Am kommenden Mittwoch wird in Berlin das Mahnmal für die unter den Nationalsozialisten deportierten und ermordeten Sinit und Roma der Öffentlichkeit übergeben. Vielerorts in Europa werden sie noch heute diskriminiert.
Lange Zeit ging es um die Farbe des Wassers. Es war nicht schwarz genug. Jedenfalls nicht so, wie es sich der israelische Landart-Künstler Dani Karavan für das Berliner Denkmal für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma erdacht hatte.
In dem Brunnen mit einer Größe von 12 Metern Durchmesser symbolisiert die sichtbare Oberfläche des dunklen Wassers den Blick auf einen endlos tiefen Grund. In der Beckenmitte hat der Künstler einen Stein platziert, auf dem eine Rose liegt. Ist diese verwelkt, soll der Stein im Brunnen versinken und sich danach wieder emporheben.Leben, Trauer, Erinnerung, aber auch Besinnlichkeit sollen Reaktionen jener Assoziationskette sein, die Dani Karavan auslösen will. Am kommenden Mittwoch wird der Gedenkort südlich des Reichstags der Öffentlichkeit übergeben, in unmittelbarer Nähe des architektonisch wuchtigen und zugleich filigranen Mahnmals für die ermordeten Juden Europas des amerikanischen Architekten Peter Eisenman. Continue reading Wasser, Stein und Rose
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Roma-Vorsitzender wirft Friedrich Hetze vor
Bundeskanzlerin Merkel weiht heute das Denkmal für den Völkermord an Sinti und Roma ein, aber der Vorsitzende der Betroffenen macht ihr schon vorher die Parade kaputt: Er greift Innenminister Friedrich wegen dessen Parteitagsrede scharf an.
Der Vorsitzende des Zentralrates der Sinti und Roma, Romani Rose, kritisiert Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) wegen dessen Äußerungen zum Asylrecht. Der hatte auf dem CSU-Parteitag Asylanträge von Menschen aus Serbien und Mazedonien als nicht akzeptabel bezeichnet, betroffen sind vor allem Sinti und Roma.
„Das Thema Asylmissbrauch an einer Minderheit wie den Sinti und Roma abzuhandeln, halte ich für mehr als diskriminierend. Da betreibt man ein stückweit Hetze“, sagte Rose der Mittelbayerischen Zeitung. Rose sagte, er hoffe, dass derartige Äußerungen „nicht bereits auf den Bundestagswahlkampf im nächsten Jahr“ gerichtet seien.
Rose: „Jeder Einzelfall muss geprüft werden“
In Mazedonien und Serbien gebe es einen schlimmen Rassismus gegen Sinti und Roma. Das Asylrecht in Deutschland solle Menschen gewährt werden, die aus politischen oder rassischen Gründen verfolgt werden. Jeder Einzelfall müsse geprüft werden, verlangte Rose. Schnellverfahren an den Grenzen durchführen zu wollen, sei „eines Rechtsstaates unwürdig“, kritisierte der Zentralratsvorsitzende.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet heute das Mahnmal für den NS-Völkermord an bis zu 500 000 Sinti und Roma in Berlin. Auch Bundespräsident Joachim Gauck nimmt an der Zeremonie im Tiergarten neben dem Bundestag teil.
Der Entwurf kommt von dem israelischen Künstler Dani Karavan. Er hat eine kreisrunde, schwarze Wasserschale geschaffen, die Symbol für Tod, Vernichtung und neues Leben sein soll. Der Beschluss zur Errichtung fiel schon vor 20 Jahren. Diskussionen mit den Opferverbänden und Schwierigkeiten beim Bau sorgten aber immer wieder für Verzögerungen. Die Betreuung der Gedenkstätte übernimmt die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Quelle: Frankfurter Rundschau
Stand: 24.10.2012
Im Visier der Kriminalisten
Die Verfolgung der Sinti und Roma in Deutschland hat eine lange, traurige Tradition. Die Eröffnung des Denkmals markiert den Abschluss auf dem langen Weg zur Anerkennung.
