Category Archives: Berichte

Reisefreudige Görlitzer Nazis

Nachdem es die letzten 2 Jahre um die Neonaziszene in der Stadt Görlitz zunehmend ruhiger geworden ist, lassen sich im Jahr 2015 wieder vermehrt Aktivitäten feststellen. V.a. bei Fahrten zu rechten Veranstaltungen (u.a. TDDZ, Eichsfeldtag, 1. Mai u.a.) zeigten Görlitzer Neonazis zuletzt wieder verstärktes Engagement. Die Jahre zuvor hatten sich viele sowohl parteiunabhängige Nazis, als auch Parteinazis weitestgehend aus der politischen Arbeit zurückgezogen, wobei die Krönung der komplette Zerfall der NPD in der Stadt und dem gesamten Landkreis war.

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Was lange währt, wird gut: Das Ende der NPD in Ostsachsen.

Die Zittauer NPD-Stadträtin Antje Hiekisch hatte es auf ihrer Facebook-Seite großmäulig als „Paukenschlag“ angekündigt. Es entpuppt sich mehr als Sturm im Wasserglas.

Am 18.11., just dem Jahrestag der Hindenburgschen Dolchstoß-Rede, gaben Hiekisch und weitere ostsächsische NPD-Funktionäre ihren sofortigen Austritt aus der NPD bekannt. Nunmehr immer noch Nazis aber Ex-NPDler sind:

Antje Hiekisch, die bundesweit bekannte und sozial engagierte Stadträtin von Zittau,
Frank Mühle (Kreisrat und Stadtrat Niesky),
Michael Ackermann (Kreisrat und Stadtrat Weißwasser),
Kersten Ließ (Gemeinderat Großschönau),
Torsten Hiekisch (Stadtrat Zittau und Ortschaftsrat Hirschfelde),

Dazu gesellen sich laut Hiekisch noch weitere NPDler aus dem Kreisvorstand und von den JN.
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Amboß ist Bosslos

Wie die Sächsische Zeitung zuletzt berichtete ist der Görlitzer Neonazi-Aktivist Benjamin Amboß mittlerweile seinen Job als Security-Mitarbeiter los.

Wir werden auch weiterhin Informationen über Aktivitäten der Mitglieder der Division Schlesien auswerten und ggf. veröffentlichen.

Das schreibt die SZ:

Samstag, 18.10.2014

Sicherheits-Chef entlässt Neonazi

Von Frank Seibel

Der Typ hielt sich für ziemlich clever. Sein Chef sollte nicht sehen, was Benjamin A. da im sozialen Netzwerk Facebook präsentierte. Unter dem Namen „Benny Görlitz“ stellte er dort ziemlich offen zur Schau, dass er ein Rechtsextremist ist und zur „Division Schlesien“ gehört. Seinen Chef hatte er vorsorglich geblockt – das heißt, er konnte die Seite seines Mitarbeiters nicht sehen. Mittlerweile ist das Profil mit ausländerfeindlichen Parolen und dem Bekenntnis „Nein zum Heim“ gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Görlitz nicht mehr zu finden. Seinen Job ist Benjamin A. trotzdem los. Er arbeitete bei einer Sicherheitsfirma und flog auf, weil ihn Kenner und Kritiker der rechtsextremen Szene enttarnt hatten. Die Mitglieder der Görlitzer „Antifa“-Gruppe hatten nach der Misshandlung von Asylbewerbern durch Sicherheitsleute in einem Heim in Nordrhein-Westfalen recherchiert.
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Sächsischer Überwachungswahn – gescheitert!

Der jahrelange Ermittlungswahn sächsischer Ermittlungsbehörden gegen Antifa-Aktivist_innen wurde jetzt heimlich, still und leise eingestellt – zumindest offiziell. Nachdem die Behörden tausende Datensätze und Demonstranten erfasst und teilweise überwacht hat mussten sie jetzt eingestehen, dass es die beschuldigte Antifa-Gruppe nie gab.

Das schreibt der Spiegel dazu:
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Bewegende Erinnerungen an eine grausame Zeit

Als junger Mann war er in Görlitz. Doch für Shlomo Graber war das ein schlimmes Kapitel.

Shlomo Graber in der ehemaligen Görlitzer Synagoge

Was er erzählte, jagte gestern manchem Schüler einen kalten Schauer über den Rücken. Shlomo Graber, heute 88Jahre alt, hat als junger Mann den Holocaust überlebt. Und zwar mitten in Görlitz, in dem Konzentrationslager am Biesnitzer Grund, das die Görlitzer Bevölkerung damals in Angst und Schrecken versetzte. Wie muss es da erst den Insassen ergangen sein? Der heute in Basel lebende ältere Herr berichtete davon. Von sadistischen Wärtern, die gern Leichen zur Schau stellten. Und von seiner Familie, die fast komplett in Auschwitz umkam. Shlomo Graber war selbst in Auschwitz, wurde aber als arbeitsfähig aussortiert. 1944 kam er ins KZ nach Görlitz, erlebte hier 1945 den Tag der Befreiung.

