwarze Piratenflagge im Wind. Statt Knochen kreuzen sich darauf Buntstifte. Lisa setzt sich mit einem Becher Kaffee in den Schatten. Die 26-Jährige studiert in Hildesheim Gestaltung. „Wir haben einen Ort gesucht, an dem sich Leute frei entfalten können“, sagt sie. Ein selbstverwaltetes Zentrum fehle in Hildesheim. „Es gibt hier sehr viele Studierende, aber sie prägen das Stadtbild nicht“, sagt Lisa. Nach dem Studium zögen die meisten weg. Das Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene sei mau.

Do-it-yourself-Skateanalage im Haus

Noch stehen im Haus viele Räume leer, aber die Aktivisten machen das Bleistifthaus langsam zu ihrem. In der ehemaligen Bibliothek, einem langgezogenen Raum unter dem Dach, riecht es nach Holzspänen. In der Ecke liegen die Reste von Europaletten. Skater haben sich Rampen gebaut.

In einer kleinen Küche wird mit gespendeten Lebensmitteln gekocht. Weil der Keller mit den Duschen abgeschlossen ist, haben die Aktivisten im früheren Männerklo aus einem Schlauch, einer Brause und einem roten Planschbecken selbst eine konstruiert. Abends gibt es auf dem Dach ein Freilichtkino. Alles wird bunter, nach und nach wuchern im Inneren des Gebäudes die Graffitis wie Efeu über die Wände. „Im Moment hat hier jeder den Platz, das zu machen, was er oder sie möchte“, sagt Lisa.

Bisher sieht es so aus, als ob die Besetzer zumindest noch bis Ende des Monats bleiben können. Mieterin ist bis dahin die Uni Hildesheim. Und die hat bisher bei der Polizei keinen Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs gestellt. „Von Seiten der Polizei sind deshalb erst einmal keine Maßnahmen geplant“, sagt ein Polizeisprecher.

Die Uni scheint von den Besetzern jedoch nicht begeistert zu sein. Die Institution stünde in der Tradition der „Kultur für alle“, sagt Sprecherin Isa Lange. Die Räume im Bleistifthaus etwa seien für ein künstlerisch-praktisches Projektsemester über das Jahr 1968 angemietet worden. „Es wäre eine Ironie der Geschichte, wenn durch eine illegale Hausbesetzung die Fortsetzung unseres kulturpolitischen Konzepts künftig nicht mehr möglich wäre, weil uns niemand mehr eine Immobilie vermieten würde.“

Transparent am Bleistifthaus

„Räumt ihr uns aus diesem Haus, suchen wir das nächste aus!“

Zudem habe der Eigentümer des Hauses, ein Wirtschaftsprüfer aus Hannover, der Uni mit Regressforderungen gedroht, „die wir natürlich als öffentliche Einrichtung gegenüber Dritten geltend machen müssen“, sagt Lange.

Der Eigentümer schweigt

Der Eigentümer wollte sich gegenüber der taz nicht zu der Besetzung äußern. Am Haus war er am vergangenen Mittwoch aber schon. Besetzerin Laura war bei dem Treffen dabei. „Er hat gesagt, dass er nicht mehr weiß, ob er ein Parkhaus bauen will“, sagt die 19-Jährige. Er mache gerade neue Pläne. Einzelheiten habe der Eigentümer aber nicht genannt. Einen Zweifel daran gelassen, dass er sie loswerden wolle, habe er nicht.

Eine gewaltsame Räumung wollen die Aktivisten vermeiden. „Aber wir bleiben so lange es möglich ist“, sagt Laura. Die Besetzung ist auch ein Signal an die Stadt Hildesheim: „Wir fordern einen anderen Raum“, sagt Lisa. Gestern nach Redaktionsschluss sollte es ein Treffen mit dem Oberbürgermeister Ingo Meyer (parteilos) geben.

Die Stadt verweist auf Nachfrage der taz darauf, dass es in Hildesheim diverse soziale Angebote gebe: Das Mehrgenerationenhaus sei zum Gemeinschaftshaus umgestaltet worden. Zudem gebe es das Kinder- und Jugendzentrum Oststadt und einen Bürgerraum, den Initiativen und Bürger unentgeltlich mieten könnten, sowie das soziokulturelle Zentrum Kulturfabrik Löseke, das von einem Verein betrieben wird.

Ungeachtet dessen seien mehr Raumkapazitäten wünschenswert, sagt Stadtsprecherin Marion Dobias. Das Bleistifthaus aber stehe nicht zur Diskussion, da es der Stadt nicht gehöre. Zudem mache ein Parkhaus an dem Standort Sinn, um Anlieger zu entlasten.

Lisa hingegen hält die Pläne für wenig zukunftsweisend. „Es muss unattraktiver werden, Auto zu fahren“, sagt sie. Die Stadt solle endlich fahrradfreundlicher werden.

