Die rechtsextreme Kleinstpartei „Die Rechte“ und die NPD wollen am Samstag den 7.11. durch Alzey marschieren. Als Anlass dient ihnen dieses Mal, dass kürzlich auch in Rheinland-Pfalz das öffentliche Zeigen der Schwarz-Weiß-Roten Fahne verboten wurde. Diese wird von Nazis vielfach als Ersatz zur Hakenkreuz-Fahne verwendet. Für ihren Marsch treffen sich die Nazis um 14 Uhr am Bahnhof in Alzey.
Alzey ist schon in der Vergangenheit immer wieder Schauplatz der Hetzte durch „Die Rechte“ geworden, die nun regelmäßig in Ingelheim aufmarschiert. Auch am 7. November werden die Nazis keinen ruhigen Meter in der Volkerstadt bekommen. Anklang fanden sie hier noch nie, nur Widerstand.
Alle antifaschistischen Kräfte in und um Alzey sind jetzt gefragt, sich gemeinsam den Nazis in den Weg zu stellen und durch kreative Aktionsformen den Naziaufmarsch zu stören, zu blockieren und zum Desaster zu machen.
Zu keiner Zeit hat eine Gesellschaft Neonazis gebraucht, weder nach dem Krieg noch heute. Doch gerade in 2020, dem Jahr das von Rechtsextremismus in Polizeibehörden und rassistischen Mordanschlägen gezeichnet ist, gilt es noch immer: Never let the fascists have the streets!
Kommt deshalb am Samstag um 13:30 Uhr nach Alzey, beteiligt euch an den Gegenveranstaltungen und blockiert gemeinsam mit uns den Naziaufmarsch!
Alle weiteren Infos findet ihr unter #az0711
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7.11. Alzey Nazifrei!
October 26th, 2020 — Demonstration, Nazis
Demonstration gegen Polizeigewalt und autoritären Staat – 12.09. in Mainz
September 14th, 2020 — Demonstration, Polizei
Am Samstag zogen wir mit einer entschlossenen Demonstration durch die Mainzer Neu- und Altstadt vorbei an zwei Bullenrevieren. Die Demo startete mit einigen Redebeiträgen, welche das Thema Polizeigewalt weiter beleuchten. Denn nicht nur in den USA sind Polizeigewalt und rechte Tendenzen ein Problem. Auch in Deutschland haben wir ein zunehmendes Problem mit einer immer aggresiveren und gewaltbereiten Polizei. Fälle wie in Ingelheim am 15.08., als die Polizei mehrere hundert Antifaschist*innen verprügelte und Pfefferspray in einer Unterführung einsetzte, machen uns wütend. Dies ist allerdings kein „Einzelfall“, sondern die Polizei hat ein strukturelles Problem. Wenn Polizist*innen gegeneinander meist in der selben Dienststelle ermitteln, so kommt es in fast keinem Fall zu einer rechtskräftigen Verurteilung.
Auch in Mainz am Bahnhof kontrolliert die Polizei immer wieder „zufällig“ nicht weiß gelesene Menschen und schikaniert diese. Auch wenn Racial Profiling verboten ist, so können wir tagtäglich beobachten, dass die Polizei sich nicht an die Gesetzte hält, denn von staatlicher Seite haben sie nichts zu befürchten. Nicht erst seit dem „NSU 2.0“ hat die Polizei ein gewaltiges Naziproblem.
Polizeigewalt und einem immer autoritärer werdendem Staat müssen wir solidarisch entgegenstehen. Aus diesem Grund zogen wir kämpferisch, Lautstark und mit schwarz-rotem Rauch durch die Stadt. Wir nahmen uns gemeinsam die Straße und zeigten, dass wir in Mainz entschlossen gegen eine solche Polizei stehen.
Bleibt kämpferisch und haltet zusammen!
Ingelheim 15.08 – Ein Resümee
August 20th, 2020 — Demonstration, Nazis, Polizei

Wir waren vergangenen Samstag gemeinsam mit zahlreichen anderen Antifaschist*innen in Ingelheim bei #ing1508, um den Rudolf-Hess-Gedenkmarsch der lokalen Faschist*innen zu verhindern. Dieses Ziel wurde durch mehrere stabile Blockaden erreicht; der Aufmarsch kehrte nach 600 Metern wieder um. In Ingelheim wird es keinen reibungslosen Ablauf für Naziaufmärsche geben, egal wie oft sie es noch versuchen wollen.