Im Sommer 1945 irrten Millionen Menschen durch die Trümmerwüsten der deutschen Städte. Unter den Flüchtlingen, Vertriebenen, Ausgebombten, Kriegsgefangenen, ehemaligen Zwangsarbeitern und Konzentrationslagerhäftlingen waren die etwa 5 000 deutschen Sinti und Roma, die nach Deportationen und Konzentrationslagerhaft zurückkehrten, nur eine Minderheit.
Anteil an ihrem erlittenen Unrecht nahm kaum jemand. Statt Hilfe bei der Suche nach ihren Angehörigen und neuen Lebensperspektiven erfuhren sie von der örtlichen Bevölkerung und den Behörden vielfach Misstrauen und Ablehnung. Um dem „Zigeunerunwesen“ Herr zu werden, wandten sich Stadtverordnete und Bürgermeister an die Polizei – jene Institution, die für die erbarmungslose Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma verantwortlich war.
Sinti und Roma zu erfassen und einem Sonderrecht zu unterwerfen, war keine nationalsozialistische Erfindung. Bereits 1899 hatte die Polizei in München einen „Zigeunernachrichtendienst“ eingerichtet. Mit Fingerabdruckkarteien und Fotografien sollten alle Zigeuner registriert werden. Die Erfassung, so der Jurist und Polizeipräsident Alfred Dillmann, gewähre ein effektives Vorgehen gegen die kriminelle Veranlagung dieser Gruppen. Continue reading Im Visier der Kriminalisten
Der ewige Mahner
Seit Jahrzehnten kämpft Romani Rose um die Anerkennung und Rechte der Sinti und Roma in Deutschland. Jetzt wird in Berlin ein Denkmal eingeweiht, das an seine von den Nazis ermordeten Vorfahren erinnern soll.
Am Ende seines Rundgangs begegnet Romani Rose sich selbst. Die Ausstellung, die sich dem Leid der Sinti und Roma widmet, erzählt auch von der Bürgerrechtsarbeit der Minderheit. Auf einem der Fotos ist Rose bei einer Demonstration in den Siebzigerjahren zu sehen, auf einem anderen sitzt er 1982 Kanzler Helmut Schmidt bei Verhandlungen gegenüber. Daneben posiert Rose mit Willy Brandt, spricht mit Roman Herzog oder grüßt Johannes Paul II. Äußerlich scheint sich Rose, der seit 1982 dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma vorsteht, kaum verändert zu haben.
Was in seinem schmalen Gesicht besonders auffällt, sind die dunklen Augenringe und der distanziert wirkende Blick. Selbst wenn er lächelt, sieht er nicht fröhlich aus. Wer Romani Rose so sieht, könnte ihn für einen schwermütigen Menschen halten. Aber wie soll einer auch aussehen, der ständig vom Leid seiner Leute sprechen muss? Continue reading Der ewige Mahner
„Die Erinnerungsarbeit ist jung“
GEDENKEN Kommende Woche wird in Berlin ein Sinti-und-Roma-Mahnmal eingeweiht. Marian Luca vom Roma-Zentralrat fordert, die NS-Erinnerung mit aktueller Unterstützung für Europas Roma zu verbinden
taz: Herr Luca, der Bau eines Mahnmals für die Sinti und Roma hat sich unter anderem wegen des Streits um die Inschrift „Zigeuner“ oder „Sinti und Roma“ verzögert. Warum war das dem Zentralrat so wichtig?
