An einem vom Kinder- und Jugendamt organisierten Fußballturnier am 11. Januar hat eine Gruppe rechtsorientierter Jugendlicher teilgenommen: Das räumte Bürgermeister Stefan Wolf gestern im Stadtrat auf eine Anfrage der Bündnisgrünen ein. Angemeldet habe sich eine Gruppe namens „Hardcore“, deren Mitglieder sofort durch entsprechende Symbolik aufgefallen seien. Sozialarbeiter hätten den Jugendlichen verständlich gemacht, dass diese nicht akzeptiert werden könne. Es handelte sich um die als rechtextremen Codes bekannten Aufschriften „88“ (Heil Hitler) sowie „Hardcore – no respect“ und „Psychopathenclub“. Nachdem jene Symbolik überklebt worden war, durften die Jugendlichen mitspielen. In der Anfrage heißt es: „Damit setzte sich die bekannte rechtsextreme Strategie durch, Sympathien und Akzeptanz erzeugen zu wollen, indem man sich volksverbunden, ehrenhaft und gewaltfrei gibt. – Neben dem Amt hatten das Turnier im Rahmen des „Europäischen Jahrs der Erziehung durch Sport“ auch das Café Conti der Stiftung Dr. Georg Haar organisiert sowie der Jugendclub „Nordlicht“ und das IB-Sportprojekt. Bürgermeister Wolf betonte, bei der Planung künftiger Veranstaltungen würden Maßnahmen ergriffen, die das Zurschaustellung einer offen rechtsextremen Gruppensymbolik verhindern.
Quelle: TLZ vom 29.1.2004: „Die „88“ auf dem Trikot“