Ankündigung von Brandanschlägen in Görlitz
Am 15 Juni 2012 wurde auf dem Facebook Profil der Neonazi Gruppe „Aktionsgruppe Görlitz“ ein Ankündigungsflyer mit dem Text: „Dieser Sommer wird heiß für Linksfaschisten und alternative Hausprojekte gepostet. Auf dem Flyer ist ein Foto des alternativen Görlitzer Wohnprojekt „Hospi30“ mit einer Menschensilhouette im Vordergrund zu sehen, die das Werfen eines Molotow- Cocktails darstellt.
Diese Drohung zeigt eine neue Dimension von versuchter Einschüchterung und möglicherweise auch eine neue Dimension in der Gewaltbereitschaft der Görlitzer Neonazi – Szene. Man muss davon ausgehen, dass mit jener Ankündigung das gesamte alternative Leben in Görlitz gemeint ist. Nicht umsonst wird allgemein von „Linksfaschisten“ und „alternativen Wohnprojekten“ gesprochen. Damit meinen Neonazi alle, die sie als politische Gegner einschätzen und alle, die in ihren Lebensentwürfen nicht in ihr eindimensionales braunes Weltbild passen.
Dass die Drohung durchaus ernst zu nehmen ist zeigen sehr ähnliche Vorgänge in Dresden aus dem Jahr 2011. Auch damals begann eine Serie von Brandanschlägen mit entsprechenden fast gleich gestalteten Droh – Aufklebern ( http://www.addn.me/nazis/abfackeln-mit-ankuendigung/). Bei einem folgenden Angriff auf das Hausprojekt „RM16“ nahmen die Täter aus der Dresdner Neonazi – Szene den Tod von Menschen (und u.a. auch kleinen Kindern) in Kauf. Stanley Nähse, ein Aktvist der Autonomen Nationalisten Dresden war danach zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden. Verteidigt hatte ihn damals der Rechtsanwalt Thomas, der auch bereits mit Sebastian Schramm ein Mitglied der Görlitzer Neonaziszene verteidigt hatte. Dass die Görlitzer Neonazi – Aktivsten zudem ganz ähnliche Ansichten wie ihre Dresdner Kameraden vertreten liegt nahe. Insofern kann man auch bei den Görlitzer Neonazis von einer Bereitschaft ausgehen, dass diese bereit sind Menschen anzuzünden. Ihre brutale Gewaltbereitschaft haben sie ja in den letzten Jahren immer wieder unter Beweis gestellt (siehe z.B. http://afagoerlitz.blogsport.de/2010/11/21/rueckblick-10-11-2010-prozess-gegen-dirk-wobus-boot-boys-goerlitz/ oder http://afagoerlitz.blogsport.de/2010/04/22/15-04-2010-prozess-gegen-david-herbrig-vorlaeufig-zu-ende/).
Auf der Facebook – Seite hat dann auch mit Tom Manertz ein bekannter Aktivist der Aktionsgruppe Görlitz seine Sympathien für die Drohung bekundet. Mit Alexander Otto hat dann eine zweite Person aus dem Görlitzer Neonazi – Umfeld das ganze für gut befunden. Die Aktionsgruppe Görlitz alias Freie Kräfte Görlitz, alias Autonome Nationalisten Görlitz alias alias alias…. sind in letzter Zeit immer wieder v.a. auf Demonstrationen in Erscheinung getreten. Mit dabei sind z.B. mit Matthias Knuth, Alexander Wittwer,Lars Werner, Manuel Kalipäus und Martin Gärtner Vertreter der jüngeren Generation oder mit Sandro Lorenz und Silvio Schulze auch langjährige Neonazi – Aktivisten.
Wir werden uns von dieser Art Stimmungsmache nicht einschüchtern lassen. Wir werden auch weiterhin neonazistische Aktivitäten in Görlitz und die dahinter stehenden Aktivist_innen öffentlich machen und uns antifaschistisch engagieren.
Trotzdem fordern wir alle antifaschistisch engagierten Menschen in Görlitz auf wachsam zu sein und sich weiterhin couragiert neofaschistischen Aktivitäten und rechten Einstellungen entgegen zu stellen!
An dieser Stelle verweisen wir auf unsere Rubrik Nazistrukturen .