Bei einer Razzia gegen die verbotene Neonazi-Bewegung „Blood & Honour“ in sieben Bundesländern hat die Polizei elf Gebäude in Thüringen durchsucht. Die Beamten hätten Computer und elektronische Speichermedien als Beweismaterial mitgenommen, teilte der Sprecher des Landeskriminalamtes mit. Die Verdächtigen aus Arnstadt, Geraberg, Meiningen, Weimar, Sonneberg und Ilmenau sind wieder auf freiem Fuß. Bundesweit durchsuchten 119 Polizisten Wohnungen und andere Objekte und stellten Material und Waffen sicher. Die Ermittlungen richten sich gegen 80 Verdächtige, die die Vereinigung trotz Verbots im Jahr 2000 fortgeführt haben sollen. Schwerpunkt der Aktion war Bayern. Razzien gab es zudem in Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Die Skinhead-Vereinigung „Blood & Honour“ und ihr Jugendorganisation „White Youth“ sind in Deutschland seit September 2000 verboten. Seitdem gab es mehrfach Aktionen gegen Anhänger der Gruppe, auch wegen Verdachts der Fortführung einer kriminellen Vereinigung. Währenddessen wurde bekannt, dass Thüringer Rechtsextreme erneut eine Immobilie übernommen haben sollen. Es handele sich um den ehemaligen Gasthof „Zur Schenke“ in Burgtonna, so das MDR Thüringen Journal. Eine erste getarnte Veranstaltung sei dort bereits von Polizei und Ordnungsamt aufgelöst worden. Mit einer Kaufoption gemietet habe das Haus ein Gothaer.
Quelle: TLZ vom 8.3.2006: „Schlag gegen Neonazi-Szene“