Volksverhetzung und Sachbeschädigung durch Nazigruppe auf dem Zwiebelmarkt

Das ansonsten friedliche Fest des 343. Zwiebelmarktes wurde von einem Zwischenfall überschattet: Wie die Polizei gestern mitteilte, mussten die Beamten am Sonnabend 16 junge Leute im Alter von 16 bis 26 Jahren wegen Sachbeschädigung und Volksverhetzung vorläufig festnehmen. Die Gruppe hatte gegen 21:15 Uhr versucht, den „Ratskeller“ zu betreten,. um die Toiletten aufzusuchen. Als der Gastwirt ihr wegen der bereits überfüllten Gaststätte den Zutritt verwehrte und auf die öffentlichen Toiletten verwies, begann die Gruppe, Tische umzuwerfen und Gläser zu zerschlagen. 20 andere Gäste, die sich bedroht fühlten, verließen daraufhin das Lokal, ohne allerdings die Rechnung zu bezahlen. Wenige Minuten später gingen in der Gaststätte drei anonyme Anrufe mit volksverhetzenden Inhalt ein, woraufhin Einsatzkräfte der Polizei die Tatverdächtigen in Unterbindungsgewahrsam nahm. Ein Treffen von Punkern in der Gerberstraße 1 und 3 konnte die Polizei hingegen nach Aussage von PI-Chef Schneider durch „Kooperationsgespräche“ verhindern. Obwohl zahlreiche Jugendlichen der Einladung zu einer solchen Zusammenkunft gefolgt seien, habe es keinerlei Zwischenfälle gegeben.

 

Quelle: TLZ vom 14.10.1996: „16-köpfige Gruppe vorläufig in Gewahrsam genommen“