Soviel zu den positiven Nachrichten. Was unseren Tag, und den von schätzungsweise 250 weiteren Menschen, allerdings maßgeblich geprägt hat, war eine völlig neues Ausmaß politisch motivierter Polizeigewalt. Den gesamten Tag über agierten die Polizeieinheiten mit unvermittelter Gewalt, Willkür und Freiheitsberaubung. Ihr Ziel war nicht die Verhinderung oder Aufklärung von Straftaten, sondern reine Einschüchterung durch massive Gewalt gegen alle Antifaschist*innen. Diese Gewalt traf willkürlich alle Menschen, die mit dem Zug angereist waren oder die einzige an dem Tag angemeldete Gegenkundgebung besuchen wollten. Leider wurden die Anmeldungen von Rheinhessen gegen Rechts und InRage kurz vorher zurückgezogen. Dies sorgte auch dafür, dass weitaus weniger Protest der Stadtbevölkerung stattfand, als im vergangenen Jahr. Die Cops haben sich so am Samstag voll auf ihr klares Feindbild konzentrieren können: Die Antifaschist*innen, die es sich zum Ziel gemacht hatten, den Aufmarsch durch Blockaden zu stoppen.
Gegen 14 Uhr kamen wir mit dem Zug aus Mainz an. Die Mainzer Anreise zur Demo umfasste circa 100 motivierte Menschen. Direkt nach der Ankunft versuchten die Cops ohne vorherige Kommunikation zu verhindern, dass sich die verschiedenen Anreisen zusammenschließen und auf der richtigen Seite des Bahnhofes zu ihrer dort angemeldeten Kundgebung gehen. In der engen Unterführung im Ingelheimer Bahnhof wurde sofort und unvermittelt mit Schlagstöcken, Fausthieben und Pfefferspray gegen uns und alle Menschen in Reichweite vorgegangen. Wir wurden gemeinsam mit den aus Richtung Koblenz angereisten Menschen in der engen Unterführung zusammengedrängt. Die Cops prügelten, drückten und pfefferten von beiden Seiten in die Menge. Gleichzeitig forderten sie dazu auf, zurückzuweichen und drängten weitere Menschen von den Treppen in diesen extrem engen Tunnel. Diese Taktik sorgte für Panik in der Menge, Menschen bekamen keine Luft, und die Cops ignorierten massig Hilferufe – auch von den in der Menge mit eingeschlossenen Cops, die zuvor die Anreisen gewaltsam trennen wollten und dann im Tunnel anfingen, Menschen gegen die Wände zu schubsen. Schon hier, wenige Augenblicke nach der Ankuft, kam es zu Atemnot, Panikattacken und Platzwunden.
Erst kurz vor einer tatsächlich ausbrechenden Massenpanik öffneten die Cops die Kette in Richtung Industriegebiet, wir konnten so den Bahnhof verlassen und wurden im strömenden Regen mit großem “Geleitschutz” auf Umwegen durch eine Unterführung zur Kundgebung geleitet. Diese war bereits von Wannen zugeparkt, von jeder Öffentlichkeit abgeschirmt und eingezäunt. Wir wurden erst aufgefordert, uns als Teil der Kundgebung einsperren zu lassen. Später hieß es, wir sollten uns entfernen, da die erlaubten 75 Teilnehmenden auf der Kundgebung bereits erreicht waren. Beim Versuch, den Kundgebungsort über den nahe gelegenen Kreisel – weg vom Bahnhof und der Nazidemo – zu verlassen, wurden wir erneut brutal angegriffen. Schließlich blieb uns nur der Ort der Kundgebung, die aber schon zu dem Zeitpunkt eigentlich ein Kessel war. Obwohl die Cops dafür gesorgt hatten, dass sich dort weitaus mehr als die erlaubten 75 Menschen aufhielten, schränkten sie den verfügbaren Platz mehrmals grundlos weiter ein. Wie bereits am Bahnhof war es unmöglich, die derzeit angemessenen Abstände einzuhalten. Wir hoffen, dass die Cops durch ihre Taktik nicht auch noch für weitere Infektionen mit Covid 19 gesorgt haben. Außerdem bitten wir alle, die mit uns dort waren, sich im Falle einer positiven Corona-Diagnose bei den Demosanis zu melden.
