Für Kromsdorfs Bürgermeister Gunter Braniek ist es nicht nur eine „Riesensauerei“ schlechthin, sondern eine politisch motivierte Tat, die geahndet werden muss: Vermutlich in der Nacht zum Montag wurde eine Kastanie, die 2004 im Rahmen der Aktion „1000 Buchen“ am Schwabsdorfer Weg gepflanzt und dem im KZ Buchenwald ermordeten Pfarrer Paul Schneider gewidmet worden war, abgesägt. Da der oder die Täter den Baum neben dem Wurzelrest wieder in die Erde steckten, fiel der Frevel erst bei deiner Begehung am Dienstag auf. Für Gunter Braniek ist der Zeitpunkt der Tat, „die von niederem Geist zeugt“, kein Zufall: Am Geburtstag von Adolf Hitler hätten sich Ewiggestrige ganz bewusst an einem Symbol des Widerstands gegen den NS-Geist vergriffen. Auch beim Lebenshilfewerk Weimar/Apolda e.V., das die Pflanzaktion „1000 Buchen“ zum Gedenken an die Häftlingsmärsche im April 1945 initiierte, ist das Entsetzen ob der unbegreiflichen Tat groß. Die Gemeinde Kromsdorf hat Anzeige erstattet, allerdings wenig Hoffnung, dass der oder die Täter ermittelt werden.
Quelle: TLZ vom 23.4.2009: „Tat zeugt von „niederem Geist““