Für den Fall einer Räumung haben die Besetzer schon einen Plan. Er steht auf einem Transparent an der Fassade: „Räumt ihr uns aus diesem Haus, suchen wir das nächste aus!“

Quelle: 27.07.2018 taz

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Dienstag, 31.07.2018

9:00 Frühstück

10:00 Uhr Plenum

17:00 Uhr gemeinsames Kochen

18:00 Uhr Plenum

19:30 Uhr gemeinsames Essen

20:00 Uhr redical M: Antifa – Geschichte & Strategie. Vortrag + Gespräch

22:00 – 01:00 Uhr: 2 Wochen Buntstiftjubiläum! Party mit mehreren DJs

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Radio Tonkuhle: Bleistifthaus-Besetzung dauert schon eine Woche

Seit einer Woche ist das sogenannte Bleistifthaus an der Kaiserstraße jetzt schon besetzt. Die Gruppe hat inzwischen einen Forderungenkatalog verfasst, der an die Stadt Hildesheim und den niedersächsischen Landtag gegangen ist. Von außen sieht man dem Gebäude die Besetzung mittlerweile deutlich an. Plakate und Banner weisen auf die Aktion hin. Passanten kommen mit den Besetzern ins Gespräch. Auch im Inneren hat sich einiges getan. Das Haus verfügt jetzt über eine Gemeinschaftsküche. Abends finden Filmvorführungen statt und ein Hörspielraum zur Entspannung wurde eingerichtete. Es werden Workshops und Vorträge veranstaltet und auch ein Projekt zu Urban Gardening ist entstanden. Aber noch ist nicht klar, wie es mit dem besetzten Haus weiter geht. Für morgen hat Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer zu einem Gespräch ins Rathaus eingeladen.
sk

Quelle: 24.07.2018 Radio Tonkuhle

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Forderungskatalog

Freiräume Hildesheim Forderungskatalog:

Sehr geehrte Damen und Herren der Stadt Hildesheim und des Landtags Niedersachsen, Die Gruppierung „Freiräume Hildesheim“ betreibt schon seit längerer Zeit eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Themengebiet der selbstverwalteten Nutzung von Gebäuden. Dabei ist des Öfteren der Bedarf an Freiräumen in Hildesheim deutlich geworden, welche eine vielfältige Verwendung ermöglichen können.
Wie Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bemerkt haben, findet derzeit eine Besetzung des „Bleistiftgebäudes“ statt. Im Folgenden erfahren Sie unsere Gründe und Forderungen, auf deren Basis die Besetzung stattfindet.

Es existiert ein reales Bedürfnis vieler Nicht-Regierungs-Organisationen, eingetragener Vereine und Initiativen unterschiedlichster Ausrichtung, sich unabhängig, selbstverwaltet und gemeinschaftlich mit politischen, kulturellen und sozialen Themen auseinanderzusetzen und entsprechende Räumlichkeiten zu nutzen.
Genannte Gruppen sind derzeit darauf angewiesen, unangemessen kleine Räume und vergleichsweise hohe Mietpreise auf sich zu nehmen, um bürger*innennahe Projekte anzubieten. Dem gegenüber gibt es zahlreiche leerstehende Gebäude im Stadt- und Landkreis Hildesheim, welche sich als nutzbar erweisen, aber unberührt das Stadtbild prägen, wie auch das sogenannte „Bleistifthaus“, welches seit 2015 ohne praktische Verwendung mitten in der Stadt dem Zahn der Zeit ausgesetzt ist.

Das „Bleistiftgebäude“ (Am Marienfriedhof 1) wäre in dieser Hinsicht ein geeigneter Ort, um unter Berücksichtigung des weitläufigen Erscheinungsbildes all diese Akteure in ihrer Intention der gesellschaftlichen Arbeit realistisch planbar unterzubringen. Dass dieser Schritt finanzielle Aufwendung, personelle Unterstützung und mbaumaßnahmen am Gebäude erfordert, soll nicht verschwiegen werden und ist unserer Gruppe bewusst.
Der Mehrwert einer solchen Einrichtung für die Bürger*innen Hildesheims, vor allem nach der Schließung des „Hauses der Jugend“ (2006) und des ehrgenerationenhauses (2016) steht jedoch nicht zu Debatte. Unser Wunsch nach einer langfristig auf legalem Wege nutzbaren Örtlichkeit entspringt dem Gedanken, dass die abschreckende Kriminalisierung unserer inhaltlichen Vorschläge zum Ausbleiben noch höherer Publikums- und Mitwirkendenzahlen führen könnte. Um unsere Ziele umzusetzen, fordern wir die Bereitstellung des „Bleistifthauses“ bzw. einer angemessenen Alternative. Dabei sind wir offen für Gespräche und hoffen auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.

