Nazis ziehen durch die Stadt

Mehrere randalierende Skinheads wurden in der letzten Woche festgenommen. In einem Linienbus versuchten drei junge Männer eine Schlägerei mit einem Ausländer, der von seiner deutschen Freundin begleitet wurde, zu provozieren. Der Farbige wollte einer Konfrontation aus dem Weg gehen und stieg mit seiner Begleiterin aus. Die drei Rowdys folgten ihm und griffen ihn tätlich an. Eine VP-Streife wurde verständigt und nahm die drei Männer fest, die erst wenige Tage zuvor aus der Haft entlassen worden waren. Die Täter sind geständig, sie gehören der Skinheadszene an. Ebenfalls drei Rowdys wurden im Jugendclubhaus gegen fünf Studenten, drei Jungen und zwei Mädchen, wegen deren „ungarischer Kleidung“ tätlich. Die jungen Leute wollten die aufgezwungene Schlägerei vermeiden und verließen das Haus Richtung Theaterplatz. Doch bereits am „Goethe-Café“ hatten sie die drei Männer wieder gestellt. Vor dem Studentenclub „Schützengasse“ schlugen die drei Rowdys wieder auf ihre Opfer ein, eine VP-Streife verhinderte Schlimmeres. Die drei Schläger wurden inhaftiert. Sie bekennen sich ebenfalls dazu, Skinheads zu sein, einer bezeichnete sich selbst als Fascho.

 

Quelle: TLZ vom 30.1.1990: „Skinheads auf Nummer sicher“