Fünfzehn angetrunkene Jugendliche überfielen, wie TLZ am Montag kurz mitteilte in der Nacht vom Freitag zum Samstag das Ausländerwohnheim in der Buttelstedter Straße. Sie bedrohten die dort lebenden Mosambikaner, deren Frauen und Kinder. Türen wurden eingetreten, Mobiliar zerschlagen, und es floss Blut. Dass sich der Hass und die Gewalt gegen die Afrikaner richteten, hat sicher nur entfernt mit Alkohol zu tun. Ausländer allgemein werden als Bedrohung empfunden. Continue reading Weimarer Asylheim überfallen
Category Archives: Rassismus
Afrikaner mit Luftgewehr angeschossen
Mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde an das Justizministerium des Landes Thüringen, Dr. Hans-Joachim Jentsch, gegen den zuständigen Richter am Kreisgericht Weimar reagierte Oberbürgermeister Dr. Klaus Büttner auf die Freilassung der drei Jugendlichen im Alter von 18 bzw. 19 Jahren, die am Sonnabend, den 9. November, kurz nach 12 Uhr mittags einen 29-jährigen Mosambikaner mit einem Druckluftgewehr angeschossen hatten. Wenn es im Rechtsstaat möglich sei, gezielt auf Passanten zu schießen, ohne dass dies konsequente Strafverfolgung zur Folge hat, verliere der Rechtsstaat sein Vertrauen, er gebe sich selbst auf, begründete Dr Büttner seine Empörung über die zögerliche Haltung des in diesem Fall zuständigen Haftrichter. Angesprochen auf die Lage am vorangehenden Wochenende um den 9. November, bezeichnete Dr. Büttner die Arbeit der Polizeieinsatzleitung als angemessen, koordiniert und vertrauensbildend. Der OB hatte am Wochenende im ständigen Kontakt zur Einsatzleitung gestanden. Die drei Männer, die nach gesamtdeutschen Strafrecht als „Heranwachsende“ (18 bis 21) behandelt werden, hatten mehrmals von einem Fenster des Hauses Breitscheidstraße 2 mit einem Luftgewehr auf den Afrikaner geschossen, der am Bein und an der Schläfe getroffen wurde. Nur dem Glück ist es zuzuschreiben, das er nicht sein Augenlicht verloren hat, von noch schlimmeren Folgen ganz zu schweigen. Die Weimarer Polizei beschlagnahmte am letzten Wochenende vier Pistolen, ein Luftgewehr, Wurfsterne, Gummiknüppel und Totschläger. [..]
Quelle: TLZ vom 12.11.1991: „OB war tief betroffen“
Brandanschlag auf Asylheim
Bereits am Montag verübten zwei bisher unbekannte Täter einen Brandanschlag auf das Asylantenwohnheim in Kranichfeld. Ein Molotow-Cocktail wurde in den Flur geschleudert, es entstand zum Glück nur Sachschaden. Continue reading Brandanschlag auf Asylheim
Studentenwohnheim verwüstet
Unter der Überschrift „Stich mit dem Messer“ hatte TLZ in ihrer gestrigen Ausgabe eine Information der Polizei der Öffentlichkeit vermittelt, die dringend ergänzungsbedürftig ist. Denn was sich in der Nacht zum Sonnabend im Studenteninternat „Langer Jakob“ abspielte, ging weit über die beschönigende Darstellung hinaus. Continue reading Studentenwohnheim verwüstet
Nächtliche Randale
Mit einer Schlägerei und anschließender Randale machten Jugendliche der rechten Szene – alle in Stadt und Kreis Weimar zu Hause – in der Nacht zum Dienstag auf sich aufmerksam. Schauplatz Nr. 1 war der Parkplatz in Weimar-West (nahe Gemeindezentrum) als am Montag gegen 22 Uhr ein so zusammengeschlagen wurde, dass er ärztlich behandelt werden musste. Continue reading Nächtliche Randale
Einbruch und Raub
In der Nacht zum Donnerstag drangen zwischen acht bis zehn vermummte Jugendliche oder junge Erwachsene in die Wohnung Nr. 27 des Ausländerwohnheimes in der Buttelstedter Straße ein, deren angolanischer Bewohner durch das Fenster im Hochparterre sprang und sich dabei eine Bänderzerrung zuzog. Continue reading Einbruch und Raub
Mehrere Fälle von Körperverletzung
[…] Am selben Abend wird an anderer Stelle ein Äthiopier zusammengeschlagen. […] Continue reading Mehrere Fälle von Körperverletzung
Rassismus in der Innenstadt
Zusammengeschlagen, getreten und mit einer Gaspistole beschossen wurde in der Nacht zum Dienstag in der Telefonzelle Schillerstraße ein Bürger au Jemen. Der Funkstreife gelang es, die Tatverdächtigen noch in der Frauentorstraße zu stellen und zuzuführen. Continue reading Rassismus in der Innenstadt
Drei Überfälle am Wochenende
[…] So wurde Samstagnacht, 1.30 Uhr, ein junges Pärchen vor dem Eingang zur Weimarhallenbar von sieben jungen männlichen Personen angegriffen. Mit Fußtritten und Faustschlägen bearbeitenden die Skinheads den jungen Mann, bis er bewusstlos zusammenbrach. Continue reading Drei Überfälle am Wochenende
Überfälle in der Stadt
Zehn Skinheads überfallen nachts an mehreren Stellen der Stadt Ausländer und verletzen drei von ihnen schwer. Die Polizei kann den Schlägertrupp stellen und stößt bei der Pkw-Durchsuchung auf ein umfangreiches Arsenal an Waffen und rechtsextremen Schriften, vor allem der NPD. NPD-Landesvorsitzender Dienel distanziert sich in einem Schreiben an die Presse von „den Terrorakten im Bahnhofsviertel. Solche Randale entsprechen nicht dem NPD-Parteiprogramm“. Nur gegen vier Tatverdächtige wird ermittelt, Haftbefehle sind „wegen des Rechtsvakuums“ (O-Ton Polizei) nicht erlassen worden.
Quelle: Ralf Borchert „… bisschen was Derberes“ – ISBN 3-931743-78-0