Die zehn Teilnehmer eines Sommercamps der rechtsextremistischen Wiking-Jugend die am Samstagmorgen von VS und Polizei in Gewahrsam genommen wurden, sind wieder auf freien Fuß. Die Staatsanwaltschaft habe keine Haftanträge gestellt, sagte ein Polizeisprecher gestern. Bei einigen Hausdurchsuchungen der aus Thüringen stammenden Teilnehmer sei Munition gefunden worden. Für das Lager selbst habe eine Zeltgenehmigung vorgelegen. Die Tatverdächtigen hatten laut Innenministerium in einem streng abgeschirmten Lager in der Nähe von Buchfahrt (Kreis Weimar) militärische Übungen abgehalten. Die Teilnehmer, die zu diesem Zeitpunkt bereits unter Beobachtung standen, hätten sich mit dem verbotenen Hitler-Gruß gegrüßt. Sie hielten sicher mit vier Fahrzeugen in einem Waldgelände auf. Ermittlungen von VS und Polizei, sowie Hinweise von Bürgern hätten den Erfolg gegen die rechtsextremistischen Übungen ermöglicht, verlautete auf dem Innenministerium. Die Wiking-Jugend gilt als einer der stärksten Jugendbewegungen im rechtextremistischen Lager. […]
Quelle: TLZ vom 1.8.1994: „Rechtextremisten aus Haft entlassen“