Auf dem Jüdischen Friedhof an der Leibnizallee wurden zwei Grabsteine umgestürzt, einer der Steine zerbrach dabei. Die mutmaßliche Schändung sei gestern Vormittag durch Mitarbeiter des Betriebshofs entdeckt worden, teilte das Rathaus mit. Nach Angaben der Polizei könnte der Vorfall Wochen zurückliegen. Ob der Friedhof geschändet wurde oder die Steine auf Grund anderer Einflüsse umstürzten, blieb offen. Im Presseamt des Rathauses war niemand mehr zu erreichen. Der Jüdische Friedhof hat nicht nur den Status eines Kulturdenkmals. Nach jüdischen Glauben sind Grabstätten für alle Zeit sakrosankt. Die Geschichte des Friedhofs reicht zurück ins Mittelalter: Auch der jüdische Bankier Julius Elkan, Hofbankier von Herzogin Anna Amalia, und seine Familie liegen hier begraben.
Quelle: TLZ vom 25.7.2009: „Schändung?“