Die angemeldete(!) Kundgebung wurde während des gesamten Nachmittages mehrfach von der Polizei angegriffen und mit massiver körperlicher sowie psychischer Gewalt überzogen. Die Knüppelgarde machte dabei keinen Halt vor klar erkennbaren Sanitäter*innen oder bereits Verletzten. Das “Kommunikationsteam” ignorierte gekonnt Hilferufe, aus der Kette der Cops kam ein stellvertretendes “Die wollen nicht reden”. Die Eingekesselten waren einer permanenten Bedrohung ausgesetzt, ohne eine Möglichkeit sich aus dieser Situation zu entfernen. Menschen wurden von Cops geschlagen, beleidigt, gedemütigt, ausgelacht und mit Gegenanzeigen bedroht, falls sie dieses Verhalten anzuzeigen wagen sollten. In dieser Situation herrschte ein Gefühl der absoluten Machtlosigkeit, des Ausgeliefertseins und nicht wenige Menschen hatten Panikattacken oder Nervenzusammenbrüche. Dem konnten wir zumindest teilweise unseren Zusammenhalt entgegensetzen.
Im Kessel begannen sich die Leute daraufhin selbst zu organisieren: Das vorrangige Ziel galt dem Schutz der bereits zahlreichen Verletzten, dem Beschaffen von Wasser, das durch die Versorgung der an die 100 Verletzten durch Pfefferspray und der brütenden Hitze nach dem Starkregen schnell zur Neige ging, und der sanitären Versorgung. Der Stand der Sanis wurde in die einzige noch nicht direkt von Cops umstellte Ecke an der Mauer zu den Gleisen verlegt, da es zuvor mehrmals genau dort zu Angriffen der Polizei kam. Hier gilt unser größter Dank dem besonnenen und solidarischen Handeln aller Menschen im Kessel, wie auch derjenigen Ingelheimer*innen, die uns mit Wasser und Snacks versorgten, ohne die diese Situation wahrscheinlich weitaus schlimmer ausgegangen wäre.
In der Kommunikation zwischen Anmelder*innen und Einsatzleitung wurde klar, dass den Eingekesselten keine konkreten Straftaten vorgeworfen wurden. Trotzdem drohten die Cops mit der Feststellung der Personalien aller Anwesenden. Spätestens aufgrund der Beteiligung von hessischen Cops und deren Zusammenhang zum “NSU 2.0” droht durch eine solche Kontrolle eine direkte Weitergabe von persönlichen Daten an organisierte Faschist*innen. Zu diesem Zeitpunkt waren die ca. 200 Personen bereits für Stunden ohne Rechtsgrundlage erst im strömenden Regen, dann in der prallen Sonne festgesetzt und hatten keine Möglichkeit von ihrem Versammlungsrecht Gebrauch zu machen – die Nazikundgebung fand mehrere hundert Meter weiter, abgeschirmt durch Polizeiwagen und Sichtschutzzäune statt, wirksamer Protest war nicht möglich. Auch die Wahrung minimalster Grundrechte – Recht auf körperliche Unversehrtheit, Bewegungsfreiheit, Meinungsfreiheit und besonders die Würde der Betroffenen – lag offenkundig nicht im Interesse der Einsatzkräfte.
Als später schon über eine Öffnung des Kessels geredet wurde, stürmte eine Einheit der Bundespolizei an einer Mauer am Rand der Kundgebung in die Menge, nur Sekunden nach dem die Versammlungsleitung darüber informiert wurde. In dieser letzten Eskalation wurden sowohl Menschen als auch Tische und Bänke der Sanitäter*innen unvermittelt aus dem Weg getreten und geschubst, Es gab wieder Schlagstockeinsatz und Pfefferspray gegen zum Teil auf dem Boden sitzende oder liegende Menschen. Wie auch zuvor wurde immer wieder persönliches Eigentum der Eingekesselten zerstört oder entwendet. Wieder gab es neue Verletzte und der Raum wurde immer enger. Wenig später konnte dank der Verhandlungen mit parlamentarischen Beobachter*innen und Anwält*innen der Kessel in Kleingruppen endlich verlassen werden.
