Wie vor fünf Jahren stellt sich die NPD wieder zur Wahl auf, um „deutsche Interessen“ im Stadtrat der „Klassikerstadt“ Weimar zu vertreten. Im Gegensatz zur letzten Wahl, baut sie dabei nicht mehr auf öffentliche Auftritte, sondern Präsenz in sozialen Netzwerken und viele Wahlplakate am Stadtrand (beim Aufhängen dieser erhielt sie Hilfe von der freien Kameradschaftsszene, u.a von Chris Seelig). Auch im Weimarer Land ist die NPD zugelassen, nötig war dafür die Sammlung von mindestens 184 Unterschriften. Hierbei wurde der Kreisverband teilweise auch von NPD Mitgliedern aus Thüringen (u.a Patrick Wieschke/ Landesvorsitzender) unterstützt. Im Folgenden stellen wir die Kandidat_Innen der rassistischen und nationalistischen Partei vor. Hierbei muss festgehalten werden, dass die aufgestellten Nazis teilweise völlig unbekannt sind, andere wieder rum aber auch Bundesweit auf der rechten politischen Bühne aktiv sind. Klar zu erkennen ist, dass man sich mit der Auswahl der Kandidat_Innen weg von ehemaligen gewaltbereiten Neonazikadern hin zu einer in der bürgerlichen Mitte verankerten „Kümmerpartei“ bewegt. Dies zeigt sich auch durch die Ablehnung und nicht Teilnahme an allen angemeldeten Kundgebungen/Demonstrationen der freien Kräften Weimars. Die NPD versucht mehr denn je das Biedermann-Image nach außen zu tragen. Dies wird auch bei einem Blick auf die Kandidat_Innen deutlich. Hier finden sich unter anderem eine Mutter von drei Kindern und ein Jugendlicher, der laut NPD gerade seine Ausbildung beendet. Des Weiteren sind fast alle kaum öffentlich in Erscheinung getreten. Angeführt wird die NPD-Weimar wieder von dem NSU Kontaktmann Jan Morgenroth. Dieser nimmt auch im Thüringer Landeswahlkampf der NPD eine entscheidende Rolle ein. Der Zahntechniker aus Bad Berka sitzt seit nun schon fünf Jahren im Weimarer Stadtrat und fällt immer wieder durch sinnfreie Anträge auf. Ob dies zur Wiederwahl reicht wird sich am kommenden Sonntag zeigen.
Quelle: Autonome Antifa Gruppe Weimar – WEB