Category Archives: Beiträge auf Deutsch

Tschechien bildet Sondereinheit gegen Roma-Gewalt

Mehrere Übergriffe von Roma sorgen im deutsch-tschechischen Grenzgebiet für eine immer angespanntere Lage. Nun soll eine Sondereinheit der Polizei gebildet werden.

Nach mehreren Übergriffen von Angehörigen der Roma in Städten an der Grenze zu Deutschland hat Tschechiens Innenminister Jan Kubice die Bildung einer Sondereinheit der Polizei angekündigt. Die Kontrolle in der Region sei außer Kontrolle geraten und die Einheit müsse „um jeden Preis“ gebildet werden, sagte Kubice vor Journalisten.

In der Region ist die Lage seit zwei rassistisch motivierten Übergriffen von Roma im August stark angespannt. Der neuen Spezialeinheit sollen laut dem tschechischen Polizeichef Petr Lessy 200 Beamte angehören. Continue reading Tschechien bildet Sondereinheit gegen Roma-Gewalt

In Rumburk kam es zum Konflikt zwischen Demonstranten und Polizisten

Im nordböhmischen Rumburk, wo am Freitag demonstriert wurde, war es am Samstag ruhig.

Die Demonstration im nordböhmischen Rumburk / Rumburg endete am Freitagabend mit einem Konflikt zwischen den Demonstranten und der Polizei. Im Schluckenauer Zipfel fanden am Freitag zwei Demonstrationen statt, mit denen die Bewohner auf die Probleme mit der Kriminalität aufmerksam machen wollten. Bei der Demonstration in Varnsdorf, an der rund 200 Menschen teilnahmen, kam es zu keinen Ausschreitungen. In Rumburk / Rumburg nahmen an der Protestkundgebung rund 1500 Menschen teil. Die Demonstranten zogen durch die Stadt. Einige von ihnen beschädigten den Zaun bei einem von den Roma bewohnten Haus und fingen an, das Haus mit Äpfeln zu bewerfen. Die Ordnungspolizei griff ein, fünf Leute wurden festgenommen. Unter den Verhafteten war auch einer der Männer, die am vergangenen Sonntag von einer Gruppe von Roma überfallen wurden. Alle fünf Festgenommenen wurden inzwischen freigelassen.

In Rumburk und Umgebung leben viele Roma, von denen einige am Sonntag mit einem brutalen Überfall auf eine Gruppe von jungen Menschen für viel Unruhe gesorgt haben. Die Polizei hatte 200 zusätzliche Kräfte in die Region geschickt.

Quelle: Romove
Stand: 27.08.2011

Aktuelle Nachrichten zu Abschiebungen in den Kosovo

26. August 2011

Neue UNICEF-Studie dokumentiert die verzweifelte Lage abgeschobener Roma-Kinder im Kosovo
Roma-Kindern, die aus Deutschland und anderen europäischen Ländern in den Kosovo abgeschoben wurden, bleiben dort weiterhin elementare Rechte vorenthalten. Dies ist Ergebnis einer neuen UNICEF-Studie, bei der Forscher rund 200 im vergangenen Jahr zurückgeführte Familien der Roma, Ashkali und Kosovo-Ägypter sowie Mitarbeiter kosovarischer Behörden ausführlich befragt haben. Danach gehen drei von vier der betroffenen schulpflichtigen Kinder nicht zur Schule. Die meisten von ihnen sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Sie leben jetzt mit ihren Familien in extremer Armut am Rande der Gesellschaft.

http://www.roma-kosovoinfo.com/index.php?option=com_content&task=view&id=276&Itemid=1

5. August 2011

Baden-Württemberg: Roma-Abschiebungen nach Kosovo gestoppt
Baden-Württemberg hat die Abschiebung von Roma in das Kosovo und nach Serbien vorerst gestoppt. „Die Lage dort ist besonders für Roma unsicher“, sagte der Sprecher von Innenminister Lothar Gall (SPD). Eine Delegation des Petitionsausschusses will sich nun bei einer Reise im Herbst über die Lage der Minderheiten informieren. Erst danach solle über den Verbleib der Roma-Flüchtlinge entschieden werden.

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Sich nicht mehr schämen müssen

AUFKLÄRUNG Roma erleben Ablehnung durch Deutsche und durch andere Einwanderer. Mit einem Informationszentrum wollen Berliner Roma nun selbst Vorurteile abbauen.

Ein Satz bleibt ganz besonders hängen aus der kurzen Eröffnungsansprache, die Milan Pavlovic hält: „Wir wollen, dass unsere Kinder sich nicht mehr schämen müssen, Roma zu sein“, sagt der künftige Geschäftsführer des Rroma Informations Centrums.