Die gewalttätige Einschüchterung und Verunmöglichung von antifaschistischem Protest erreichten am Samstag ein für Rheinland-Pfalz ungewohntes Ausmaß. Dass direkt bei der Anreise und durch den kompletten Tag hinweg über 200 Menschen auf einer angemeldeten Kundgebung derart eingepfercht, ihrer Freiheit beraubt und immer wieder massiver Gewalteinwirkung ausgesetzt waren, um einen Aufmarsch von knapp 20 Neonazis zu ermöglichen, ist durch nichts zu rechtfertigen.
Ein ganz anderes Bild bot sich jedoch in der restlichen Stadt: Immer wieder versammelten sich Personen in der Innenstadt oder auch direkt an der Naziroute und drückten, teils spontan und ohne Anmeldung, ihren Protest aus, unbehelligt von der Polizei. Kleinere Gruppen schafften es auf die Route und hielten die Nazis durch Sitzblockaden auf. Diesen gegenüber agierte die Polizei irritierenderweise äußerst zurückhaltend und deeskalierend: Die Beteiligten wurden mehrmals gefragt, ob sie nicht eine Versammlung anmelden wollten, und schließlich zum Gehen aufgefordert. Weil sich dahinter allerdings immer wieder neue Blockaden bildeten, war zumindest für die Nazis hier Schluss und sie mussten umkehren.
Unter dem Aspekt wird besonders deutlich, dass das Vorgehen der Polizei jeglicher Rechtsgrundlage entbehrte. Es ging ihnen offenbar ganz gezielt darum, diejenigen Antifaschist*innen aus den umliegenden Städten einzuschüchtern und körperlich zu brechen, die als einzige die Mobilisierung und Koordination zu den Protesten aufrecht gehalten hatten, nachdem die anderen Anmeldungen zurückgezogen wurden.
Die ersten Pressereaktionen auf die Vorfälle kopierten die Polizeimeldungen und sprachen von einem reibungslosem Ablauf des Tages, erst nachdem Berichte von unter anderem den Demosanitäter*innen, die PM der Organisator*innen und anderer Betroffener öffentlich gemacht wurden, gab es ein Umdenken. Seitdem ist das Interesse an einer Aufarbeitung der Ereignisse erfreulich hoch und zieht weite Kreise. Wir können nur hoffen, dass diesmal tatsächliche Konsequenzen folgen. Vertrauen in die staatlichen Strukturen, die sich selbst kontrollieren sollen, haben wir jedoch nicht. Zu viel ist passiert und passiert immer noch. Die Polizei in ihrer aktuellen Form hat nicht nur ein strukturelles Problem mit Gewalt, mit Korpsgeist und menschenverachtenden Ansichten, sie ist das Problem. Die einzige Forderung kann daher nur sein, die Ideen nach einer Abschaffung der Polizei endlich ernst zu nehmen und nach sozialen und gerechten Alternativen des gesellschaftlichen Zusammenlebens zu suchen.
Der Tag, an dem dieser Bericht entsteht, markiert exakt 6 Monate nach dem rassistischen Terroranschlag in Hanau, dem 10 Menschen zum Opfer fielen. Eine umfassende Aufklärung und vor allem ein wirksamer Schutz der Betroffenen und Hinterbliebenen gibt es bis heute nicht. Gerade jetzt ist ein Neonazi des Nationalen Widerstand Zweibrücken, der eng mit den am Samstag aufmarschierten Rechten vernetzt ist, festgenommen worden, weil er einen Nachbarn erstochen hat. Das macht noch einmal deutlich, wie gefährlich organisierte Neonazis sind, und wie gering sie das Leben anderer Menschen wertschätzen. Das sind keine Einzelfälle sondern wie Kai Schwerdt, der die Umstände dieses jüngsten Falles öffentlich machte, treffend formuliert, “essentieller Ausdruck ihrer nationalsozialistischen Ideologie” ( https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=916830408806272&id=100014379640553).
Es gilt also trotz der Einschüchterung und der Gewalt weiter – und erst recht – antifaschistisch aktiv zu werden. Wir müssen uns im Klaren darüber sein, auf wessen Seite die staatlichen Institutionen im Zweifel stehen: nicht auf unserer. Wir können uns nicht darauf verlassen, durch Grundgesetz oder Verfassung geschützt zu werden, wenn diejenigen, die zu ihrer Umsetzung da sind, uns bewusst angreifen und hunderte Menschen in Lebensgefahr bringen. Stattdessen ist unsere einzige und wirksamste Waffe unsere Solidarität und unser Zusammenhalt. Die gemeinsame, organisierte Gegenwehr gegen Faschismus – ob in Uniform oder nicht – ist so notwendig wie nie.