Marian Luca: „Zigeuner“ war doch die Brandmarke der Nazis, und mit dieser Propagandasprache wurde der Massenmord begründet. Dieser Begriff steht für den massiven und schmerzhaften Bruch in unserer Identitätsgeschichte. Auch wurde das Wort „Zigeuner“ im Deutschland nach 1945 nur noch in diskriminierender Absicht verwendet. Ein Mahnmal mit dieser alleinigen Inschrift ist undenkbar. Continue reading „Die Erinnerungsarbeit ist jung“
Asylbewerber kommen nach Essen – Anwohner protestieren
Am Mittwoch kommen die ersten Roma im Essener Stadtteil Bedingrade an. Sozialdezernent Peter Renzel beruhigt: Die Bleibe in der Turnhalle sei keine dauerhafte Unterkunft. Die „Antifa“ wirft Bürgern, die gegen die Unterbringung protestieren wollen, Rassismus vor.
Heute sollen die ersten der bis zu 60 Asylbewerber in der Turnhalle des ehemaligen Schulzentrums Bedingrade an der Lohstraße ankommen – nur übergangsweise, wie Sozialdezernent Peter Renzel gestern unterstrich. Bis zum 31. Oktober, so sei es vereinbart, sollen die Menschen – im Wesentlichen Roma aus Serbien und Mazedonien – Bedingrade wieder verlassen haben. Doch ob diese Nachricht die aufgebrachten Nachbarn vor Ort beruhigen kann, ist zweifelhaft.
Gestern waren Bürger in den Straßen unterwegs, um Unterschriften gegen die Unterbringung zu sammeln. Gleichzeitig hat sich die „Anitfa Essen“, die sich den Aylbewerbern sehr verbunden weiß, rüde zu Wort gemeldet: „Anwohner und Lokalpolitiker betreiben rassistische Stimmungsmache gegen die neue Flüchtlingsunterkunft, heißt es in einer Mitteilung. Continue reading Asylbewerber kommen nach Essen – Anwohner protestieren
Innenminister heizt Flüchtlingsdebatte an – Keine Chance auf Asyl
Einen „zunehmenden Asylmissbrauch“ sieht Innenminister Friedrich. Doch die realen Zahlen sind weit weniger dramatisch. Zum Beispiel in Köln.
Die Turnhalle am Reitweg im Kölner Stadtteil Deutz ist umzäunt von Stacheldraht. Vier Männer und eine Frau kauern vor dem Eingang im Nieselregen und rauchen. Sie sehen ärmlich aus. Und traurig. Sie anzusprechen ist nicht möglich: Ein privater Wachdienst sichert das Gelände. Er lasse nur Bedienstete der Stadt und Menschen mit einer speziellen Genehmigung durch, sagt der bullige Wachmann in freundlichem, aber bestimmtem Ton. Und „Personen mit einem Asylausweis um den Hals“.
Rund 200 Flüchtlinge befinden sich derzeit in der Sporthalle des Deutzer Berufskollegs, die die Stadt als Notunterkunft bereitgestellt hat. Die meisten von ihnen sind Roma aus Serbien und Mazedonien. Nach Köln sind sie Ende vergangener Woche gebracht worden, weil die Erstaufnahmeeinrichtungen Nordrhein-Westfalens in Dortmund und Bielefeld überfüllt sind. Auch die Durchgangseinrichtungen in Hemer und Schöppingen platzen aus allen Nähten. Continue reading Innenminister heizt Flüchtlingsdebatte an – Keine Chance auf Asyl
Missbrauchsdebatte schürt Rassismus
Ein Großteil der Flüchtlinge aus Serbien und Mazedonien sind Angehörige der Roma-Minderheit. Diese werden in ihren Herkunftsländern massiv diskriminiert.
Die aktuelle Debatte um Asylsuchende aus Serbien und Mazedonien geht einher mit einer pauschalen Denunziation von Roma. So redet der deutsche Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich von „Asylmissbrauch“ und fordert die Einschränkung der Visafreiheit für Serbien und Mazedonien. Sekundiert wird diese pauschale Diskreditierung der Asylsuchenden von zahlreichen Landesinnenministern, die Asylschnellverfahren, Leistungskürzungen und ähnliches fordern.
