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Solidarität ist eine Waffe! Frankfurter Prozesse gegen Antifaschisten – Fortsetzung

ACHTUNG: Der Termin wurde aus Gründen abgesagt. Sobald wir mehr wissen, steht es hier.

Am 23. März 2020 muss sich ein Mitglied des AKU-Wiesbaden wegen angeblicher Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte vor dem Amtsgericht Frankfurt verantworten. Mehrere Teilnehmende des Wiesbadener Bündnisses gegen Rechts wurden nach der friedlich verlaufenen Demo „Solidarität! Gegen den Rechtsruck in Staat und Gesellschaft!“ am 23. März 2019 von der Polizei ins Visier genommen. Hier die aktuelle  Erklärung der Beteiligten des AKU-Wiesbaden.

Wir unterstützen den Aufruf zur solidarischen Prozessbegleitung.

Kommt zum Prozess – Keine*r alleine vor Gericht – Solidarität ist eine Waffe!

ACHTUNG: Der Termin wurde aus Gründen abgesagt. Sobald wir mehr wissen, steht es hier.

Hier nochmal der Link zur ersten Erklärung der Prozessbeteiligten. 

Protest gegen die mörderische Abschottung Europas

Grenzen auf - Leben Retten

Wir unterstützen den Aufruf des Anarchistischen Kollektivs Wiesbaden zum Protest gegen die mörderische Abschottung Europas:

An der türkischen Grenze werden Flüchtende vom griechischem Militär und von Frontex mit Tränengas, Blendgranaten und Wasserwerfern beschossen, zusätzlich rotten sich Rassisten zusammen und greifen Schutzsuchende, Journalist*innen und Mitarbeitende von NGOs an.
Seit Dezember 2018 ist die Stadt Wiesbaden ein „Sicherer Hafen“. Wir fordern ein Ende der Symbolpolitik und sofortige und reale Hilfe für Flüchtende.

Menschenrechte für alle! Gegen die Festung Europa, Erdogan und die Krise der Menschlichkeit! Das Grundrecht auf Asyl verteidigen!  Heute um 18:00 Uhr an der Ringkirche Wiesbaden

Aufruf zur bundesweiten Demonstration in Hanau

Startpunkt: Samstag, 22.02., 14:00 Uhr am Freiheitsplatz Hanau (nähe Westbahnhof). Möglichkeit zur gemeinsamen solidarischen Anreise aus Wiesbaden: 12:09 Uhr, S 9, Gleis 2.

Das Hanauer Initiativenbündnis „Solidarität statt Spaltung“ lädt zur Kundgebung am Freitag und zur Demonstration am Samstag ein:

In der Nacht zum Donnerstag wurden zehn Menschen in Hanau getötet. Viele weitere wurden schwer verletzt.
Wir trauern mit den Familien und Freund*innen um die Opfer dieser rassistischen Morde.
Wir sind wütend, dass so etwas in unserer Stadt passieren konnte.
Wir sind wütend über die rechte Stimmungsmache, die solche Taten möglich macht. 
Wir kämpfen weiter um gleiche soziale Rechte für Alle, gegen jede rassistische Hetze und Ausgrenzung und gegen jede Abschiebung. 
„Die Gesellschaft der Vielen stellt sich dem Rassismus auf der Straße wie auch in den Ämtern entgegen“, betont Newroz Duman von der Initiative und hält fest: „Wir werden diese Menschenverachtung überwinden.“
 
Wir laden dazu ein:
1) am Freitag, 21.2., um 17 Uhr zur Mahnwache und Kundgebung am Heumarkt zu kommen, dem ersten Tatort. Ab 16.30 laden wir am Heumarkt zum Pressegespräch mit FreundInnen der Opfer ein.
2) am Samstag, 22.2., um 14 Uhr zur bundesweiten Demonstration in der Hanauer Innenstadt zu kommen. Genauer Ort wird noch bekannt gegeben.
 
„Die Öffentlichkeit schaut jetzt auf Hanau. Für uns alle heißt es aber: Es ist Zeit für Migrantifa. Überall. Kommt zur bundesweiten Demonstration“ schließt Duman. Wer nicht nach Hanau kommen kann, ist zu gleichzeitigen dezentralen Protesten aufgerufen.
 
Für Presseanfragen: 
Newroz Duman
Telefonnr: +49 176 39907409

weitere Infos… 

Aufruf zur solidarischen Prozessbegleitung

verschoben auf  Mittwoch, 15. Juli 2020, 09:30 Uhr, Saal 0.006

Prozess gegen Antifaschist*in – Aufruf zur solidarischen Begleitung am 08.April 2020 in Wiesbaden

Schon wieder ein Prozess, schon wieder in Wiesbaden. Schon wieder soll das „Recht“ der Rassist*innen und Faschist*innen auf ungestörten und reibungslosen Ablauf ihrer Aufzüge durch die versammlungsrechtliche Kriminalisierung antifaschistischer Proteste durchgesetzt werden.