Gleichzeitig sollten wir uns deutlich machen, wie wichtig auch die emotionale Unterstützung ist, um die erlebten Gewalt- und Ohnmachtserfahrungen zu verarbeiten. Niemand sollte dabei alleine gelassen werden und es ist auch absolut nachvollziehbar, wenn Menschen nach diesem Wochenende erstmal ein wenig Ruhe brauchen. Helft euch gegenseitig, bereitet die Situation in eurem Umfeld nach, sucht euch Unterstützung, zum Beispiel bei lokalen OutOfAction-Gruppen.
[Ebenso wichtig für die rechtliche Aufarbeitung der Geschehnisse ist es, Gedächtnisprotokolle zu schreiben und diese an die Rote Hilfe oder Anwält*innen eures Vertrauens weiterzuleiten. Darin solltet ihr so detalliert wie möglich vom Verhalten der Einsatzkräfte berichten und euch und andere nicht belasten!]
Niemand bleibt im Regen stehen! Mit Solidarität und Zusammenhalt gegen Faschismus und Polizeigewalt!
Weiterführende Berichte:
Offener Brief der KKA:https://de-de.facebook.com/permalink.php?story_fbid=810551993086859&id=180838102724921&__tn__=K-R
Pressemitteilung der Demosanitäter*innen: https://demosanitaeter.com/ueber-100-verletzte-bei-protesten-gegen-naziaufmarsch/
Interviews mit Betroffenen, TW Polizeigewalt, Panik: https://anettselle.de/blut-panik-im-tunnel-interviews/
Infos zum Verbot der Nazi Demo in Ingelheim
August 7th, 2020 — Demonstration, Nazis
Die Stadtverwaltung Ingelheim will den Rudolf-Hess Gedenkmarsch der Partei „Die Rechte“ verbieten. So sehr wir dieses Bemühen begrüßen, zeigt uns doch die Erfahrung, dass solche Verbote nahezu immer vor den Gerichten scheitern. Darum stellen wir uns nicht auf eine Absage des Naziaufmarschs ein, sondern planen weiterhin am 15.08. mit allen antifaschistischen Kräften den Hess-Gedenkmarsch zum Desaster zu machen. Die Erfahrungen in allen betroffenen Städten zeigen uns über Jahrzehnte, dass regelmäßige Naziaufmärsche nur so ein Ende finden. Das bestätigen auch die Ereignisse um den “Tag der deutschen Zukunft” in Worms, die vorhergegangenen Verbotsbemühungen und der für die Nazis (letztlich dank knapp 1000 sehr aktiven Antifaschist*innen) äußerst frustrierende Verlauf.
Die Stadtverwaltung begründet ihre Entscheidung übrigens auch mit Bedenken bezüglich der öffentlichen Sicherheit. Leider wurden solche Bedenken in vielen Fällen oft erst dann geltend gemacht, wenn eine starke Gegenmobilisierung zu erwarten war. Die Gefahr geht jedoch von den Nazis alleine aus: Gefahr für die körperliche Sicherheit von Schwarzen, POC und jüdischen Menschen, LGBTQ, Obdachlosen und weiteren Feindbildern der Nazis – und zwar erst Recht dort wo und dann wenn es zu keiner Konfrontation gegen die Nazis kommt.
Die Stadtverwaltung Ingelheim begründet ihre Verbotsentscheidung jedoch auch inhaltlich, der Aufmarsch habe „das Ziel einer Glorifizierung der Persönlichkeit von Rudolf Hess als Symbolfigur für die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft“. Da es sich um eine Gedenkveranstaltung für Rudolf Hess als Stellvertreter Adolf Hitlers handele, sei der Tatbestand der Volksverhetzung gemäß Paragraph 130 des Strafgesetzbuches erfüllt.
Dieser Einschätzung können wir nur zustimmen und begrüßen die klaren Worte.
Die Partei „Die Rechte“ hat gegen das Verbot natürlich sofort Rechtsmittel eingelegt.