PRO ASYL unterstützt die heutige Erklärung mehrerer Roma-Organisationen über die Situation von Roma in den Herkunftsländern, die heute veröffentlicht wurde. Darin fordern die Organisationen ein Ende der Hetze gegenüber Roma. Zudem dürfen Roma aus dem ehemaligen Jugoslawien nicht vom Recht auf Asyl ausgeschlossen werden. Sie haben ein Recht auf eine Einzelfallprüfung.
Die Situation der Roma in Serbien und Mazedonien ist äußerst prekär. Nach Aussagen der serbischen Regierung (2008) leben circa 60 Prozent der geschätzten 450 000 Roma in Serbien in unsicheren und unhygienischen Lebensverhältnissen; 30 Prozent haben keinen Zugang zu Trinkwasser; 70 Prozent keinen Zugang zur Kanalisation. Studien belegen, dass Romakinder in Sonderschulen mit einem Anteil von mehr als 30 Prozent deutlich überrepräsentiert sind. Umfragen zufolge gelten sie als die meist diskriminierte Bevölkerungsgruppe in Serbien, eine Diskriminierung, die sich insbesondere im Zugang zum Arbeitsmarkt deutlich macht.
Auch die EU-Kommission stellt fest, dass Roma in allen Balkanstaaten einer umfassenden Diskriminierung ausgesetzt sind, die sie an der Ausübung grundlegender Rechte wie beispielsweise dem Zugang zu Bildung und Ausbildung, Gesundheitsversorgung und Arbeitsmarkt hindert.
Eine solche umfassende Diskriminierung und soziale Ausgrenzung kann durchaus zur Schutzgewährung führen. Das oberste Asylgericht in Frankreich hat im November 2011 entschieden, dass die Lebensverhältnisse der Roma in Serbien menschenunwürdig sind und ihnen deshalb ein Schutzstatus gewährt werden muss. Das nun geforderte Schnellverfahren ist inakzeptabel: In einem fairen Verfahren muss die Situation im Einzelfall geklärt werden.
PRO ASYL kritisiert die aktuellen Äußerungen der Innenminister gegenüber Roma als Stimmungsmache auf dem Rücken der Betroffenen und fordert die Rückkehr zu einer sachlichen Debatte.
Zahlreiche EU-Berichte und Berichte von Menschenrechtsorganisationen beleuchten die Lage der Roma in Serbien und Mazedonien:
Weiterführende Links und Quelle: Pro Asyl
Stand: 15.10.2012
»Rassistische Hetze«
Flüchtlingsorganisationen prangern Kampagne gegen Roma anMigrantenorganisationen kritisieren eine neuerliche Welle »rassistischer Hetze« gegen Flüchtlinge. Die Kampagne werde maßgeblich von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und seinem niedersächsischen Amtskollegen Uwe Schünemann (CDU) getragen, heißt es in einer gestern veröffentlichten Erklärung. Leidtragende seien vor allem Roma aus Serbien und Mazedonien.
Friedrich hatte in der Bild-Zeitung angekündigt, die Asylverfahren beschleunigen und die Visumpflicht für Serben und Mazedonier rasch wieder einführen zu wollen. Damit reagierte er auf die wachsende Zahl von Asylbewerbern aus diesen beiden Ländern. Friedrich sprach von Asylmißbrauch, weil die Betroffenen wüßten, daß sie kaum Chancen auf Anerkennung in Deutschland hätten. »Da liegt die Vermutung nahe, daß sie eher aus wirtschaftlichen Gründen kommen und nicht, weil sie Schutz vor Verfolgung suchen.«
Auch Schünemann warf Asylbewerbern aus Serbien und Mazedonien Mißbrauch des Asylrechts vor. Bei dieser Gruppe gebe es einen »100prozentigen Mißbrauch des Asylrechts und von Sozialleistungen«, da die Anerkennungsquote null betrage, sagte der CDU-Politiker der Bild am Sonntag: »Viele sagen bei der Aufnahme ganz offen, daß sie nach Deutschland kommen, weil sie gehört haben, daß es hier jetzt mehr Geld gibt.«
Schünemann meinte wahrheitswidrig, die Aufnahmelager in ganz Deutschland seien bereits jetzt überfüllt. Die Bundesregierung müsse dafür sorgen, daß die Asylverfahren bei offensichtlichem Mißbrauch innerhalb von 30 Tagen gerichtsfest abgeschlossen würden.