Was hat sich am 19.01.2019 in der Bahnhofstraße abgespielt? Eine Demonstration in gelben Warnwesten, mit Deutschland-Fahnen und einem Fronttransparent, das Bezüge zu Weltverschwörungstheorien herstellt, lief Richtung Landtag. Schon im Vorfeld hatten die Veranstalter*innen („WirSindVielMehr“) versucht sich ein „überparteiisches“ Image zu geben, im Aufruf wurde appelliert keine offen rechte Symbolik zu zeigen. Als zentraler Anküpfungspunkt wurden die sozialen Forderungen des „Gilet Jaunes“ Aufstandes in Frankreich gewählt. Dass es sich dabei um eine Querfront-Strategie handelt, wurde aus dem Zusammenhang schnell klar. Die überregionale, rassistische Mobilisierung einer gemischten Szene (Frauenbündnis Kandel, Patrioten NRW, Merkel-Muss-Weg /Beweg-Was, etc…) stellt so etwas wie die westdeutsche „Straßenbewegung“ des Rechtsrucks und der AfD-Basis dar, mittels der in enger Einbindung sozialer Medien rassistische Stimmung gegen Geflüchtete und Muslim*as sowie antisemitisch aufgeladenes Verschwörungsdenken geschürt wird. In Wiesbaden ist dieses Spektrum durch die Gruppe „Hand in Hand“ vertreten, die auch als Erste mit gelben Westen durch Wiesbaden lief, parallel zu „Frauenbündnis Kandel“ und anderen Rechten, die dieses Symbol sehr schnell in ihre Demo-Routine übernahmen. Kurz darauf folgten eigene „Gelbwesten“ Demos in Deutschland, die aber anders als in Frankreich vor allem diesem Spektrum dazu dienen sollten ihr rechtes Stigma abzustreifen. Die Mobilisierung der neuen Gruppe „WirSindVielMehr“ bestand dann aus einzelnen Motorradrockern, Kampfsportlern, Identitärer Bewegung und vor allem rassistischen und antisemitischen Internet-Akteur*innen wie „Abendland Deutschland“ oder dem bekannten rechten Influencer Henryk Stöckl, die Demonstrationen für ein weitaus größeres Online-Publikum streamten. In der Anfangszeit wurde diese Mobilisierung von der Lokalpresse nicht als rechtsradikal begriffen. Erst in den nächsten Monaten, mit entschlossenen Gegenaktionen bei jeder neuen Gelbwesten-Demo, mit der Veröffentlichung von immer mehr antifaschistischer Recherchearbeit und mit der Problematisierung in überregionalen Medien änderte sich das. Als „WirSindVielMehr“ sich nicht mehr medial als „überparteiisch“ inszenieren konnte, gab sie ihre Demonstrationen auf.

Es ist daher unsere Verantwortung sich solchen faschistischen Mobilisierungsversuchen entgegenzustellen und ihren Charakter möglichst schon im Keim offenzulegen, bevor sie menschenfeindliche Dynamiken auch lokal verstärken können. Wir MUSSTEN an diesem Tag klar machen, dass dafür in Wiesbaden kein Durchkommen ist. Wie wichtig dies ist, zeigte sich schon an diesem Tag selbst. Henryk Stöckl filmte Passant*innen ab und drohte ihnen, bloß weil sie sich mit unserem Protest solidarisch zeigten. Es wurde noch deutlicher, als abreisende Genoss*innen am Bahnhof von Teilnehmern der rechten „Gelbwesten“ angegriffen wurden und nur wenige Wochen später, als in den Foren dieser Szene, Videos des Wohnhauses und Bilder des Klingelschilds eine*r wiesbadener Antifaschist*in auftauchten.

Es kann keine Kompromisse, keine ausgewogene Debatte, keine öffentliche Abwägung mit rassistischen und antisemitischen Kräften geben, ohne dass dabei die Rechte und die Würde jener Menschen verletzt werden, die durch diese Kräfte in ihrer Freiheit und ihrem Leben bedroht sind.

Da die Staatsanwaltschaft dies anders sieht, kommt es nun zu einem Prozess gegen eine*n der Antifaschist*innen, gegen die nach dem 19.01.2019 Ermittlungen aufgenommen wurden. Gemeint sind dabei wir alle.

Für uns ändert das nichts daran: Antifaschismus bleibt notwendig und legitim.

Kommt zum Prozess, zeigt Solidarität.

Mittwoch, 15.Juli 2020, 09:30 Uhr, Amtsgericht Wiesbaden, Saal 0.006 (könnte sich noch ändern, vorher hier nochmal nach Updates schauen)

 

Solidarität hilft siegen!

Die im November 2019 verurteilten Antifaschist*innen haben die entstandenen Kosten durch zahlreiche Unterstützer*innen stemmen können, hier haben sie noch einen Text dazu verfasst:

Diesen Erfolg nimmt uns niemand: Keiner der verurteilten Antifaschist*innen vom 14.11.2019 muss auch nur einen Cent der Geldstrafe selbst tragen!
Auch wenn wir vier am 14.11.2019 vom Amtsgericht Wiesbaden schuldig gesprochen und zu Geldstrafen verurteilt wurden, mit eurer Unterstützung haben wir die Sache gestemmt.
Viele haben sich im Januar 2018 gesammelt um der AFD den öffentlichen Raum zu nehmen, noch mehr Menschen haben sich der darauf folgenden Repression entgegengestellt.
Einen herzlichen Dank an alle die sich uns gegenüber solidarisch gezeigt haben! Ob in persönlichen Gesten, Videos, Stellungnahmen oder eben Geldspenden:

Dem zu erwartendem Urteil konnten wir alle gelebte Solidarität entgegensetzetn, in unserer Stadt und weit darüber hinaus.

Hier nochmal unsere Stellungnahme nach dem Prozess.

Wir sehen uns bei der nächsten Aktion!