Randale nach Rockkonzert auf der Gedenkstätte

„Sachbeschädigung nahe der Gedenkstätte Buchenwald“ teilte die Polizei der TLZ nach einem Rockkonzert am 14. März mit. Doch es war mehr als das. Über die Hintergründe der Ausschreitungen informiert Thomas Hofmann, Leiter der Gedenkstätte Buchenwald. Etwa 30 der zum Rockkonzert angereisten Jugendlichen aus der rechtsextremen Szene stürmten danach unter lauten „Sieg Heil“-Rufen in eine Filmvorführung der Gedenkstätte, so dass Busucher, darunter auch ausländische Gäste verstört und verängstigt das Kino verließen. Im Museum und im Krematorium wurden Aufkleber mit Aufschriften wie „Ausländer raus“ hinterlassen, auch das Besucherbuch wurde beschmiert. Selbst die Blumen im Krematorium bleiben nicht verschohnt; zerpflückt wurden sie – wie auch die zerrissene Besucherordnung – auf dem Fußboden verstreut und zertreten. Unter Polizeigeleit verließen die Jugendlichen die Gedenkstätte. Hofmann: „In der Presse wurde von Sachbeschädigung nager der Gedenkstätte Buchenwald gesprochen. Diese Meldung ist korrekt. Aber sie ist zu ergänzen. Hier wurde mehr als nur „sach“beschädigt.“

Quelle: TLZ vom 15.5.1992: „Ausschreitungen in Buchenwald“