Dreiste Aktion in Buchenwald

[…] Schlimmer noch: Es gab sie vor allem gestern – mitten auf dem Gedenkstättengelände. Dort schlugen drei Stunden vor dem Gottesdienst sieben Neonazis aus Sachsen und Sachsen-Anhalt auf, um ihren Göttern zu huldigen. Die Männer fotografierten einander vor einer Hinweistafel, zwei von ihnen zeigten dabei den Hitlergruß – vor Publikum und Sicherheitsleuten der Gedenkstätte. Die alarmierten umgehend die Polizei, die die Gruppe auf der Flucht stellen und offenbar auch Beweismittel sichern konnte. Während des Gottesdienstes wurden die Männer erkennungsdienstlich behandelt. Wie die Kriminalpolizei Weimar auf Nachfrage bestätigte, sollen einige von ihnen in der Vergangenheit bereits durch rechtsextreme Straftaten in Erscheinung getreten sein. Als Leiter der Gedenkstätte zeigte sich Volkhard Knigge erleichtert, dass zumindest ein bestimmter Teil der Besucher von dem Vorfall nichts mitbekam: die Gruppe aus Israel, die zeitgleich Buchenwald besichtigte.

 

Quelle: TLZ vom 19.7.2014: „“Es gibt sie noch heute, die Selbstvergötterer““