Elf und sieben Jahre alt sind seine beiden Kinder, Pavlovic ist 35. Und sie alle kennen das Phänomen: Dass, wer in der Schule oder im Beruf Anerkennung haben will, lieber nicht zugibt, Roma zu sein, habe sich in den letzten Generationen nicht geändert, sagt Pavlovic. „Das schmerzt und verletzt uns.“ Continue reading Sich nicht mehr schämen müssen

Primitiver Rassismus im Wörterbuch

Eine Neuauflage des Bedeutungswörterbuchs der rumänischen Sprache enthält rassistische und antisemitische Definitionen. Jüdische und Roma-Organisationen sind entsetzt.

Eine Neuauflage des Bedeutungswörterbuchs der rumänischen Sprache hat in Bukarest heftige Debatten ausgelöst. In dem Lexikon, das unter der Schirmherrschaft der Rumänischen Akademie herausgegeben wird, findet sich neben der neutralen Bezeichnung für Juden (evreu) auch der pejorative Begriff „jidan“. Allerdings wird die Bezeichnung „jidan“, die als rassistisches Schimpfwort gilt, als „familiärer Begriff“ definiert.

Dies steht im Gegensatz zu früheren Ausgaben des Werks, das als normativer Leitfaden für den korrekten Gebrauch der rumänischen Gegenwartssprache gilt. Das Zentrum zur Bekämpfung des Antisemitismus in Rumänien, (Center for Monitoring and Combating Anti-Semitism, MCA) reagierte promt. Dessen Leiter Maximilian Katz forderte die Akademie in einem Brief auf, die herabwürdigende Bezeichnung von Juden zu ändern. Continue reading Primitiver Rassismus im Wörterbuch

Gerhard Merz (SPD): Wetzlar Kurier verlässt erneut Pfad des demokratisch Legitimen

Als „eindeutig diskriminierend“ hat der integrationspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Gerhard Merz die Berichterstattung des Wetzlar Kuriers über in Berlin lebende Roma bezeichnet. „Nicht genug damit, dass das Anzeigenblatt, deren Chefredakteur ja der hessische CDU-Abgeordnete Hans Jürgen Irmer ist, ein sehr einseitiges und negatives Bild der in Berlin lebenden Roma zeichnet. Die Wortwahl des Artikels ist darüber hinaus auch unerträglich“, sagte Merz am Mittwoch in Wiesbaden. Der sich nicht zu erkennen gebende Verfasser spricht darin etwa davon, dass dem Berliner Senat der Wille dazu fehle, das „Zigeunerproblem“ zu lösen.

„Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes ist für diesen Artikel ist der Chefredakteur des Blattes, Hans Jürgen Irmer. Er verlässt mit dieser Formulierung eindeutig den Pfad des demokratisch Legitimen und lehnt sich an einen Sprachstil an, der an die braune Geschichte Deutschlands erinnert“, so Merz. „Irmer macht damit einmal mehr keinen Hehl daraus, wes Geistes Kind er ist“, sagte der Gießener SPD-Abgeordnete. Er forderte die CDU-Fraktion auf, sich umgehend von derlei Hetzgeschmiere zu distanzieren. „So etwas darf eine sich der demokratischen Grundordnung verschriebene Partei nicht akzeptieren.“

Hans Jürgen Irmer war bereits in der Vergangenheit mehrfach durch anti-islamische und fremdenfeindliche Ausfälle aufgefallen.

Quelle: SPD Landtagsfraktion Hessen
Stand: 10.08.2011

Irmer-Zeitung bezeichnet Roma in Berlin als “Zigeunerproblem”

Der „Wetzlar Kurier“ sorgt erneut für Aufregung. In einer aktuellen Ausgabe werden die Roma in Berlin als „Zigeunerproblem“ bezeichnet. Brisant: Herausgeber ist der CDU-Landtagsabgeordneter Hans-Jürgen Irmer. SPD und Linke fordern nun Konsequenzen.

Der „Wetzlar Kurier“, ein Anzeigenblatt mit einer Auflage von über 100 000, wird kostenlos an private Haushalte in Hessen verteilt. Soweit alles normal, wenn das Blatt nicht in immer wieder mit antimuslimischen und ausländerfeindlichen Parolen und Inhalten von sich reden machen würde.