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JN allein in Görlitz

Die Jugendorganisation der NPD wollte diese Woche auch mal wieder in Görlitz die Nationalen Massen mobilisieren. Dies ging schief, wie die selbst gemachten und im Internet veröffentlichten Bilder der JN eindrucksvoll belegen.

Der Kommentar der Nazis dazu: Kommt vorbei und informiert euch! Aber es kam niemand. Warum wohl???

Die Nazis standen am Hintereingang der Schule während die Schüler_innen auf der anderen Seite der Schule auf dem Schulhof waren. Da die Görlitzer Schülerschaft aber immer wieder auch durch antifaschistisches Engagement auffällt, könnte man auch von einem geplanten Schritt der Nazis ausgehen, um Protesten von Schüler_innen aus dem Weg zu gehen.

Schön, dass sich die Nazis schon freiwillig dort hinstellen wo sie hingehören:

Ins Abseits!

Von Übersteigern und Aussteigern

Wieder einmal gibt es in Görlitz Wirbel, weil ein langjähriger Görlitzer Neonaziaktivist sich in der Görlitzer Fußball-Szene betätigt. Nun ist das nicht unbedingt ungewöhnlich, denn das gibt es schon seit Jahren. Spannend wird es allerdings, wenn man sich anschaut was genau passiert. Mit Rocky Mauksch ist beim größten Görlitzer Fußballverein NFV Gelb-Weiß ein jahrelang sehr aktiver Neonaziaktivist als „Bambini“-Trainer verpflichtet worden.

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NPD Wahlkrampf in Görlitz

Wahlkrampf 2013 – NPD Görlitz

Der Wahlkampf der NPD Görlitz anlässlich der Bundestagswahl 2013 war wieder einmal von Selbstüberschätzung und Selbstmitleid geprägt.
Wie schon bei den letzten Wahlen war die NPD die erste Partei die flächendeckend in der Stadt plakatierte. Die Plakate waren dabei teilweise platt und unverständlich, aber auch klar mit rassistischer oder antiziganistischer Ausrichtung. Personenbezogene Plakate waren eher selten zu sehen. Wenn dann nur mit dem Bild von Per Lennart Aae oder Antje Hiekisch. Zum Plakatieren waren dann auch häufig in Görlitz Zittauer NPD-Mitglieder zu sehen. Die Plakate in Görlitz unterlagen jedoch einem ziemlichen Schwund. Bereits wenige Tage nach Aufhängen waren bereits die meisten Plakate wieder abgehängt, besprüht oder überklebt worden. Ein deutliches Zeichen, dass neonazistische Propaganda im öffentlichen Raum in Görlitz nicht unwidersprochen bleibt. Continue reading NPD Wahlkrampf in Görlitz

Osa: Mobikampagne nach DD fast abgeschlossen

[5.2 Infoveranstaltung der KeineRuhe Kampagne. 20.00 Uhr Hospi30 Görlitz]

Beitrag der Antifa-Lausitz

Gegen den geplanten Naziaufmarsch am 13. Februar in Dresden führte die Antifa Lausitz gemeinsam mit verschiedenen Partnerinnen mehrere Mobilisierungsveranstaltungen in Ostsachsen (Osa) durch.
Unterstützt wurden diese durch den Infoladen Zittau, dem Autonomal-Versand und die Jugendstrukturen der LINKEN im Landkreis Bautzen und Görlitz.

Am 19. Januar fand die erste Veranstaltung in Liberec (Tschechische Republik) statt. Wie bereits im letzten Jahr wurde über die geplanten Aktionen informiert. Auch wurde die Möglichkeit der koordinierten gemeinsamen Anreise besprochen und geplant.
An diesem Abend wurde auch Jan Kucera gedacht. Am 18. Januar 2008 wurde der 18jährige Antifaschist und SHARP-Skin in der mittelböhmischen Stadt Pribram von einem 20jährigen Neonazi niedergestochen. Kurz darauf verstarb Jan Kucera an seinen Verletzungen. In einer Kneipe war es damals zu Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Skinheads gekommen. Dabei hatten die Neonazis die Linken provoziert und es kam in dessen Folge zu einer Schlägerei. Der 20jährige Täter, Jiri Fous, wurde von einer Überwachungskamera gefilmt, als er zuerst mit einem Messer in der rechten Hand posierte und dann zweimal auf Jan einstach. Nach Medienberichten trug er eine Wehrmachtsuniform während des Angriffs. Jiri Fous ist nach Angaben der Antifa Prag ein bekannter Neonazi-Schläger.
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