Offensichtlicher Mißbrauch? Ende August stellte die EU-Kommission in ihrem dritten Bericht zur Visa-Liberalisierung erneut fest, daß die Roma in allen Balkanstaaten einer umfassenden Diskriminierung ausgesetzt sind, die sie an der Ausübung grundlegender Rechte wie beispielsweise dem Zugang zu Bildung und Ausbildung, Gesundheitsversorgung und Arbeitsmarkt hindert. Continue reading »Rassistische Hetze«
Antiziganistisch verzerrte Wahrnehmung und Wirklichkeit – ein Lehrstück aus der „Leipziger Volkszeitung“
Das Gegenteil von gut ist manchmal auch „gut gewollt“. Das illustriert eindrücklich der Artikel „Zwischen Nobelkarosse und Camper“ aus der Feder von Drago Bock, der am 14.07.2009 in der „Leipziger Volkszeitung“ erschienen ist.
Eine Gruppe Roma aus Spanien macht offenbar regelmäßig Halt auf dem Festplatz in Wurzen. Dass war für den Journalisten Drago Bock Anlass einmal vorbeizuschauen. Nicht Anlass, sondern der Grund für sein schiefes Porträt der Campierenden, war aber offenbar die Suche nach der Bestätigung seiner Klischees. Über Roma bzw. dieser Gruppe zugeordneten Menschen existieren seit Jahrhunderten Klischees und Vorurteile, die wenig bis gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Diese „Zigeuner-Bilder“ legen sich über die Wahrnehmung und verformen sie. Der Rassismus gegen Roma, der auch als Antiziganismus bezeichnet wird, besteht nicht nur aus Ablehnung und Anfeindung, sondern auch aus solchen „Zigeuner-Bilder“, die zum Teil erst einmal nicht direkt negativ sind.
Der Journalist gibt gleich zu Anfang als eine Art Bürgeranwalt die Beschwerden eines Teils der Anwohnerschaft wieder. Die Roma hätten den Wald als Toilette verwendet („Schamlos hätten dort die Roma ihr Geschäft verrichtet.“). Es wird nicht hinterfragt, ob das stimmt bzw. ob überhaupt die Roma-Gruppe dafür verantwortlich ist. Diese Klagen sind für ihn der Grund einmal bei dem Lager vorbeizuschauen. Hier wird er freundlich empfangen und ein Camp-Mitglied erklärt, dass sie auf eigene Kosten einen Müllcontainer von der Stadt bestellt haben.
Statt einmal nach dem Leben der Roma und der individuellen Lebensgeschichte zu fragen, ist der Journalist verwundert über den scheinbaren Reichtum, dem er begegnet („Auch er trägt eine
Rolex-Uhr am Handgelenk.“). Obwohl die Gesprächspartner den ersten Eindruck korrigieren, so liest man in der Berichterstattung doch deutlich Zweifel aus dem Bericht. Die Rolex ist „Keine echte, wie er sagt.“. Das „wie er sagt“, illustriert aber deutlich den Zweifel.
Offenbar ist Drago Bock durch die Wirklichkeit an die Grenzen des Klischees vom „dreckigen Zigeuner“ gestoßen und ersetzt das durch ein anderes Klischee, nämlich das vom durch unlautere Mittel zu Reichtum gelangten „Zigeuner“, die über „schnittige Limousinen“ und Rolex-Uhren verfügen. Continue reading Antiziganistisch verzerrte Wahrnehmung und Wirklichkeit – ein Lehrstück aus der „Leipziger Volkszeitung“