Schlagzeilen wie „Siegeszug des Islam geht über die Kreissäle“, „Verschärfte Überwachung von Moscheen gefordert“, „Islamischer Religionsunterricht ist das Einfallstor für die Fundamentalisten“, „Für Europa, gegen Eurabien“, „Die schleichende Islamisierung Deutschlands und Europas ist im vollen Gange“ scheinen für den Herausgeber kein Problem zu sein. Brisant dabei ist, dass dieser kein Geringerer ist, als der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher der hessischen CDU, Hans-Jürgen Irmer. Continue reading Irmer-Zeitung bezeichnet Roma in Berlin als “Zigeunerproblem”

„Diese Leute sollen woanders hingehen“

Marseille will Roma loswerden. Gegend um Lagerplatz ist zum Problemviertel geworden.
Vor einem Jahr hielt Präsident Sarkozy seine Brandrede gegen Dealer, Immigranten und Roma
Heute versucht er, den Rechten mit seiner Symbolpolitik weniger in die Hände zu spielen

In Marseille sorgt ein Roma-Lager für politischen Zündstoff. Die Stadt hat einen Erlass verabschiedet, um mehr als 90 Roma auszuweisen, die seit Wochen auf einer Grünfläche vor der Porte d’Aix kampieren. Der Triumpfbogen ist eines der Wahrzeichen von Marseille und markiert den Ortseingang, wenn man sich von Aix en Provence nähert. Auf der Fläche hatten sich im Juli dieses Jahres Dutzende Roma niedergelassen, die zuvor aus anderen Lagerstätten vertrieben worden waren. Sie hausten unter Bedingungen, die extrem „unwürdig, prekär, unsicher und unhygienisch“ seien, findet der konservative Bürgermeister Marseilles, Jean-Claude Gaudin. Da die Besetzung der städtischen Fläche geeignet sei, „die öffentliche Ordnung schwer zu beeinträchtigen“, und die Lage sich täglich verschlechtere, ordne die Stadt die unverzügliche Räumung der Grünflächen und anderer öffentlicher Flächen an der Porte d’Aix an, erklärte Gaudin. „Von diesen Leuten da gibt es in dieser Stadt zu viele, wir wünschen, dass sie woanders hingehen.“ Continue reading „Diese Leute sollen woanders hingehen“

Gall stoppt Abschiebung von Roma ins Kosovo

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) hat die Abschiebung von Roma in das Kosovo und nach Serbien gestoppt. Sein Sprecher sagte am Donnerstag auf Anfrage, dass wegen des wieder aufgeflammten Kosovo-Konflikts Roma nicht mehr abgeschoben werden.

«Die Lage dort ist besonders für Roma unsicher», sagte der Sprecher von Gall. Eine Delegation des Petitionsausschusses wolle sich bei einer Reise in die Region über die Lebenssituation von Minderheiten informieren. Nach abschließender Bewertung der für den Herbst geplanten Reise solle über den weiteren Aufenthalt der Roma-Flüchtlinge entschieden werden. In Baden-Württemberg leben nach Angaben des Innenministeriums derzeit rund 1200 geduldete Roma.

Die Diakonie Baden-Württemberg begrüßte den Abschiebestopp. Sie plädiert für ein dauerhaftes humanitäres Bleiberecht für Minderheitsangehörige aus dem Kosovo. Die aktuellen Auseinandersetzungen im Norden des Kosovo zeigten, wie prekär die Sicherheitslage des jungen Staates noch immer sei.

Quelle: Südwest Presse
Stand: 04.08.2011

Brandanschlag auf Roma-Haus

Unbekannte haben Montagnacht das Wohnhaus einer Leverkusener Roma-Familie mit Molotow-Cocktails in Brand gesteckt. Die 19 Bewohner retteten sich unverletzt ins Freie. Zeugen vermuten Rechtsradikale hinter der Tat.

Ermittler des Landeskriminalamtes bahnen sich ihren Weg durch die verkohlten Überreste der Wohnung von Familie Goman. Die Täfelchen der Spurensicherung stehen zwischen schwarz verbrannten Möbelstücken. Das Erdgeschoss des vierstöckigen Gebäudes im Leverkusener Stadtteil Wiesdorf ist unbewohnbar. Mehrere Molotow-Cocktails durchschlugen knapp zwölf Stunden zuvor die Scheiben der Wohnung und verwandelten die angrenzenden Zimmer in ein Flammenmeer. Dass niemand verletzt wurde, ist die einzige positive Nachricht in einer für die 19 Hausbewohner und Nachbarn schrecklichen Nacht.

Neun Personen – darunter mehrere Kinder im Alter zwischen zwei und 16 Jahren – waren zum Zeitpunkt der Brandstiftung in der Wohnung. „Wir saßen noch im Wohnzimmer, als meine Frau draußen zwei Gestalten bemerkte. Plötzlich knallte es im Nebenzimmer, und dann stand alles in Flammen“, fasst Olli Goman die Ereignisse zusammen. Um 0.20 Uhr alarmierte er den Notruf, trommelte die übrige Familie zusammen, gemeinsam stürmten sie auf die Straße. Continue reading Brandanschlag auf Roma-Haus