Mehrfach in das Gesicht geschlagen wurde ein junger Mann in der Trierer Straße. Fünf bis sechs unbekannte Täter haben den 18-jährigen angegriffen und sich anschließend entfernt. Der Mann trug starke Verletzungen davon und musste im Krankenhaus untergebracht werden. Es wurde eine Anzeige aufgenommen.
Quelle: TLZ vom 1.2.1995: „Krankenhausreif geschlagen“
Daraufhin verfassten die Eltern des Jugendlichen einen Leserbrief an die TLZ (2.2.1995: „Eltern des Opfers fordern: „Macht keinen Platz für Nazis!““):
„Macht keinen Platz für Nazis!“ fordert ein Elternpaar (Namen sind der Redaktion bekannt), dessen Sohn auf offener Straße überfallen und blutig geschlagen wurde. Genau an jenem Tag, wo sich immer Nazi-Konzentrationslager Auschwitz ehemalige Häftlinge mit dem Appell an die Weltöffentlichkeit wenden „Nie wieder Fanatismus und Gewalt, nie wieder Krieg und Mord“, an jenem Tag wird unser Sohn in Weimar auf offener Straße von zwei jungen Menschen unter dem Ruf „Macht Platz für Nazis!“ brutal zusammengeschlagen. Einfach so! Bis zur Bewusstlosigkeit, bis Blut floss geschlagen, noch am Boden liegend getreten… . Wir sind eine zivilisierte, hochentwickelte Gesellschaft mit allen Möglichkeiten. Der Chirurg flickt den Kiefer schon wieder zusammen, die ausgeschlagenen Zähne werden vom Zahnarzt durch neue ersetzt … . Der Schmerz bleibt, der Schock und die Angst: Trifft es mich morgen wieder? Oder wer wird morgen den Nazis Platz machen müssen? In Auschwitz waren es Hunderttausende! Seid wachsam und wehret den Anfängen! – Die Eltern