Unser vorletzter Beitrag zum Thema „Umweltpolitik“ der AfD befasst sich mit den Vorstellungen der Partei zum Jagdrecht.
Am Montag geht es mit den Vorstellungen von Rollenbildern weiter.
Wir treten für eine Aufnahme des Wolfes, des Kormorans und weiterer geschützter Tiere in das Landesjagdrecht ein. Einen Zwang zur Verwendung bleifreier Munition bei der Jagd lehnen wir ab, um ein waidgerechtes Erlegen der Tiere zu gewährleisten.
AfD-MV Wahlprogramm zur Landtagswahl 2016
(Seite 11)
Subtext:
Der Wolf und der Komoran sollen nicht zu den geschützten Tieren gehören und bleihaltige Munition soll nicht verboten werden
Unsere Meinung dazu:
Jedes Jahr sterben zahlreiche Seeadler an einer Bleivergiftung, da sie beispielsweise die Innereien von mit Bleimunition geschossenen Rehen und Wildschweinen fressen. Auch für den Menschen ist Blei gesundheitsgefährdend, es schädigt das Nervensystem und die Nieren und wird als krebserregend eingestuft. Es existieren bereits heute bleifreie Geschosse, die im Vergleich zu bleihaltiger Munition eine ebenso sichere Tötungswirkung im Sinne des Tierschutzes erzielen. Vielerorts ist bleifreie Munition schon jetzt vorgeschrieben, ein Beharren auf der Verwendung von bleihaltiger Munition zeigt nur das reaktionäre Denken der AfD. Mit der Aufnahme des Kormorans und des Wolfes in das Landesjagdrecht möchte die AFD besonders bei Fischer_innen bzw. Landwirt_innen punkten, da diese aus naheliegenden Gründen die Aufnahme dieser Tiere ins Jagdgesetz fordern. Beide Tierarten waren aufgrund starker Bejagung beinahe ausgerottet. Nur durch Verbote und Umweltschutz erholten sich die Populationen und sie siedeln sich langsam wieder an. Wichtig ist es, diese Populationen zu beobachten und nicht gegen sie zu arbeiten. Eine Bejagung des Wolfes, weil er eine Gefährdung des Menschen darstellt, gehört in das Reich der Märchen. Wenn Nutztierbestände vom Wolf angegriffen werden, müssen vernünftige Förderungen her, damit Landwirt_innen das Vieh schützen können und im Fall eines Verrisses den Schaden ersetzt bekommen. In den letzten 15 Jahren gab es keine Angriffe des Wolfes auf den Menschen und auch begründete Nachweise für einen wirtschaftlichen Schaden der Fischbestände durch den Kormoran konnten bisher nicht erbracht werden.