Kurzes Demointermezzo

Zäh wie Kruppstahl, fink wie Leder und hart wie Windhunde: Auch Rechtsextremisten reizen angesichts der Kälte den zeitlichen Spielraum nicht aus, den ihnen  das Verwaltungsgericht für ihre Demonstration durch Weimar eingeräumt hat. Statt von 16 bis 17.45 Uhr, marschierten gestern 24 Neonazis nur vierzig Minuten lang durch die nördliche Innenstadt, flankiert von Bereitschaftspolizei und Beamten aus Weimar, Saalfeld und Suhl. Und von rund vierzig Gegendemonstranten, die das Bürgerbündnis gegen Rechts kurzfristig mobilisieren konnte. Die rechte Veranstaltung war erst am Donnerstag angemeldet worden. Veranstalter waren zwei Männer aus Tannroda und Kranichfeld. Die Stadtverwaltung hatte die Kundgebung zunächst verboten, weil die Demo nur unter massiven Einschränkungen für den Berufsverkehr abzusichern war. Dem Widerspruch der Veranstalter gegen die Verfügung hatte das Verwaltungsgericht unter Auflagen stattgegeben.

 

Quelle: TLZ vom 11.2.2012: „Rechte Demo behinderte Berufsverkehr“