Drei Nötigungen

Drei Straftaten mir rechtsradikalem Hintergrund mussten die Beamten der Polizeiinspektion Weimar am vergangenen Wochenende nachgehen: Fünf Unbekannte in Skinhead-Kleidung und mit Springerstiefeln hatten bereits am Mittwoch, 29. März, 21.45 Uhr, in der Jean-Sibelius-Straße einen 58-jährigen Radfahrer angehalten und ihn genötigt, wie sie ebenfalls „Sieg Heil“ zu rufen sowie den Hitlergruß zu zeigen. Nachdem er dies nicht tat, zog ein Mitglied der Gruppe den Mann an der Jacke und wurde handgreiflich. Demselben Zeugen war bereits am Donnerstag, 16. März, nahe der Arbeitsagentur in der Rosentalstraße ein T-Shirt mit einem verfassungswidrigen Symbol aufgefallen. Ein der Polizei bekannter Rechter fiel am vergangenen Samstag auf dem Weimarer Theaterplatz auf: Passanten meldeten, er trage ein T-Shirt, auf dem ein Hakenkreuz abgebildet sei. Die Beamten nahmen die Personalien des Mannes auf und stellten das Kleidungstück sicher. In allen drei Fällen wurden Anzeigen aufgenommen wegen des Verstoßes gegen den Paragrafen 86a des Strafgesetzbuchs, wonach das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verboten ist.

 

Quelle: TLZ vom 11.4.2006: „Rechtslastige Woche aus Polizeisicht“