Mobilisiert also weiter so motiviert, bringt am 15.08. alle eure Freund*innen mit und denk an ausreichenden Mund-Nasen-Schutz 🙂
Quelle:
https://merkurist.de/mainz/bahnhofsvorplatz-demo-der-partei-die-rechte-in-ingelheim-verboten_7D9
https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/ingelheim/ingelheim/stadt-ingelheim-verbietet-rechte-demo_22057499?cx_testId=4&cx_testVariant=cx_1&cx_artPos=0#cxrecs_s
Die öffentlichen Anreisen bleiben weiter bestehen. Schließt euch den bereits existierenden Anreisen an oder organisiert eigene, denn in Ingelheim werden wir die Nazis nicht laufen lassen!
Alzey – 12:15 Uhr Treffpunkt Hbf
Bingen – 13:30 Uhr Hbf Gleis 101
Frankfurt – 12:55 Uhr Hbf Gleis 20
Karlsruhe – 12:08 Uhr Hbf Gleis 1
Koblenz – 12:30 Uhr Treffpunkt Hbf
Mainz – 13:40 Uhr Hbf Gleis 3a
Speyer – 12:30 Uhr Treffpunkt Hbf
Wiesbaden – 13:18 Uhr Hbf Gleis 3
Naziaufmarsch in Ingelheim Blockieren!
July 23rd, 2020 — Demonstration, Nazis
Am Samstag, den 15.08.2020 um 14:00 Uhr wird die neofaschistische Kleinstpartei „Die Rechte“ erneut versuchen, ihre menschenfeindliche Propaganda
auf die Straßen Ingelheims zu tragen.
Auch dem dritten Versuch, in Ingelheim ungestört zu laufen, dem Kriegsverbrecher Rudolf Hess zu gedenken und ihre Macht zu demonstrieren, werden wir aktiv entgegentreten.
Für uns ist klar, dass der Tag für die Nazis zum Desaster werden muss, denn in Zeiten von Naziterror wie in Hanau, Halle, Kassel und unzähligen weiteren Orten reicht es nicht mehr, ausschließlich Flagge zu zeigen. Unser Ziel ist es, den Naziaufmarsch in Ingelheim zu verhindern!
Kommt also am Samstag, den 15.08 um 14 Uhr nach Ingelheim zum Bahnhof und schließt euch dem Gegenprotest an.
Weitere Infos findet ihr unter #ing1508.
Wir werden aus Mainz gemeinsam um 13:40 Uhr von Gleis 3a nach Ingelheim fahren!
Aktionskarte

Gemeinsame Anreise zum TddZ in Worms
May 31st, 2020 — Demonstration, Nazis
Am Samstag den 06.06. soll der letzte „Tag der deutschen Zukunft“ in Worms stattfinden.
Es wird an dem Tag massiven Gegenprotest geben und auch wir werden uns beteiligen. Unser Ziel ist es, dass die Nazis an dem Tag nicht durch Worms laufen können und auch nicht unwidersprochen ihre Menschenverachtende Propaganda auf die Straße bringen können.
Aus diesem Grund treffen wir uns um 10:50 am HBF in Mainz ,um dann gemeinsam mit dem Zug um 11:17 Uhr nach Worms zu fahren.
Es ist wichtig, bei der Anreise zusammen zu bleiben und dennoch den Mindestabstand einzuhalten. Dazu sollten alle Menschen eine Mund-Nasen-Bedeckung dabei haben.
Wir sind solidarisch und achten aufeinander.
Deshalb passt auf euch auf und kommt am Samstag um 10:50 zum Mainzer Hauptbahnhof.
BlockTddZWorms • 06.06.2020 • Mobivideo
May 28th, 2020 — Demonstration, Nazis
Mobivideo zu den Gegenprotesten zum sogenannten “Tag der deutschen Zukunft” am 06.06.2020 in Worms.
Weitere Informationen findet ihr unter www.blocktddzworms.de
Heraus zum 1. Mai 2020
May 1st, 2020 — Demonstration
Der 1. Mai als Kampftag der Arbeiter*innen hat auch für uns eine wichtige Bedeutung. Doch auch wenn dieses Jahr nicht die üblichen großen Demonstrationen stattfinden können, lassen wir diesen wichtigen Tag nicht tatenlos verstreichen und sorgten im Vorfeld für Verschönerungen im Mainzer Stadtgebiet. Mit verschiedenen Aktionen wollen wir trotz der Corona-Pandemie zum Kampf für eine solidarische und freiheitliche Gesellschaft beitragen. Hierzu lassen wir uns nicht vorschreiben, welche Aktionsformen legitim sind und welche nicht. Wir werden weiter unseren Protest auf die Straße tragen.
