Category Archives: Weimar-Innenstadt

Sicherheitsfirma beschäftigte Neonazi zur Weihnachtszeit

Die Indizien seien durchaus vorhanden, sagte Richter Martin Borowsky gestern und betonte zugleich, sehr viel vom Schutz der Meinungsfreiheit zu halten. Fast politisch deshalb war sein Rat an die Jenaer Firma „VIP Schild Security“ zu verstehen: Sie sollte den Vorwurf, Rechtsradikale zu beschäftigen, dringend und öffentlich und schnell ausräumen. „Sie können sich durch alle Instanzen klagen. Den Stempel kriegen sie sonst nicht weg.“ Die Firma beabsichtigte gestern in einem Eilverfahren, eine einstweilige Verfügung gegen Weimars Bündnisgrüne zu erwirken: Die Fraktion hatte im Februar die Stadtverwaltung Weimar für ihr „unsensibles Vorgehen“ kritisiert. Continue reading Sicherheitsfirma beschäftigte Neonazi zur Weihnachtszeit

Spontandemonstration auf dem Weihnachtsmarkt

Am Freitagabend, den 27.11. kam es in Weimars Innenstadt zu unschönen Szenen, denn neben dem Weihnachtsmarkt mit Eisbahn, Glühwein und Thüringer Bratwurst zeigte sich erneut der ein oder andere stadtbekannte Nazi. Zwar mag das nichts Neues sein, immerhin sind die Glühweinbuden neben der Eisbahn und in derSchillerstraße ein beliebtes Ziel der Szene und dort anscheinend auch als Gäste gern gesehen, doch diesmal reichte es dem Kreis um Thomas Holzinger nicht aus. Continue reading Spontandemonstration auf dem Weihnachtsmarkt

Überfall auf Mai-Kundgebung

Eine Gruppe von ca. 40 Neonazis aus Sachsen, Hessen, Brandenburg und Thüringen, teilweise dem Spektrum der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN) zuzuordnen, überfiel die Kundgebung des DGB zum Tag der Arbeit. Es wurden u.a. Carsten Schneider (MdB, SPD) und Stefan Wolf attackiert und insgesamt vier Menschen verletzt. Continue reading Überfall auf Mai-Kundgebung

„National Zeitung“ in Weimarer Kiosk

Seit einiger Zeit verkauft der Kiosk am Goetheplatz 3 in Weimar (rechts neben Bäcker Elmi) die National Zeitung. Sitz der Zeitung ist in München. 1950 wurde sie von ehemaligen NSDAP-Kriegsveteranen, Wehrmachts- und SS-Leuten als „Deutsche Soldaten-Zeitung“ ins Leben gerufen. Ab 1960 wurde sie mehrere Jahrzehnte lang von Gerhardt Frey, dem ehemaligen Vorsitzenden der DVU (Deutsche Volksunion), geleitet. Nach wie vor ist die Zeitung revisionistisch, fremdenfeindlich und antisemitisch einzuordnen und mit einer wöchentlichen Gesamtauflage von ca. 40 000 Exemplaren eine der größten Zeitungen dieser Art.

Beispiel an Überschriften aus Ausgaben der National Zeitung:

„Kommen Millionen Zigeuner? Die verschwiegenen Folgen der EU-Erweiterung“
„Sollen wir ewig büßen? Der wahre Sinn des Holocaust-Mahnmals“
„Müssen die Deutschen ewig büßen? Wie ein Volk geknechtet wird“
„Deutsche böse, Alliierte gut? Wie über den 2. Weltkrieg gefälscht wird“
„Wird Deutschland zweites Israel? Masseneinwanderung von Juden“

Eine Verkäuferin verwies vor einiger Zeit, auf den Verkauf der Zeitung angesprochen, auf die Leitung des Ladens. Als einfache Angestellte sei sie nicht befugt, über das zu verkaufende Zeitungssortiment zu entscheiden. Auch gäbe es ja schließlich so etwas wie „Meinungsfreiheit“. Das relativ breit gefächerte Zeitungsangebot bis hin zur National Zeitung lässt darauf schließen, dass es um den Profit geht. Wir können nachvollziehen, dass ein Zeitungskiosk grundsätzlich eine größere Bandbreite an Zeitungen verkauft. Mit dem Verkauf der National Zeitung ist, aus unserer Sicht, jedoch definitiv eine moralische Grenze überschritten und als antifaschistische Gruppe sehen wir uns in der Pflicht, darauf hinzuweisen.

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Kranke Verhaltensweisen

Weil sie von einem Mann mit einer Bierflasche bedroht wurde, flüchtete eine 27 Jahre alte Koreanerin in den Schalterraum der targo-Bank am Goetheplatz – das geschah allerdings bereits am 10. Dezember 2014 gegen 22.30 Uhr. Informiert hat die Polizei gestern darüber. Der Angreifer war in Begleitung von vier weiteren Männern, die der Frau aber wegen der Schließeinrichtung nicht in die Bank folgen konnten. Continue reading Kranke Verhaltensweisen