
Vor etwa sechs Monaten rief der scheidende US-Präsident Donald Trump bei einer Kundgebung in der Hauptstadt Washington, D.C. noch einmal seine Anhänger*innen dazu auf, die verlorene Wahl nicht zu akzeptieren und sich die Macht zurückzuholen. Den Worten folgten Taten. Mehrere tausend Trump-Unterstützer*innen zogen zum nahe gelegenen US-Kapitol, wo zeitgleich das offizielle Wahlergebnis durch das Repräsentantenhaus bestätigt werden sollte. Das wollten sie verhindern. Bewaffnet, teils mit Schusswaffen, stürmten Trump-Fans, Männeraktivisten, Neonazis und extrem rechte Milizen die Institution der US-amerikanischen Demokratie. Sie überwanden Absperrungen, zerstörten Fensterscheiben, griffen Journalist*innen und Polizeikräfte an und drangen schlussendlich auch in die Büros der Abgeordneten ein, um diese zur „Rechenschaft“ zu ziehen. Mit gezogenen Pistolen mussten Personenschützer*innen die aggressive Menge zurückhalten ehe sich alle Kongressmitglieder in Sicherheit bringen konnten. Die Bilanz nach der mehrstündigen Belagerung waren fünf Tote und ein beschädigtes Ansehen der USA.
Doch was am 6. Januar 2021 als spontaner Versuch aussah ein letztes Mal zu verhindern, dass der legitimiert gewählte Demokrat Joe Biden zum 46. Präsidenten der USA ernannt wird, war ein lange vorbereiteter Putschversuch extrem rechter Akteur*innen aus QAnon-Anhänger*innen, Neonazis und einer extremen Rechten, die erst durch die Wahl Donald Trumps zu einer neuen Stärke gefunden hat, wie sie seit Jahren nicht mehr in den USA zu beobachten war. Die unter dem Demagogen weiter angefachte Spaltung der Gesellschaft führte zu einem Zusammenschluss neuer gefährlicher Allianzen, die sich unter dem Motto „Make America Great Again“ ein wieder auferstandenes „Weißes Amerika“ wünschen, in denen JüdinnenJuden, Muslima, Schwarze, Mexikanerinnen, LGTBQI+* und Linke keinen Platz mehr haben. Ein Wunsch, der auch von Europas Rechter herbeigesehnt wird, was mitunter zu transatlantischen Kooperationen führt.Gemeinsam mit dem Antifa Tresen wollen wir in dieser Veranstaltung deshalb einen Blick auf die extreme Rechte der USA werfen. Wo sind ihre Ursprünge und wer ihre Akteur*innen? Wo steht sie ein halbes Jahr nach dem Ausscheiden „ihres“ Präsidenten und was wurde aus QAnon?
Unser Referent hat Antisemitismusforschung in Berlin studiert und beschäftigt sich im Schwerpunkt seiner Arbeit mit dem Antisemitismus und der extremen Rechten in den USA und Deutschland. Im Moment arbeitet er an einer Forschungsarbeit zum Einfluss der US-Rechten auf deutsche Neonazis. Nebenbei versucht er den Antisemitismus in Berlin zu bekämpfen.
Der Einlass findet über den Seiteneingang neben dem Vokü Eingang statt. Da auch wir Corona und entsprechende Schutzmaßnahmen ernst nehmen, müsst ihr beim Einlass eine Email Adresse hinterlegen, die ihr regelmäßig abruft.
Ihr könntet euch zum Beispiel eine Mailadresse einrichten die ihr nur für Veranstaltungen in der Flora nutzt. Wir bewahren die Mailadresse sicher für 14 Tage auf und werden diese im Anschluss vernichten. Die Abgabe der Mailadresse erfolgt, damit wir euch im Zweifel einer Covid Erkrankung einer der Teilnehmer*Innen auch kontaktieren können.
Alle weiteren Schutzmaßnahmen bekommt ihr dann am Tag der Veranstaltung von uns bei Einlass noch einmal erklärt. Bringt bitte eure Maske mit!
Mit „ILLegal – Tresen unterm Radar“ wollen wir einen Ort schaffen, an dem ihr euch vernetzen, austauschen und mal ‘nen Abend abschalten könnt. Neben Kneipe wollen wir hier vorallem auch inhaltliche Themen platzieren, Filme zeigen und Diskussionen anregen. Ihr seid herzlich eingeladen vorbeizukommen!
Wir freuen uns schon sehr darauf euch endlich mal wieder zu sehen!