Hierfür braucht es widerständige Praxis, nicht nur am 1. Mai, sondern auch an allen anderen Tagen, denn im Kapitalismus werden wir die Ausbeutung von Mensch und Natur nicht überwinden können. Wir brauchen einen Systemwandel, welcher nur von unten funktionieren kann.
Beteiligt euch, denn nur gemeinsam können wir eine solidarische Gesellschaft aufbauen. Lasst euch von den Szenen gerne inspirieren und werdet kreativ. Organisiert euch, bleibt solidarisch und kämpferisch.
18.01. – Solidarität statt Nationalismus – Gegendemo zum Aufmarsch von “Die Rechte” in Alzey
January 16th, 2020 — Demonstration
Am 18. Januar 2020 plant die Kameradschaft Rheinhessen eine Kundgebung zum Jahrestag der Reichsgründung 1871 um 15:00 Uhr auf dem Alzeyer Parkdeck über der Tiefgarage. Unter dem Titel „Ein Volk, Ein Reich, Ein Vaterland“ hetzen sie gegen Minderheiten und alle, die nicht bereit sind ihr rechtes Weltbild zu übernehmen.
Wir werden ab 14:30 Uhr auf dem Parkdeck eine Gegenkundgebung unter dem Motto “Solidarität statt Nationalismus” mit anschließender Demonstration von Fridays for Future für einen internationalen Klimaschutz abhalten.
An diesem Tag kommt es auf uns alle an, dem Hass der Nazis unsere Solidarität entgegen zu setzen und in großer Masse unseren Protest auf die Straße zu tragen. Als ein breites Bündnis aus Verbänden, Künstler*innen, Akteur*innen, antifaschistischen Aktivist*innen, Klimaschützer*innen und engagierten Privatpersonen werden wir für eine offene und gerechtere Gesellschaft einstehen.
Lasst uns da wo Grund- und Freiheitsrechte eingeschränkt werden, laut und bunt zeigen, dass wir für Offenheit und Klimagerechtigkeit stehen, dass wir zusammenhalten und uns von der rassistischen Hetze nicht spalten lassen.
Darum erscheint zahlreich mit Familie und Freund*innen und teilt diesen Aufruf mit allen Menschen die wie wir nicht möchten, dass rechter Hetze in unserer Umgebung eine Plattform geboten wird.
17.01. – Fridays for Future – Antikapitalistischer Block
January 15th, 2020 — Demonstration
Am 17.01. Flagge zeigen – Komm zum antikapitalistischen Block nach Mainz!
Am 17.01. findet in Mainz ein bundesweiter Streik von Fridays for Future statt. Im Angesicht der Waldbrände in Australien zeigt sich erneut die hässliche Fratze des Kapitalismus, denn anstelle Einsicht zu zeigen und endlich Maßnahmen gegen die Umweltzerstörung zu ergreifen, beschloss der Siemens-Konzern Hand in Hand mit der australischen Regierung, in das weltgrößte Kohleprojekt in Australien zu investieren. Ignoranz und Kurzsichtigkeit wie diese sind tatsächlich an der Tagesordnung, sobald es ums Geld geht. Deswegen ist es an uns, sie daran zu erinnern dass man Geld nicht essen und nicht atmen kann, auf Demos in den Straßen und in der direkten Aktion zu zeigen, dass es uns ernst ist um unsere Zukunft. Schließt euch dem antikapitalistischen Block der bundesweiten Demo an, denn wir haben genug von Profitmaximierung und Lobbyisten. Die Fabriken auch im Energiesektor gehören demokratisch kontrolliert und in Arbeiter*innenhand, anstatt dass die günstigste Methode oder die reichste Lobby sich auf Kosten von Mensch und Umwelt durchsetzt. Ihr erkennt uns an den entsprechenden Fahnen und Transparenten. Gern seid ihr dazu eingeladen, eure eigenen Kundgebungsmittel (Schilder, Banner, etc.) mitzubringen. Unsre Botschaft dabei ist klar: Schluss mit Elend und Zerstörung, her mit dem schönen Leben!