In Anbetracht der Tatsache, dass Hildesheim sich für die Nominierung als Kulturhauptstadt Europas 2025 beworben hat und stetige Arbeit geleistet wird, um den Evaluationskriterien gerecht zu werden, wollen wir an dieser Stelle betonen, dass das von uns vorgestellte Projekt ebenfalls den Ansprüchen der Auszeichnung entspricht und wir sicher diesbezüglich Ihre Aufmerksamkeit genießen dürften. Künstlerische und kulturelle Projekte, die Erreichung der Gesellschaft und das Streben nach einer langfristigen, umsetzbaren Strategie erfüllen die erwähnten Voraussetzungen und fügen sich stimmig in das Bild von Hildesheim als Kulturhauptstadt 2025 ein.

Die Gemeinschaft, die durch ein solches Gebäude entstehen kann, resultiert darin, dass unzählige Vorhaben realisiert werden können und die Möglichkeit eines angemessenen Ortes für eben diese Pläne von den unterschiedlichen Gruppen wahrgenommen wird.
Dabei ist in unseren Augen die Relevanz der Zugänglichkeit für Einzelpersonen außerhalb der unterstützenden Gruppierungen nicht zu vernachlässigen.
Der Freiraum soll ein öffentlicher Ort sein, an dem Menschen aller gesellschaftlichen Schichten, jeglicher Herkunft und Altersklassen, unabhängig von sexueller Identität und Orientierung willkommen sind. Des Weiteren könnten wir den vorhandenen Lasten- zu einem Personenaufzug umbauen und die Barrierefreiheit und Inklusion sicherstellen.
Ziel dieses Konzeptes ist die Schaffung eines möglichst diskriminierungsfreien Raumes, welcher das freiwillige, gemeinnützige Engagement und die Partizipation aller Bürger*innen gewährleistet.

Konkrete raumbezogene Vorschläge unsererseits wären die Etablierung von Werkstätten, Ausstellungen, Seminarräumen, Veranstaltungsräumen und einem Gäste- bzw. Wohnbereich zur Unterbringung von Besucher*innen des Gebäudes. Letzteres ermöglicht die Gewährleistung kontinuierlicher Verwaltungs- und Haushaltsarbeit und stützt den selbstverwalteten Anspruch des „Bleistifthauses“.
Um die Arbeit der anwesenden Initiativen zu ermöglichen, sind überdies einige Büroräume geplant. Ein weiterer Vorschlag bezieht sich auf die Gründung eines unkommerziellen, auf Partizipation basierenden Cafés, welches ebenfalls als Aufenthaltsraum und Ort für niedrigschwellige Begegnungen genutzt werden kann.

An diesem Ort der Begegnung möchten wir den Austausch von Erfahrungen, Wissen und Meinungen ermöglichen und den Kontakt zwischen Menschen herstellen und aufrechterhalten.
Dafür eignen sich das erwähnte Café und weitere Projekte, wie etwa der „Umsonstladen“, besonders gut, da Solidarität an diesen Stellen des Konzeptes erfahren und gelernt werden kann.

Ein weiteres Anliegen ist die bildende und beratende Funktion des Freiraums. Wissensaustausch und -vermittlung spielt demnach, genau wie Beratungsstellen zu verschiedenen Thematiken, Informationsveranstaltungen, Vorträge, Seminaren und Workshops eine große Rolle für unser Anliegen. Eine Bibliothek mit einem freien Internetzugang soll außerdem den multimedialen Zugriff auf Wissen sichern.

Zahlreiche Projekte kultureller (Foto- und Kunstausstellungen), sozialer (Teilfunktion des Gebäudes als Jugendzentrum) und politischer Art (Kampagnen der anwesenden Gruppierungen, Angebote der politischen Bildung) repräsentieren die Mitwirkenden am Freiraum und spiegeln unsere Prioritäten des gesellschaftlichen, diskurshaltigen Miteinanders wieder.

Zusammenfassend können Sie also vier übergeordnete Ziele festhalten:
1.) Raum für solidarische Begegnungen
2.) Raum für Wissensaustausch und gegenseitige Bildung
3.) Raum für Projekte (soziokulturell, politisch)
4.) Wohnraum

Um diese Ziele zu verfolgen und ein ausführlicheres Konzept des Freiraums „Buntstifthaus“ vorzustellen, sowie unseren Ideen Gehör zu verschaffen, sind wir gerne dazu bereit, ein offenes Gespräch und die kooperative Zusammenarbeit mit Ihnen zu suchen.

Mit freundlichen Grüßen,
Freiräume Hildesheim

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Dienstag 24.07.2018

09:00 Uhr Frühstück

10:00 Uhr Plenum

ab 13 Uhr rebellisches Haareschneiden

16:00 Uhr Mitbring-Kaffee & Kuchen

17:00 Uhr gemeinsames Kochen

18:00 Uhr Plenum

19:30 Uhr gemeinsames Essen

20:00 Uhr Tagesschau

20:30 Uhr Wikinger Schach-Turnier

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Mittwoch 25.07.2018

09:00 Uhr Frühstück

10:00 Uhr Plenum

ab 14:00 Uhr Vernissage „Steppenwolf Ausstellung“

18:00 Uhr Plenum

19:30 Uhr gemeinsames Essen

20:00 Uhr Tagesschau

20:30 Uhr Buena Vista Cine Club

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