Die Spur führt nach Maryland im US-Bundesstaat Columbia, denn die rechte Internetseite, auf der Teilnehmer der Zukunftskonferenz beleidigt und bedroht werden, läuft auf dem Server der amerikanischen Firma „AiNet“. Das Unternehmen bietet Interessierten kostenlose Internetseiten an, distanziert sich aber ausdrücklich von den so genannten „Hass-Seiten“ und Inhalten, die Minderheiten diskriminieren oder Angriffe auf Privatleben darstellen. Zumindest die von „AiNet“ formulierten Werte bieten einen Ansatz für den Protest: So baten der OB und mit ihm weitere Teilnehmer der Zukunftskonferenz per E-Mail, diese Seite im Internet zu schließen. Zudem führt eine weitere Spur in den Stuttgarter Raum, wo ein technischer Anbieter vermutet wird. Seit Anfang der Woche ermittelt das Landeskriminalamt gegen Betreiber einer rechtsextremen Internetseite. Auf ihr werden die Teilnehmer der Weimarer Zukunftskonferenz mit Fotos, Privatadresse, teilweise Autokennzeichen und Ehepartnern genannt. Bei der Polizei sind inzwischen zahlreiche Anzeigen von Betroffenen eingegangen. Der Protest aus Weimar ist bislang nicht von Erfolg gekrönt: Gestern Abend war die Hass-Seite noch über zwei Adressen aufrufbar.
Quelle: TLZ vom 21.1.2005: „Weimarer Protest gegen Hass-Seite“