Neun mutmaßliche Anhänger der verbotenen Wiking-Jugend sind auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Buchenwald festgenommen worden. In den Fahrzeugen der aus Weimar, Sondershausen, Bochum und Münster stammenden Jugendlichen – darunter drei Frauen – wurde umfangreiches Propagandamaterial der Wiking-Jugend gefunden. Die Tatverdächtigen zwischen 18 und 26 Jahren wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Polizisten waren auf die beiden Autos der Gruppe aufmerksam geworden. Sachschäden in der Gedenkstätte, in der sich die Jugendlichen vor ihrer Festnahme aufgehalten hatten, wurden nicht festgestellt. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Wohnungsdurchsuchungen angeordnet. Sie ermittelt wegen der Verwendung verfassungswidriger Symbole. In Thüringen hatte die in der letzten Woche von Bundesinnenminister Manfred Kanther verbotene Wiking-Jugend 25 Mitglieder.

Quelle: TLZ vom 15.10.1994: „Extremisten erneut in Gedenkstätte“